Nacer Khemirs Bab'Aziz auf DVD und CD
Über 60'000 Zuschauerinnen und Zuschauer aben den Spielfilm um den Derwisch und seine junge Begleiterin gesehen, womit BAB'AZIZ in der trigon-film Bestenliste unter die ersten zehn Filme vorgerückt ist. Die Doppel-CD enthält zum einen die Filmmusik von Armand Amar, zum anderen eine reichhaltige Kollektion von Sufi-Musik aus Zentralasien. Sie wie auch die DVD des Films mit reichem Bonus sind lieferbar unter 056 430 12 30 oder per mail an shop AT trigon-film.org
Auch die Medien sind begeistert:
ProZ Basel
"Bab'Aziz ist ein kostbares Kleinod in einer Zeit, wo sich das Kino gerne als lärmende Unterhaltungsmaschine gebärdet. Wer sich gelassen mit Ishtar und Bab'Aziz zusammen auf die Reise begibt, wird reich belohnt. Denn in diesem Film geht es nicht zuletzt um die spirituelle Suche nach dem höchsten und edelsten Gut; die Sehnsucht nach Menschlichkeit und Liebe, von der Geburt bis zum Tod."
Der Bund
Fanatismus hat heute den Blick auf die grossen Errungenschaften der arabischen Kultur getrübt, aber im Sufismus findet Nacer Khemir Hoffnung, Hoffnung für alle. Die meisten Sufis glauben, dass in den verschiedenen Religionen eine gemeinsame übergeordnete Wahrheit zu finden ist. In seinem unvergessenen Film «Das verlorene Halsband der Taube» (1990) ging es darum, die sechzig Begriffe der arabischen Sprache für Liebe wiederzufinden. Sie könnte doch die verbindende Wahrheit sein.
Filmbulletin
"In seinem dritten Spielfilm Bab'Aziz - eines seiner ältesten Projekte, für das er lange gekämpft hat - verflicht Nacer Khemir Zeiten und Länder zu einer imaginären inneren Landschaft und macht dem westlichen Publikum den geistigen Reichtum seiner Kultur bewusst."
Neue Zürcher Zeitung
Es begann, so erzählt der 57-Jährige, mit einer Postkarte, die ihm seine Schwester aus Iran schickte: die Abbildung eines bemalten Tellers mit der Darstellung des «Prinzen, der seine Seele betrachtet». 1991 war das Drehbuch fertig, doch niemand wollte diesen Film finanzieren, einen «Film gegen den Strom, einen Film für den Frieden, in Kriegszeiten, einen Film, der durch seine Form ebenso überrascht wie durch sein Thema». Dass doch noch Nacer Khemirs dritter Kinospielfilm daraus wurde, sei einem Zufall zu verdanken. Wie in seinen Werken drückt sich Nacer Khemir auch im Gespräch gerne in Parabeln aus. «Wenn man an der Seite seines Vaters geht, und dieser fällt in den Dreck, dann hilft man ihm wieder auf die Beine und wischt sein Gesicht ab. Das habe ich mit meinem Film gewollt. Das Gesicht meines Vaters, das ist der Islam. Ich habe versucht, ihm etwas von seiner wahren Natur zurückzugeben. Heute ist man fixiert auf den Terrorismus, die Extremisten, den Islamismus. Im Verhältnis zum Ganzen der islamischen Welt ist das nur eine dünne Schicht, aber heute sieht man nur das. Mein Film will dazu einladen, ein anderes Gesicht des Islams zu entdecken.» Dieses sieht Nacer Khemir vor allem in der geistigen Welt der Sufis. Doch ist ihre Philosophie, zu der gehört, «nichts zu besitzen und von nichts besessen zu sein», nicht ebenso sehr eine Provokation für die gegenwärtigen westlichen Denkmodelle? «Es ist ein Film über eine universelle Haltung, die weit über den Islam hinausgeht, über eine Suche nach Liebe, die Suche nach einer Dimension des Menschlichen, die an keine Religion gebunden ist.» Seine Bilder, die den Betrachter in ihren Bann ziehen, bevor er nach ihrem verborgenen Sinn zu fragen beginnt, scheinen in der konkreten Realität der Drehorte, der dominierenden Wüstenlandschaft oder der alten Oasenstadt Bam, verankert zu sein. (...) Eine noch tiefere Verbindung zur Schweiz sieht Nacer Khemir, zu dessen vielfältigen künstlerischen Ausdrucksformen auch die Malerei gehört, in Paul Klee. «Er hat, im Gegensatz zu anderen Malern, als er nach Tunesien kam, keine 'exotischen' Sujets gemalt, er hat das besondere Licht und damit die Farben erfasst. Ich fühle mich Paul Klee in gewisser Hinsicht näher als meinen Landsleuten oder Familienmitgliedern. Das ist ein sehr komplexes Gefühl, einer Familie anzugehören, die nicht an ein einzelnes Land oder an eine Religion gebunden ist.» Deshalb kommt Nacer Khemir nie in die Schweiz, ohne in Museen die Bilder Paul Klees aufzusuchen. «Er hat erkannt, dass die wesentlichen Dinge unsichtbar sind», sagt der Filmemacher, der uns durch seine Bilder das Unsichtbare zum Erlebnis macht.
Frankfurter Rundschau
Zauberisch entrückt ist das aus Wüste, Traum und Legende destillierte Reich aus Tausend und einer Nacht, das Nacer Khemir im modernen Tunesien ansiedelt. Anders als in seinem längst selbst zur Legende gewordenen Film Das verlorene Halsband der Taube tauchen in Le Prince qui contemplait son âme Zugeständnisse an die Gegenwart auf. Doch seltsamerweise treffen sich der Motorradfahrer, der an dem uralten Derwisch Bab'Aziz und seiner Enkeltochter vorbeikommt, und der kostbar gewandete Reiter aus der Blütezeit der arabischen Erzählkunst auf einer Ebene: Dass sie der Realität angehört, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Andererseits: Was ist wirklicher, als die Erfahrung, die Aziz während seiner Pilgerreise durch die Wüste anstrebt? Seine quirlige Enkelin glaubt, dass sie sich auf dem Weg zu einem Fest der Derwische befinden. Doch der Weg, von dem es heißt, dass er für jeden anders verläuft, führt Bab' Aziz an den Rand seines Grabes. Bevor er sich daran macht, in Demut den Tod zu erwarten, stattet er seine Enkeltochter mit der Mitgift der Scheherazade aus. Die Legende des Prinzen, der mitten in der Wüste vom Anblick einer Gazelle aus Tanz und Musik herausgerissen wird, könnte am Ende Bab' Azizs Geschichte sein, oder nur ein weiteres Unterpfand für die hohe Kunst des sich selbst zitierenden, durchkreuzenden, verzweigenden und ewig forterzählenden arabischen Märchens... Khemirs Kunst ist die unsichtbare Fessel der Liebe; man möchte sie um keinen Preis abstreifen.
Weitere Informationen zu Bab'Aziz - Le prince qui contemplait son âme
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