Dem Urwald verpflichtet
Am 2. August ist die Schweizer Filmemacherin Lisa Faessler gestorben.
Die Schweizer Filmemacherin Lisa Faessler, geboren am 22. Januar 1946, erlag am 2. August 2014 ihrer schweren Krankheit. Sie hatte ursprünglich eine Ausbildung als Fachfotografin in Luzern (1963 bis 1966) absolviert, bevor sie als Teaching Assistant in der Fotoabteilung des Carpenter Center for Visual Arts, Harvard University, USA (1966 bis 1967) sowie als Fotografin am Anthropologiemuseum in Mexico-City (1967 bis 1969) und am Kunstmuseum Basel arbeitete. Nach dem Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (1972 bis 1978) arbeitete sie als freie Filmschaffende und Technikerin für das deutsche Fernsehen in den Ländern Ecuador, Peru und Brasilien (1981 bis 1982). Hier kam sie auch in Kontakt mit jener Region, der sie ein ganzes Leben widmen sollte und mehrere eigene Filme. Lisa Faessler setzte sich intensiv mit Kultur und Leben indigener Völker in Südamerika auseinander, namentlich in Ecuador. Seit 1986 hatte sie in Quito ihren zweiten Wohnsitz, von hier schuf sie die Verbindungen zu Volksgruppen wie den Shuar, mit denen sie zwei Filme drehte oder den Huarani. 1998 TUMULT IM URWALD, 1990 DIE LETZTE BEUTE und 1986 SHUAR, VOLK DER HEILIGEN WASSERFÄLLE waren intensive Auseinandersetzungen mit der anderen Lebensform, dem anderen Lebensraum, TRANS-CUTUCU, ZURÜCK IN DEN URWALD schliesslich auch die ernüchterte Betrachtung der Entwicklung in der ecuadorianischen Selva. Lange Zeit konnte man hoffen, dass mit dem ambitionierten Projekt einer geschützten Naturzone im Yasuni-Gebiet zumindest ein Ort vor der Zerstörung durch die Ölkonzerne verschont bleibt, doch die nordwestliche Weltgemeinschaft liess sich nicht wirklich auf die Idee ein. Die Filme von Lisa Faessler werden wichtige Dokumente der Entwicklung bleiben, betrachtende, beobachtende Werke, die aus gelebter Nähe heraus entstanden sind und in kritischem Respekt.
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