Bakhtyar Khudojnazarov
Der grosse tadschikische Bildermagier ist gestorben.
Der tadschikisch-russische Filmemacher und Produzent Bakhtyar Khudojnazarov ist am 21. April in seiner Wahlheimat Berlin gestorben. Geboren wurde er 1965 in Duschanbe, Tadschikistan (damals UdSSR). Zu seinen wichtigsten Werken gehört „Kosh Ba Kosh", für den er 1993 den Silbernen Löwen bei den 50´ten Filmfestspielen von Vendedig erhielt. Mira, eine junge Frau aus Russland, kommt nach Duschanbe, der Hauptstadt von Tadschikistan, um ihren Vater zu besuchen, einen Spieler, der oft verliert und schliesslich sogar Mira an einen alten Mann verspielt. Doch Daler, ein junger Mitspieler, verliebt sich in Mira und entführt sie ganz einfach in seine ziemlich schräge Welt mit einem romantischen Picknick, schwebend zwischen Himmel und Erde. Bereits sein erster Film „Bratan" machte ihn 1991 mit dem Gewinn des Besten Filmes beim Festival von Turin international bekannt. Einem grösseren Publikum dürfte das magisch realistische Kinoabenteuer „Luna Papa" (2001) mit Chulpan Chamatova, Moritz Bleibtreu und Merab Ninidze in Erinnerung bleiben, eine Tragikomödie vom Rande der Welt. Es folgten „Shik" 2003, die Geschichte dreier Freunde auf der Krim, die sich einen Anzug (und nicht nur den) teilen und zuletzt „Waiting for the Sea", ein Märchen aus Zentralasien: der Film über den Fischer Marat, der sein gestrandetes Schiff entgegen aller Vernunft durch die Wüste Richtung des verschwundenen Meeres zieht (Egor Beroev und Detlev Buck in den Hauptrollen) eröffnete 2012 das Internationale Filmfestival von Rom. Bakhtyar Khudojnazarov war ein Weltbürger. Er pendelte bis zu seinem Tod zwischen Berlin und Moskau - sein Zuhause war die Kunst, das internationale Arthouse-Kino, dem er unvergessliche und längst im Kanon der Filmgeschichte verankerte Augenblicke schenkte.
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