Nabat
Homage an die MĂŒtter
Ausgehend von einer wahren Geschichte, erzĂ€hlt Elchin Musaoglu in seinem zweiten Spielfilm von der alten BĂ€uerin Nabat und ihrem kranken Mann, die auf ihrem Hof ausharren, wĂ€hrend das nahe Dorf wegen wachsender Kriegsgefahr zur Geisterstadt wird. Nabat spielt in Berg-Karabach, der seit langem umkĂ€mpften Grenzregion zwischen Aserbaidschan und Armenien, in der es in den 1990er Jahren zum offenen Krieg kam. Der Film beginnt wie eine soziale Chronik, bis sich mit dem Tod von Nabats Mann eine ĂŒberraschend fantastische AtmosphĂ€re einstellt. Am Tag nach der Beerdigung kehrt Nabat ins Dorf zurĂŒck, das komplett menschenleer ist und offensichtlich in grosser Eile verlassen wurde. Alles wurde liegengelassen, ein BĂŒhnenbild wie aus einem Katastrophenfilm. Voller subtiler Anspielungen und bisweilen offen Tarkowski zitierend, ĂŒberrascht Nabat: ein Film, der ein aktuelles aber verdrĂ€ngtes Thema formal bravourös umsetzt und nicht umsonst an wichtigen Festivals der Welt gezeigt wurde.
Festivals & Auszeichnungen
Submission to the 87th Academy Awards for Best Foreign Language Film
71st Venice International Film Festival, Orizzonti
50th Chicago International Film Festival, World Cinema
38th SĂŁo Paulo International Film Festival, Brazil
27th Tokyo International Film Festival
63rd International Filmfestival Mannheim-Heidelberg
45th International Film Festival of India, Goa
14th Marrakesh International Film Festival, Morocco
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Credits
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Pressestimmen
«Ein hochpoetischer Film.» Filmfestival Mannheim
«Eine wunderschön gefilmte, melancholische, ein wenig mÀrchenhafte und manchmal humorvolle Geschichte - ein Meisterwerk.» Tages-Anzeiger
«Elchin Musaoglu schuf einen auch formal berĂŒckenden Film, der mehr als einmal den russischen Meister Tarkowski zitiert.» Kulturtipp
«Jedes Bild ist voll Menschlichkeit, ist schön, weil es wahr ist. Ein Meisterwerk!» Seniorweb
«Die Schlusszene bringt Licht ins Ganze und ĂŒberrascht ebenso wie der Rest des Films.» Film demnĂ€chst
«Dokumentarfilmer Elchin Musaoglu hat ein stilles Drama inszeniert um Hoffnung in der Verlorenheit.» Blick
«Eine eindringlich schaurig-schöne Parabel ĂŒber die Erhaltung von Reststolz in Zeiten des Krieges.» P.S., Thierrry Frochaux
«Nabat ist das Symbol fĂŒr Frieden und Widerstand. Der Film widerspiegelt die VergĂ€nglichkeit und gleichzeitig die Hoffnung mit hochpoetischer Kraft und StĂ€rke. Beeindruckend sind die ausdrucksstarken Bilder mit intensivem Nahblick und die grandiose KamerafĂŒhrung.» Reformierte Presse
«Elchin Musaoglu - Meister des HintergrĂŒndigen und Symbolischen.» Movie News
«In manchen Momenten erinnert Musaoglu an die poetisch-epischen Filme des Griechen Theo Angelopoulos. Die StĂ€rke des unspektakulĂ€ren Films liegt in der Stille, in seiner IntensitĂ€t und IntimitĂ€t â ein poetisches Bilderwerk, das am Ende vom Schnee zugedeckt wird.» Cineman
«Der grossartig komponierte und erzĂ€hlte Film wandert von Festival zu Festival und holt sich mit seiner formalen Perfektion und seiner menschlichen Tiefe verdiente Preise. Unter den Filmen, die in der letzten Zeit bei uns angelaufen sind, steht ihm formal wohl «Winter Sleep» von Nuri Bilge Ceylan am nĂ€chsten, auch wenn dieser mehr Psychologie und weniger Symbolik enthĂ€lt als Nabat. Ruhe, Stille, Dichte, FĂŒlle sind seine Eigenschaften. Jedes Bild ist voll Menschlichkeit, ist schön, weil es wahr ist. Mit seiner Langsamkeit und Askese lĂ€dt uns Musaoglu zu einem anderen Rhythmus ein, als wir ihn sonst im Kino und im Alltag erleben. Schon nach einer Viertelstunde scheint unser Herz langsamer zu schlagen als ĂŒblich. Wir werden eingeladen, Nabat auf ihrem Weg durch die Welt des Krieges zu folgen, in welche sie, wie in der katholischen Osterliturgie, das Licht bringt: «Lumen ad revelationem gentium», das Licht zur Erleuchtung der Völker. Sichtbar gemacht in Bildern von grosser Schönheit, die an Werke des NiederlĂ€nders Jan Vermeer (Kamera Abdulrahim Besharat) erinnert. Der schweigende Schluss mit der bewegungslosen Nabat, die das Licht gebracht hat, verweist auf den Anfang, die bewegungslose Landschaft, die der Erlösung harrt.» Seniorweb
Directorâs Statement:
When the USSR fell apart in 1991 war engulfed my region. I was working as a documentary maker for a TV channel when a colleague told me of a story he was witness to. Fighting had forced the evacuation of the inhabitants of a village. Just an old woman refused to leave as her family members were buried there. I told myself that only a mother could behave thus and decided to make a film about one. In all conflicts it is mothers who suffer the most. It is not for nothing that people say, âParadise is to be found beneath a motherâs feetâ. I sincerely believe that if more power were given to mothers the world would be a better place.
En 1991 au dĂ©cours de la dissolution de LâURSS, la guerre sâest dĂ©clenchĂ©e dans tous les pays de la rĂ©gion. Mon pays ne fut pas Ă©pargnĂ© par ce conflit. Je travaillais Ă lâĂ©poque comme documentariste pour une chaine de tĂ©lĂ©vision. Un jour, un de mes camarades mâa racontĂ© une histoire quâil avait vue de ses propres yeux. Sous les feux dâune guerre meurtriĂšre, les habitants dâun village avaient Ă©tĂ© contraints de quitter leurs habitations.
Seule une femme ĂągĂ©e avait refusĂ© de quitter son domicile. Elle disait que toute sa famille Ă©tait enterrĂ©s dans le village. Je me suis dit que seule une mĂšre pouvait agir ainsi. Jâai donc dĂ©cidĂ© de faire un film sur une mĂšre. Dans toutes les guerres, les mĂšres sont celles qui souffrent le plus. Ce nâest pas pour rien quâon dit que « Le Paradis est sous les pieds des mĂšres ». Je pense sincĂšrement que si les mĂšres avaient davantage de responsabilitĂ©s et de pouvoir, le monde retrouverait plus dâespoir.