Congo River - Beyond Darkness
Eine absolut faszinierende, packende Reise von der Mündung bis zur Quelle des Kongos, des grössten Flussgebietes der Welt. Wir lernen die Mythologie des Flusses kennen, erleben den Alltag mit all seinen Facetten und begegnen den legendären Gestalten, die im Herzen Afrikas Geschichte geschrieben haben: Forschern wie David Livingstone und Sir Henry Morton Stanley, Königen der Kolonialzeit sowie den afrikanischen Führern wie Lumumba, Mobutu und Kabila. Und wir dringen ein ins Conrads «Herz der Finsternis».
Die Anspielung auf Joseph Conrad im Untertitel des Films (Herz der Finsternis) und die gleichzeitige Überwindung dieses Vorbilds sind sehr wichtig, um die Vorgehensweise des bekannten Dokumentarfilmers Thierry Michel nachzuvollziehen, der zum vierten Mal einen Film im Kongo gedreht hat. In den vergangenen Jahren hat er sich bereits mit den politischen Entgleisungen in Zaire beschäftigt, er begegnete den letzten Siedlern und untersuchte die unglaublichen Machenschaften der Mobutu-Diktatur. So wie Marlow im «Herz der Finsternis» fasziniert ist von dem unerreichbaren Kurtz, scheint Thierry Michel mit seinen Filmen das Gespenst Mobutus zu verfolgen. Allerdings nimmt er nicht auf Conrad Bezug, weil er einen Apocalypse Now drehen will, sondern um die Entschiedenheit seiner Kritik am Kolonialismus zu betonen und die Relativität unserer Wahrnehmung des afrikanischen Kontinents zu verdeutlichen.
Während er die Dekonstruktion des afrikanischen Mythos zum Ausgangspunkt seiner dokumentarischen Recherche macht, ist er doch über die Flussfahrt auf dem Kongo fest in der Wirklichkeit verankert. Er versucht der Vergangenheit und dem Schicksal Afrikas so tief wie möglich auf den Grund zu gehen, indem er diesem sich dahin schlängelnden Fluss, der 4374 Kilometer lang ist und sehr viel mehr als das Getöse seiner Fluten, bis zur Quelle folgt. Ein ambitioniertes und schwieriges Vorhaben, denn die Bezugnahme auf den Mythos droht die Realität vor lauter Faszination zu verzerren. Michel ist sich dieser Gefahr wohl bewusst und ergreift verschiedene Gegenmassnahmen. Der Fluss ist wie das Land: Es gibt weder Markierungen noch aktuelle Karten, jeder muss sich anhand eigener
Skizzen, mittels eigener Erfahrung seinen Weg bahnen.
Olivier Barlet, Africultures
Festivals & Auszeichnungen
Prix du meilleur films européen d'Art et Essai,
au Festival de Berlin - Allemagne
Prix du meilleur long métrage documentaire au 20ème Festival international du cinéma francophone en Acadie - Moncton - Canada
Prix du public au 11ème Afrika Filmfestival
Leuven - Belgique
Prix de la province du Brabant Flamand
Ancre de Bronze au 38ème festival international
du film maritime, d'exploration et d'environnement
Toulon - France
Prix « François de Roubaix » pour la musique
au 38ème festival international du film maritime, d'exploration et d'environnement - Toulon - France
Prix RTL (Meilleur commentaire) au 38ème festival international du film maritime, d'exploration et d'environnement - Toulon - France
Mention d'honneur au festival international de Ouidah
Bénin
Prix Humanum de l'UPCB / UBFP
Union de la presse Cinématographique Belge
Credits
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Pressestimmen
Thierry Michels Dokumentarfilm erzählt mit atemberaubenden Bildern vom Kongo, dem Fluss, der gleich zwei Nationen seinen Namen gegeben hat. Die Reise zu der Quelle des Kongo soll dabei bewusst keine blosse Reise ins «Herz der Finsternis» (Joseph Conrad) sein, sondern eine vielschichtige Dokumentation über das Leben und Sterben am Kongo.
Independent Pictures
So entsteht ein facettenreiches und präzises Bild des Kongo. Schlicht und schön, und trotz der dunklen Vergangenheit leuchtet da und dort am Horizont ein schmaler Streifen Hoffnung auf.
Tages Anzeiger
Am farbigsten wirkt aber die Fahrt stromaufwärts auf einem schwimmenden Dorf mit rund dreihundert Menschen, wobei der Kapitän wegen der Untiefen äusserste Vorsicht walten lassen muss.
NZZ
Die auf verschiedenen Reiseetappenan den Ufern entstandenen Bilder erfassen die Freuden und Leiden eines Volkes, die Feste und Dramen, die den Rhythmus bestimmen von Einbaumfahrern, Fischern, Händlerinnen, Reisenden, Soldaten, Rebellen, Kindersoldaten, Maimai-Söldner, vergewaltigten Frauen - eines ganzen Volkes in seinem Ringen um Würde und Lebensqualität.
Fair unterwegs
«Congo River» fiel bereits äusserst positiv an der Berlinale auf. Kein Wunder: Er ist ansprechend gemacht und spannend erzählt.
Cinman
«Avec Congo River, j'ai voulu aller plus loin et dépasser l'univers que je connais bien, l'univers urbain des grandes villes congolaises Kinshasa, Kisangani, Lubumbashi. J'ai voulu, par ce voyage un peu initiatique à la source du fleuve, découvrir l'Afrique dans son intemporalité, dans son retour à ses origines, mais aussi dans les tumultes de l'histoire parce qu'un fleuve est toujours le témoin de l'histoire.»
Thierry Michel
«Thierry Michel ne donne pas de réponse mais livre avec pudeur les confidences d'un peuple brave qui danse et sourit encore. Contre toute attente.»
Le Figaro
«Thierry Michel stellt Krieg und Elend nicht aus, im Gegenteil: Er versucht, einer möglichen Zukunft eine Stimme zu geben, die auch ästhetisch trägt.»
Der Tagesspiegel, Berlin