Ernesto Daranas
Ernesto Daranas Serrano wurde 1961 in Havanna geboren. 1983 schloss er ein Studium in Pädagogik und Geografie ab. Schön in frühen Jahren begann er beim Radio zu arbeiten und zu schreiben: Biografien, Chroniken, Theaterstücke, Kurzgeschichten und Hörspiele. Fürs Fernsehen war er als Drehbuchautor tätig und entwickelte den Stoff verschiedener TV-Filme.
2004 konzipierte und realisierte er den Dokumentarfilm Los últimos gaiteiros de la Habana, der mit dem prestigeträchtigen Internationalen Journalistenpreis „Rey de Espana“ ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr führte Daranas Regie beim Fernsehfilm La vida en rosa, für den er auch das Drehbuch geschrieben hatte. Mit seiner surreal angehauchten Sozialkritik avancierte der Film auf Kuba schnell zum Kultfilm und erhielt an zahlreichen Festivals Preise.
Das Werk Daranas kreist in der einen oder andern Form immer wieder um die Sorgen der EinwohnerInnen von Havanna, um Themen wie Prostitution, Armut oder die Absenz der Väter, die in der Gesellschaft ihre Spuren hinterlassen. So dringt er in seinem 2008 realisierten Spielfilm Los dioses rotos in die komplexe Welt der Prostitution Havannas ein, indem er eine Uni-Studentin über den legendären Zuhälter Alberto Yarini forschen lässt, der zu Zeiten des Unabhängigkeitskriegs die französische Dominanz im Milieu durchbrach und in weiten Kreisen zu einem Idol wurde, das zuweilen die kubanische Identität mitprägte. Ein spannendes und unterhaltsames Drama, das ebenso universell ist wie in Kubas Realität verankert, ein Verdienst, das auch Ernesto Daranas aktuellen Spielfilm Conducta auszeichnet.
Filmographie
Filmographie
2004
Los últimos gaiteiros de La Habana (Les derniers joueurs de biniou de La
Havane - documentaire)
2004
La vida en rosa? (La vie en rose? - film TV)
2008
Los dioses rotos
(Les dieux cassés)
2014
Conducta
(La conduite)
Conducta (2014)
Kubanisches Kino, wie man es nicht mehr alle Tage zu sehen bekommt: Eine Wucht und auf der Karibikinsel ein Renner in den Kinos. In seinem Film «Conducta» setzt sich der kubanische Filmemacher Ernesto Daranas mit dem angeblich noch immer vorbildlichen Schulsystem und den unterschiedlichen Lernmethoden auf der Zuckerinsel auseinander. Er erzählt vom elfjährigen Chala, der allein von seiner Mutter aufgezogen wird. Chala und Carmela sind ein ungleiches Paar und halten in Conducta doch durch dick und dünn zusammen. Weiter