Jocelyne Saab
Jocelyne Saab wurde 1948 in Beirut (Libanon) geboren. Seit ihrem 18. Lebensjahr pendelt sie zwischen den nahöstlichen und den westlichen Welten. Sie studierte Wirtschaftswissenschaften in Paris, arbeitete danach als Journalistin und Kriegsreporterin und hat seit den frühen siebziger Jahren über 20 Dokumentarfilme in Ländern und Regionen wie dem Libanon, Ägypten, Iran, Kurdistan, der Sahara und Vietnam gedreht. 1981 wirkte sie als Regieassistentin bei Volker Schlöndorffs «Der Fälscher». Ihr erster, in Westbeirut angesiedelter Spielfilm «Une vie suspendue» entstand 1985. Anfang der neunziger Jahre initiierte und leitete sie ein Projekt zum Wiederaufbau des libanesischen Filmarchivs in Beirut. 2005 drehte sie ausserdem 26 Videoclips mit Stars aus der arabischen Musikszene. «Dunia» ist ihr dritter Spielfilm. Die ägyptische Zensur wollte Dunia verhindern. Nach internationalen Protesten gab Präsident Hosni Mubarak persönlich den Film frei. "Jetzt, nachdem der Krieg vorbei ist, sagen die männlichen Filmemacher auf einmal, ich nähme ihnen ihren Platz weg. Früher, als ich an den Kriegsschauplätzen vor Ort filmte, war davon keine Rede. Ich war frei zu sterben ..." sagt Jocelyne Saab.
Filmographie
1997 La Dame de Saigon
1994 Il était une fois Beyrouth
1984 Une vie suspendue
1983 Beyrouth, ma ville
1982 Le Bateau de l'exil, Lettre de Beyrouth
1975 Le Liban das la tourmente
Dunia - Kiss Me Not on the Eyes (2006)
Liebe, Sinnlichkeit und Freiheit Mit ihrem einfühlsamen Spielfilm Dunia schafft es die gebürtige Libanesin Jocelyne Saab, Begriffen wie Liebe oder Sinnlichkeit ein Gesicht zu geben, Bilder, Rhythmen und Stimmungen. Und deutlich zu machen, dass Liebe etwas ist, was man suchen und anstreben kann - und leben muss. Wenn man in gar nichts verliebt ist, hat der Tunesier Nacer Khemir einmal gesagt, dann fehlt dem Leben das Ziel und damit natürlich auch das, was man Sinn nennen mag. Weiter