Sans soleil
Le film est construit autour du discours d'un cameraman fictif, Sandor Krasna, rédacteur de lettres lues tout au long du film par Florence Delay. Dans ses écrits, il va traiter successivement du temps, de la mémoire, de la fragilité humaine face aux séismes du Japon ou encore face à la famine, menace constante au Cap Vert ou en Guinée-Bissau. Le cinéaste voyage alors aux « deux pôles extrêmes de la survie » tel qu'il le dit lui-même. Il montrera non pas les difficultés pour ces sociétés à s'en sortir, mais plutôt leur façon de vivre et d'exister au-delà de ce qui peut leur coûter la vie. Car comme il l'annonce : «Moi, ce que je veux vous montrer, ce sont les fêtes de quartier».
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Revue de presse
«In einer Kaskade von Bildern, selbstgedrehten und vorgefundenen, auf einem Trip durch das moderne Japan, aber auch mit Exkursionen nach Guinea-Bissau oder Island, San Francisco oder Paris, misst Sans soleil das Terrain des menschlichen Gehirns aus, seine Denk- und Erinnerungskapazitäten, die Produktivkraft der Imagination. Dabei werden die Elemente der politischen Ordnung neu verhandelt: Gesellschaft und Anarchie, Faschismus und Sozialismus, Krankheit und Gesundheit, Rationalität und Fantasie, Dokument und Fiktion – in einer Ursprünglichkeit, der kein Tabu zu sakrosankt, keine Utopie zu kühn ist. Kreatives Fieber. Kreativer Wahnsinn. Sans soleil ist ein Wendepunkt im modernen Kino. Man kann nicht mehr Filme machen, wie man es bislang tat, und man kann nicht mehr auf die Filme schauen in der vertrauten Manier.»
Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung
«Das Werk, das den Begriff ‹Filmessay› mehr als jedes andere mit Sinn erfüllt hat: Markers in Briefform gehaltene Reflexionen sind weniger klassischer Reisefilm denn ein kühner Versuch über das Funktionieren von Erinnerung in kinematografischer Form. Mit vergleichsweise simplen Mitteln hergestellt (auf 30-Meter-Filmrollen gedreht, ohne Synchronton, ohne Team), verblüfft Sans soleil bis heute durch seine virtuosen Perspektivenwechsel und Zeit-Schichtungen – es ist ein Film, der sich zuletzt ‹selbst erinnert›. Abgesehen von der Filmkritik hat Sans soleil unzählige andere Disziplinen herausgefordert, von der Medientheorie bis zur Gedächtnisforschung. Entstanden an der Schnittstelle von analoger zu digitaler Arbeitsweise, ist der Film im Schaffen Markers ein Wendepunkt, hin zu multimedialen Formen, und eine letzte Hommage an die Bedeutung, die Textur und die Schönheit des Film-Bildes. Ein Meisterwerk.»
Constantin Wulff, Filmmuseum Wien
«Markers Essays gehören zu den erfrischendsten filmischen Annäherungen an Wirklichkeiten, gerade weil sie sich selber und das Annähern auch immer wieder in Frage stellen.»
Walter Ruggle, Filmbulletin
«Unmöglich, in der lyrisch-philosophisch durchwogten Gedankenfülle, worin die Blumen der Weissagung wie die harschen Disteln der Statistik blühen, gleich ganzen Überblick zu erlangen.»
Stuttgarter Zeitung
«Man muss den Film zweifellos mehrmals sehen, um diese komplexe Konstruktion und den artistischen Witz, der darin steckt, zu erfassen.» Tagesspiegel
«Bilder und Worte spielen mit dem Zuschauer Hase und Igel – und während man atemlos zuschaut, tröstet man sich über die eigene Wehrlosigkeit hinweg mit einem Wort von Adorno: 'Der Wert eines Gedankens misst sich an seiner Distanz zu der Kontinuität des Bekannten.' Nach zehn Minuten hat Chris. Marker, dieser originelle Aussenseiter, gewonnen: Er hat aus der Banalität der Welt die ersten strahlenden Funken einer Welterklärung geschlagen.»
SĂĽddeutsche Zeitung