Mahmoud Ghaffari

Mahmoud Ghaffari realisiert Spiel- und Dokumentarfilme und wurde 1976 in Teheran geboren. Zunächst war er für das iranische Fernsehen tätig und produzierte unter anderem Serien, darunter eine über die Liebe und eine über Glücksspiele. Danach arbeitete er mit verschiedenen Regisseuren wie Bahman Ghobadi oder Asghar Fahradi zusammen, bevor er 2012 mit It’s a Dream seinen ersten Spielfilm drehte. Der beim Filmfestival Fribourg preisgekrönte Spielfilm erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die eine grosse Geldschuld loszuwerden versucht, jedoch in einer Gesellschaft, in der soziale und geschlechtsspezifische Ungleichheiten untrennbar miteinander verwoben sind, mit beträchtlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat.
2016 wurde Mahmoud Ghaffari erneut am FIFF ausgezeichnet, diesmal für Hair, einen auf wahren Begebenheiten beruhenden Spielfilm, der drei stumme iranische Sportlerinnen im Teenageralter begleitet, die für die Karate-Weltmeisterschaften qualifiziert sind. Anschliessend drehte der Filmemacher No. 17 Soheila (2017), die Geschichte einer 40-jährigen Frau, die verzweifelt versucht, einen Ehemann zu finden in einer patriarchalischen und religiösen Welt, die sie daran hindert. Parallel zu The Apple Day, der unter anderem für die Berlinale 2022 ausgewählt wurde, drehte er Doggy Love, einen Dokumentarfilm über das Schicksal der vielen streunenden Hunde im Iran und wie ein Paar versucht, ihnen zu helfen.
The Apple Day (2022)
In Teheran sammelt der junge Saeed die Äpfel, die sein kleiner Bruder Mahdi auf Anweisung der Lehrerin mit in die Schule bringen soll, doch die wertvollen Früchte werden knapp. Der iranische Regisseur Mahmoud Ghaffari nimmt die Anregungen des Neorealismus auf und liefert einen ergreifenden Film auf Kinderhöhe, der ein kompromissloses Porträt seines Landes zeichnet und gleichzeitig die Hoffnung aufrechterhält. Weiter