La vida es silbar
Fernando Pérez erzählt in seinem Spielfilm «La vida es silbar» von Havanna und von drei Menschen, die hier auf der Suche nach dem persönlichen Glück sind. Mariana, eine junge Ballett-Tänzerin, würde liebend gerne die Rolle der Giselle tanzen und begehrt genauso enthusiastisch die Körper junger Männer. Der Musiker Elpidio wurde als kleiner Junge von seiner Mutter Cuba verlassen, weil er nicht nach deren Wünschen geraten war. Jetzt lebt der Mischling von seinen Mutter-Mythen umrankt und lernt eine junge Umweltaktivistin kennen, die in Havanna per Heissluftballon gelandet ist. Julia schliesslich arbeitet als Pflegerin in einem Altersheim. Regelmässig überkommen sie Gähnanfälle, und sie schläft gar ein, als ihr besonderer Einsatz fürs Allgemeinwohl ausgezeichnet werden soll. Es gibt vieles, was Julia in ihrem Leben verdrängt. Allein beim Stichwort «Sex» fällt sie schon in Ohnmacht. Doch mit ihrem Hang zur Verdrängung, lernt Julia, ist sie nicht allein.
Die drei Lebenslinien, denen «La vida es silbar» folgt, haben einen gemeinsamen Ausgangspunkt: Mariana, Elpidio und Julia begannen als verlassene Kinder im Waisenhaus. Für Fernando Pérez definiert sich ihr persönliches Glück vor allem in der Suche nach ihm - es ist die Suche nach der eigenen Identität. Seine drei Figuren müssen Entscheidungen treffen und versuchen, die Angst vor der Wahrheit, vor den Worten und den Ideen dahinter, zu überwinden, um den Neuanfang zu wagen. Ihre Lebensfäden hält die 18-jährige Bebé in der Hand, eine Art Märchenfee und Traumfigur, die vollends glücklich ist und möchte, dass es den anderen auch so ergeht. «La vida es silbar» ist, wie sein Autor Fernando Pérez selber sagt, ein Film über «die Suche nach der Glückseligkeit in Kuba am Ende dieses Jahrhunderts.» Man möchte ergänzend beifügen: Das ist ein Film über die Suche nach dem Lebensglück schlechthin.
Walter Ruggle
PS: Der erfolgreichste Film unserer Kollektion wurde von trigon-film frisch restauriert und digitalisiert. Schöner denn je oder, wie Fernando Pérez selber sagt: «Jetzt sieht der Film so aus, wie ich ihn mir immer vorgestellt habe.»
Festivals & Auszeichnungen
Festival des Lateinamerikanischen Kinos, Havanna 1998, Kuba:
Grand Coral - First Prize, Best Cinematography, Best Director, Best New Actress, El Mégano Award, FIPRESCI Prize, OCIC Special Award, Radio Havana Award
Berlinale, Forum, C.I.C.A.E. Award
Goya: Best Spanish Language Foreign Film
Festival international de films de Fribourg (FIFF): Prix du public
Oslo Filmfestival, Films from the South Award
Rotterdam Filmfestival, KNF Award
Sundance Festival, Special Jury Prize
Viña del Mar, Grand Paoa
Credits
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Pressestimmen
«La vida es silbar gehört zu den köstlichsten Kinoerlebnissen.»
Der Bund, Bern
«Ein seelenerwärmendes Filmmärchen aus Lateinamerika.»
Tages-Anzeiger, Zürich
«Ein entschiedenes Plädoyer für ein selbstbestimmtes Leben.»
Forum des Jungen Films, Berlin
"Man möchte pfeifen vor Vergnügen."
Tages-Anzeiger
"Its surrealist imagery, inspired by Magritte paintings, lends it a thread of visual zaniness... the throbbing music of Bola de Nieve and Benny More, which punctuates the film, makes its erotic pulse race even faster."
The New York Times