Workers

Als Rafael pensioniert werden sollte, erfährt er, dass er weiter arbeiten muss. Als eine wohlhabende Dame das Zeitliche segnet, erfährt ihre Hausangestellte Lidia, dass sie sich weiter um den ohnehin schon verwöhnten Hund Princesa kümmern soll, dem die Villa fortan gehört. Zwei Leben in Tijuana an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, betrachtet mit der Geduld eines Insektenforschers: Der Erstling von José Luis Valle lehrt uns mit Humor Bilder lesen und geniessen. Der Film ist ein Schaustück für Bilder-Gourmets, wie man es nicht alle Tage zu sehen bekommt. Es lebt von den Feinheiten, aus denen heraus sich die Dinge allmählich erschliessen, die humorvoll sind und gleichzeitig auch das ganz alltägliche, kleine menschliche Drama offenbaren. Man wünscht dem Film ein Publikum, das wieder einmal in Ruhe schauen und staunen möchte und dabei Wahrnehmungen von verschiedener Seite macht. Was ist das, was zählt im Leben und beim Sehen?

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«Inspirierend!», hat während der Berlinale einer in einem Festival-Blog frohlockt. Dieser Film habe ihn nachdenken lassen über das, was zählt im Leben, und wie kleine Details den Unterschied ausmachen können. Das ist so schön formuliert, dass es hier ganz einfach übernommen werden will. Workers ist ein Spielfilmerstling von einem Filmschaffenden aus Mexiko, der ein grosses Talent hat und eine ungeheure Beobachtungsgabe. Die Geschichte, die José Luis Valle uns da erzählt, hat absolut nichts Spektakuläres, die Art und Weise, wie er sie erzählt, ist spektakulär. Rafael und Lidia. Wir nähern uns den beiden an und der Geschichte ihres Lebens und begreifen, wie alles immer auch anders sein könnte oder hätte sein können. Rafael arbeitet in einer Glühbirnenfabrik, Lidia im Haus einer sehr reichen Dame. Der Alltag ist gegeben, beide sind, der Titel benennt das, Arbeitende. Man könnte nun sagen, dass der Film von der Arbeitswelt erzählt und in welchen Abhängigkeiten wir als Arbeitende stehen. Aber dann hätte man nur eine Ebene dieses so unaufgeregt vielschichtigen Filmes erfasst. Eine andere wären Beziehungen, nicht nur zwischen Menschen, nein, auch ein Hund spielt da eine wichtige Rolle, wären die Gesellschaft und Grenzen auch. Valle schafft, zusammen mit seinem Kameramann César Gutiérrez Miranda, Tableaus, die bewegt sind und in sich ruhen. Sein Film ist ein Schaustück für Bilder-Gourmets, wie man es nicht alle Tage zu sehen bekommt. Es lebt von den Feinheiten, aus denen heraus sich die Dinge allmählich erschliessen, die humorvoll sind und gleichzeitig auch das ganz alltägliche, kleine menschliche Drama offenbaren. Man wünscht dem Film ein Publikum, das wieder einmal in Ruhe schauen und staunen möchte und dabei Wahrnehmungen von verschiedener Seite macht. Einfach so.
Walter Ruggle

Festivals & Auszeichnungen

Best Mexican Movie, Guadalajara Filmfestival

Berlinale 2013

 Grand Prix of  International Festival of New Films Split

Colón de Oro del Festival de Cine Iberoamericano Huelva

artwork

Credits

Originaltitel
Workers
Titel
Workers
Regie
José Luis Valle
Land
Mexiko
Jahr
2013
Drehbuch
José Luis Valle
Montage
Óscar Figueroa Jara
Musik
José Miguel Enríquez (sound design)
Kamera
César Gutiérrez Miranda
Ton
Pablo Tamez
Kostüme
Linda Naitze Ruiz Herrera (set design)
Ausstattung
Gabriela Santos del Olmo
Produktion
José Luis Valle
Formate
DVD, Blu-ray, DCP
Länge
120 Min.
Sprache
Spanisch/d/f
Schauspieler:innen
Jesús Padilla (Rafael), Susana Salazar (Lidia), Bárbara Perrín Rivemar (Elisa), Sergio Limón (Severino), Vera Talaia (Patrona), Adolfo Madera (Emilio), Giancarlo Ruiz (Gerente), Rey Castro (Saraí)

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Pressestimmen

«Rafael und Lidia – die im Dunkeln, die man nicht sieht – wird man so schnell nicht wieder vergessen.» Frankfurter Rundschau


«Ein Film voll leisem Humor.» Kulturtipp

«Premier long-métrage de fiction de José Luis Valle, Workers réussit un exploit: détailler la routine quotidienne la plus fastidieuse sans jamais engendrer le début d’un sentiment d’ennui. Le réalisateur compose des plans-séquences impressionnants, manie l’ellipse avec talent et travaille sur l’imagination des spectateurs.» Le temps, Antoine Duplan


«Ein kleines Wunder filmischer Erzählkunst: Als Filmjournalistin sieht man viele Filme – manche sind gut, manche weniger gut. Und selten einmal ist einer dabei, der einen richtig beglückt. Workers von José Luis Valle ist so ein Film, bei dem man das Kino mit einem Lächeln verlässt und mit dem Gefühl, hier habe einer mal wieder alles richtig gemacht, hier verstehe einer sein Handwerk.» SRF Kultur, Brigitte Häring

«Workers ist ein Film von stoischer Schönheit, die Bilder atmen geduldig und immer wieder blitzen Details auf, die es wie Geheimbotschaften zu dechiffrieren gilt.» Nordwestschweiz, Pascal Blum

"Les images sont belles, les acteurs excellents, le propos grinçant à souhait. La revanche des besogneux sur les puissants est assez jouissive."
Cinéfeuilles, Daniel Grivel

«Valle spielt mit Annahmen und Vorurteilen, die er dann gekonnt widerlegt. Auch die Bildsprache wird als humoristisches Element genutzt. Immer wieder sieht man im Hintergrund das Logo von Philips und den angebrochenen Slogan: «Simplicity...» Diese Einfachheit des Alltags zeigt der Film. Und eben diese Einfachheit überzeugt. Ein leiser Film über zwei stille Helden des Alltags.» Cineman


«Die vielen kleinen Mosaiksteine zweier Geschichten aus der Arbeitswelt setzt José Luis Valle mit einer Beiläufigkeit und Lakonie in Szene, die seinen erklärten Vorbildern durchaus gerecht wird: Theo Angelopoulos, Robert Bresson, Buster Keaton und Aki Kaurismäki.» Neue Zürcher Zeitung

«Workers besticht mit seiner distanzierten Ästhetik und seiner unaufgeregten Art, die das Machtverhältnis zwischen Arm und Reich ins Absurde treibt.» WoZ, Anina Ritscher

«Mit feinem Humor und entrückend schönen Tableaus lässt José Luis Valle in WORKERS ein paar Bedienstete an der mexikanisch-amerikanischen Grenze unter der Ägide von Haushälterin Lidia sanft, aber beharrlich für Gerechtigkeit sorgen... für Augenmenschen und Liebhaber des Skurrilen.» Movie News

«Die ruhigen Tableaus strotzen vor kauzigen Details und jedes Bild scheint zu atmen, als habe es alle Zeit der Welt. Und noch in den ausweglosesten Situationen beweisen Rafael und Lidia knochentrockenen Humor.» Züritipp, Pascal Blum

«Luis Valle zelebriert in seinem Film die beiden Geschichten mit starken Bildern und langen Einstellungen. Herrlich subtil erzählt, mit viel Sinn für Ironie.» Ronorp

«Workers lebt von Details und Feinheiten, aus denen sich die Geschichte mehr und mehr erschliesst. Der Film bringt den Zuschauern mit Absurditäten wie einem «aristokratischen» Windhund zum Lachen, regt aber gleichzeitig immer wieder zum Nachdenken an. Ein Kinobesuch lohnt sich nicht nur für Liebhaber lateinamerikanischer Filme.» Tierwelt, Oliver Loga

«Das Unspektakuläre präsentiert Valle in ruhigen tableau-artigen Bildern; mit Humor und einem Insektenforscher gleich beobachtet er Menschen, Alltägliches, auf die kleinen Dinge blickend, kleine menschliche Dramen zeigend.» Kulturmagazin Luzern

«Zwei brillant witzige, subversive Kinostunden mit Tiefgang.» Mein Kino, Benny Furth

«Herausfordernd und sensationell zugleich ist «Workers», der erste Spielfilm des Mexikaners José Luis Valle, durch seine Form. Er lehrt uns eine neue Art, Bilder zu lesen und zu geniessen. Ein Filetsteak für Bilder-Gourmets, wie man es nicht alle Tage, nicht einmal alle Jahre, vorgesetzt bekommt, ist hier zu geniessen. Der Film lebt von Bildern und Tönen, Blicken und Seitenblicken, mit denen sich allmählich die Story mit menschlichen Dramen entwickelt, alltäglich und doch sensationell, ernsthaft und doch humorvoll.» Seniorweb, Hanspeter Stalder

«Die grosse Klammer des Films, die Auszeit am Strand, versprüht eine zögerlich spröde Ahnung von Trotzdem-Zufriedenheit, ohne dabei sarkastisch zu sein.» P.S., Thierry Frochaux

«Una de las películas del año del cine latinoamericano.»  José Luis Rebordinos, San Sebastián

«Das Schönste an Workers aber ist sein Humor: Die kleinen Elemente innerhalb der Geschichte einerseits und der Kameraführung andererseits.» Kinozeit

«Für die Liebhaber des lateinamerikanischen Films ist das mexikanische Filmwerk Workers ein Muss.» Süddeutsche Zeitung

«This beautifully conceived and impeccably acted downer-with-humor not only benefits from cinematographer César Gutiérrez Miranda’s masterful sense of composition but also Óscar Figueroa’s precision editing, which allows the material to breathe.»  Variety

«Inspiring! It made me think about what matters in life and how details can make a difference... And the rhythm was just right on time, even when there was silence I got carried on, finding the point of the issue, learning something by thinking myself! Great movie!»  Al Ma, Berlin


«Für die Liebhaber des lateinamerikanischen Films ist das mexikanische Filmwerk Workers ein Muss.» Süddeutsche Zeitung

«Schon in seinem Spielfilmerstling Workers zeigt er seine ganze Meisterschaft: sein Gefühl für Bildsprache, fürs Erzählen, sein Engagement und seine Menschlichkeit. Das alles ist atemberaubend gut und macht glücklich.» SRF Kultur, Brigitte Häring