Green Border

In den Wäldern zwischen Belarus und Polen liegt die so genannte «grüne Grenze». In eine Falle gelockt, werden Geflüchtete dort zum Spielball der Geopolitik. In diesem versteckten Konflikt treffen die Lebenswege einer Aktivistin, eines jungen Grenzbeamten und einer syrischen Familie aufeinander. Die polnische Regisseurin Agnieszka Holland inszeniert ein fesselndes und brandaktuelles Drama, das berührt und unter die Haut geht. In Venedig wurde sie dafür mit dem Spezialpreis der Jury geehrt.

Herbst 2021: Bashir und Amina haben mit ihrer syrischen Familie wie viele andere Geflüchtete einen Flug nach Minsk gebucht, um von dort über die so genannte «grüne Grenze» nach Polen zu gelangen. Angelockt wurden sie mit Propaganda aus Belarus, wo man ihnen eine einfache Überfahrt nach Europa versprach. Doch die Versprechen entpuppen sich als Lüge, und die Verheissung wird zur Falle. Zusammen mit Tausenden anderen Menschen sitzt die Familie im sumpfigen Niemandsland zwischen Polen und Belarus fest. Hier kreuzen sich die Lebenswege der syrischen Familie mit Jan, einem polnischen Grenzbeamten, sowie Julia, die Teil einer Aktivistengruppe ist und Geflüchteten hilft.

Die Oscar-nominierte Filmemacherin Agnieszka Holland wirft mit Green Border einen schonungslosen Blick auf die humanitäre Katastrophe an der europäischen Aussengrenze. Mit ihrer multiperspektivischen Erzählweise und den virtuosen Schwarzweissbildern hat sie ein berührendes und schmerzlich aktuelles Drama gestaltet, das bis zur letzten Sekunde fesselt. Holland, die auch in Hollywood und für US-Fernsehserien (The Wire, House of Cards) gearbeitet hat, versteht es, Suspense, humanistische Anliegen und Gesellschaftskritik organisch miteinander zu verbinden. Mit Green Border ist ein weiser, hellsichtiger Film entstanden, der uns mit der nahe liegenden Gegenwart konfrontiert.

Festivals & Auszeichnungen

Venice Film Festival 2023
Special Jury Prize
Arca CinemaGiovani Award Best Film
Premio CinemaSarà Award
Green Drop Award
Leoncino d'Oro Agiscuola Award – Cinema for UNICEF
Sorriso Diverso Venezia Award: Best Film in a Foreign Language
UNIMED Prize for Cultural Diversity
Chicago International Film Festival
Audience Choice Award: Best International Feature
International Film Festival Rotterdam
Audience Award
La Roche-sur-Yon International Film Festival
Prix du public
Nomination European Film Awards 2023
Valladolid International Film Festival
Palm Springs Intenational Film Festival
Briding the Borders Award
Tromsø International Film Festival
FIFDH 2024
Prix du Jury des Jeunes

artwork

Credits

Originaltitel
Zielona granica
Titel
Green Border
Regie
Agnieszka Holland
Land
Polen
Jahr
2023
Drehbuch
Maciej Pisuk, Gabriela Łazarkiewicz-Sieczko, Agnieszka Holland
Montage
Pavel Hrdlička
Musik
Frédéric Vercheval
Kamera
Tomek Naumiuk
Ton
Roman Dymny
Kostüme
Katarzyna Lewińska
Ausstattung
Katarzyna Jędrzejczyk
Produktion
Marcin Wierzchosłąwski, Fred Bernstein, Agnieszka Holland
Formate
DCP, Blu-Ray, DVD
Länge
152 Min.
Sprache
Polish, Arab, English, French/df + i
Schauspieler:innen
Jalal Altawil (Bashir), Maja Ostaszewska (Julia), Behi Djanati Atai (Leila), Mohamad Al Rashi (Grossvater), Dalia Naous (Amina), Tomasz Włosok (Jan)

Im Kino

Mendrisio

27. November 2024
20:45
Multisala Teatro Ciak

Wetzikon

19. Dezember 2024
20:15
Kultino

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Filmstill aus «Green Border»
Filmbesprechung

In Grenzüberschreitung ins Entmenschlichte

Eine syrische Familie lässt die Gewalt ihres Landes hinter sich, macht sich über Weissrussland und Polen auf den Weg zu Verwandten nach Schweden. Unterwegs in der polnisch-belarussischen Grenzregion wird sie zum Spielball der Politik. Die Filmemacherin Agnieszka Holland hat ein eindringliches und berührendes Drama gestaltet, in dem sie uns schonungslos mit einer naheliegenden ...

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Pressestimmen

«Green Border ist ein einziges Mahnmal, eine schreiende Anklage. So gnadenlos hat noch kein Spielfilm die sogenannte Flüchtlingskrise als europäische Zivilisationslüge vor Augen geführt [...] Green Border zeigt ungeheuer eindringlich, was das europäische Migrationsregime an den EU-Aussengrenzen ganz konkret bedeutet.» Die Wochenzeitung, Florian Keller

«Allez voir Green Border, c’est un film nécessaire.» 24 Heures, Pascal Gavillet

«Im Angebot zur Identifikation mit so unterschiedlichen Heldinnen und Helden liegt die Macht des Spielfilms.» Republik, Anne-Sophie Scholl

«À l’heure où l’extrême droite étend son empire sur le Vieux-Continent, Green Border dénonce l’instrumentalisation des migrant·es, manipulé·es comme des pions dans des affrontements géopolitiques qui les dépassent.» Le Courrier, Mathieu Loewer

«Holland gibt einmal mehr denjenigen eine Stimme, die keine Stimme haben.» Amnesty International Magazin, Ulla Bein

«Une expérience quasi immersive tant sa caméra fait corps avec le sujet et les protagonistes.» Le Temps, Stéphane Gobbo

«Einer der politischen Filme der Stunde.» Aargauer Zeitung, Tobias Sedlmaier

«C’est un film très très puissant. On ne peut rester neutre en le regardant.» RTS 12h45, Anne Delseth

«Ein so fesselnder wie auch nachhaltig erschütternder Film.» Cineman, Irene Genhart

«Ce récit éclaté exerce aussi la vertu terrifiante d’en effacer peu à peu les victimes, comme happées par l’angle mort de notre impuissance...» ARCinfo, Vincent Adatte

«Das bildstarke Drama berührt und erschüttert. Die Kritik gilt hier allen Seiten.» Berner Kulturagenda, Vittoria Burgunder

«Un véritable coup de poing.» Ciné-Feuilles, Amandine Gachnang

«Agnieszka Hollands Plädoyer für die Menschlichkeit berührt zutiefst.» Outnow, Simon Eberhard

«Une œuvre poignante au sujet brûlant.» Cineman, Damien Brodard

«Immer wieder blitzt unerwartete Solidarität auf und gibt es barmherziges Handeln, das ermutigt und nachhaltige befreiende Kräfte freisetzt. Green Border betont vehement, dass alle Menschen ein bedingungsloses Recht auf Freiheit und Würde haben, das unverhandelbar und mit allen Mitteln zu verteidigen ist.» kath.ch, Thomas Schüpbach

«Erschütternd und realitätsnah.» Surprise, Florian Bayer

«Ein starker Appell an die Menschlichkeit über Grenzen und Schranken hinaus.» Textatur, Rolf Breiner

«★★★★★» Züritipp | Tages-Anzeiger

«Der Film ist handwerklich unter sämtlichen Aspekten ungeheuerlich gut gemacht und die Absicht der Kon- frontation, ein unbedroht und sicher im geschützten Raum lebendes Publikum vor dem ignoranten Wegsehen bewahren zu wollen, ist genauso nachvollzieh- wie ehrbar.» P.S. Zeitung, Thierry Frochaux

«In anklagender Haltung erzählt Altmeisterin Holland von Geflüchteten, die an der weissrussisch-polnischen Grenze zum Spielball globaler Interessen werden – nicht immer subtil, aber entschlossen zu zeigen, was sonst unsichtbar bliebe.» SRF Kultur | Sennhausers Filmblog, Michael Sennhauser

«Wohl einer der wichtigsten politischen Filme des Jahres.» der-andere-film.ch, Hanspeter Stalder

«Ein wütender Film, der wütend macht, aber mit engagierten Aktivist:innen auch Beispiele für menschliches Handeln zeigt und Hoffnung macht.» Filmnetz, Walter Gasperi

«Der Film zeigt schonungslos das humanitäre Drama an Europas Aussengrenze.» Luzerner Zeitung, Arno Renggli

«Ein Film, der niemanden kalt lassen wird.» Zofinger Tagblatt

«Mit einer atemlosen, in einer eindrücklichen Schwarz-Weiss-Format-Inszenierung stellt Agnieszka Holland ihr Erzähltalent erneut unter Beweis.» Movie-Eye, Benny Furth

«Indem sie Einzelschicksale verfolgt, gelingt es Holland, das Publikum gleichsam mit den Bedrängten und Bedrohten zu vereinen [...] Die heftigsten Anfeindungen zeigen nur eines: Green Border trifft ins Schwarze.» SDA, Peter Claus

«Agnieszka Holland kalibriert unseren Blick auf die Politik neu.» Frankfurter Allgemeine Zeitung

«Grenzenlos klare Haltung.» Kleine Zeitung

«Ein genau recherchiertes und zutiefst humanistisches Meisterwerk, das tief in den Abgrund der europäischen Grenzpolitik schaut. Ein überwältigender Film und ein Triumph der Menschlichkeit.» Rolling Stone

«Manchmal ist Agnieszka Hollands Film über den Umgang mit Flüchtlingen an der grünen Grenze unendlich bitter – aber sie bewahrt sich ihren Glauben an die Menschheit. Irgendwo ist Licht.» Süddeutsche Zeitung

«In den subtilen Momenten funktioniert Green Border am besten. Dann, wenn er die Brutalität nicht auserzählt, sondern andeutet.» Der Spiegel

«Essenzielles politisches Kino.» TV Movie

«Voll knisternder Wut und rasender Energie, brennend aktuell und meisterhaft inszeniert.» Screen Daily

«Un chef-d’œuvre plein d’humanité, bouleversant, furieux et brillant.» Deadline

«Kraftvolles, kluges Kino, das uns das Herz bis zum Hals schlagen lässt. Wenn wir den Schrecken fühlen können, gibt es vielleicht noch Hoffnung.» Variety