Dignidad de los nadies, La
Nachdem sich Fernando Solanas in Memoria del saqueo mit den neoliberalen Strukturen auseinandergesetzt hat, die in seiner Heimat die Wirtschaft ausverkauft und zerstört haben, widmet er sich in seinem neusten Dokument den betroffenen Menschen und zeigt Formen des Widerstands: Arbeiter öffnen geschlossene Firmen, Bauern verhindern Zwangsversteigerungen, Arbeitslose setzen die Regierung unter Druck. Ein starkes, ein bewegendes Stück Kino, das voll ins Leben eintaucht, dort, wo die Kameras sonst kaum hinkommen.
Der argentinische Filmemacher und politisch aktive Zeitgenosse Fernando Solanas hat sich von Beginn seiner Karriere an als engagierter Künstler bewiesen: Sein dokumentarisches Mammutwerk La hora de los hornos (1968) zählt noch heute zu den Schlüsselmomenten der lateinamerikanischen Filmgeschichte. Nach diversen erfolgreichen Spielfilmen (EL VIAJE, SUR hat Fernando Solanas in den vergangenen Jahren angesichts des wirtschaftlich-politischen Dramas, das sich vor seiner Haustür abspielte, wieder zum Mittel der Dokumentation gegriffen. Und weil es die digitale Technik mittlerweilen erlaubt, ist er gleich selber mit einer Kamera losgezogen und hat gefilmt, was sich da abspielte, hat anschauliches Material zusammengetragen und thematisch montiert.
In Entstehung begriffen ist dadurch ein eigentlicher Zyklus von Filmen, von denen der erste Teil MEMORIA DEL SAQUEO hiess und eine eindringliche Beschreibung der politischen und wirtschaftlichen Strukturen war, die Argentinien kollabieren liessen. In der Fortsetzung mit La dignidad de los nadies widmet sich Solanas nun den Menschen, die vom Privatisierungs- und Ausverkaufswahn betroffen sind, und er zeigt mit ihnen, dass Widerstand möglich ist, Eigeninitiative weiterhelfen kann und das Beharren auf Würde sich lohnt.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
Venezia Mostra del Cinema DOC/IT-Prize, Human Rights Film Network Award, Premio Citta di Roma, UNESCO Prize.
Montreal Filmfestival Special prize of the National Film Office Canada
Festival Valladoloid Best documentay film
La Habana Filmfestival Premio Memoria del Centro Cultural Pablo de la Torriente Brau, Premio de la Fundación del Nuevo Cine Latinoamericano
Mar de Plata Festival, Premio Balance, Premio SIGNIS Argentina
Credits
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Pressestimmen
«Es ist schwierig, einen leidenschaftlichen Film über Durchschnittsmenschen zu machen, der den Puls der ZuschauerInnen zum Rasen bringt, aber Fernando Solanas' berauschender LA DIGNIDAD DE LOS NADIES beweist, dass es machbar ist... Der für seine sozialen Dokumentarfilme bekannte argentinische Altmeister ist eindeutig empört über die Ungerechtigkeiten, die der wirtschaftliche Zusammenbruch seines Landes nach sich gezogen hat, aber er konzentriert sich nicht darauf zu zeigen, wie die Ärmsten zu Opfern werden, sondern wie einige von ihnen es geschafft haben, kleine, aber bedeutungsvolle Siege zu erringen. Ein mitreissender Tonfall führt durch diese Fülle von miteinander verknüpften Geschichten und mündet schliesslich in einen Aufruf zur Tat und zum Widerstand.» Variety, Deborah Young
«Pour ses qualités techniques indéniables, la force de sa thématique, son regard d'auteur et la justesse avec laquelle le réalisateur a montré le courage et la dignité de ses concitoyens.» Jury Montreal
«La dignidad de los nadies pose une loupe sur ces personnages anonymes, les Argentins sans-nom, les héros quotidiens avec leurs petits exploits de chaque jour pour survivre, que l'Histoire avec un grand H n'enregistre pas et ne reconnaît pas.» Luciano Monteagudo
«Des histoires de pauvres qui érigent comme bannière leur courage et leur dignité. Les éternelles victimes de la spoliation et de l'adversité. Ces quelques mots de Fernando Solanas, dont la voix nous accompagne, avec beaucoup de poésie, tout au long de son film, LA DIGNIDAD DE LOS NADIES, résument tout. Au travers de dix petites histoires et de trois chroniques, ce sont tour à tour le ras-le-bol, l'espoir, la solidarité, l'unité et la dureté des situations qui nous sont contés. L'Argentine contemporaine se présente à nous à travers son peuple. Qui en a eu marre des plans d'ajustement structurel et qui est descendu dans la rue. Qui a rejeté la démocratie représentative et exigé d'enfin participer. Qui a dit stop aux banques dépouillant les classes moyennes appauvries. Qui a voulu du travail et qui a voulu manger... En résumé, Solanas raconte un pays dont le peuple se soulève parce que les solutions économiques sont toujours à la seule faveur des banques, en riposte de quoi les balles de plomb de la police n'hésitent pas longtemps dans le chargeur, provoquant des élans de solidarité plus grands encore. Les histoires couvrent la période qui s'étend de fin 2001 à 2005. Ce film a gagné plusieurs prix, notamment le Human Rights Film Network Award.» Amnesty International
«Fernando Solanas zeigt Formen des Widerstands: Arbeiter öffnen längst geschlossene Firmen, Farmer verhindern Zwangsversteigerungen, Arbeitslose setzen die Regierung unter Druck. Während «Memoria del saqueo» die Strukturen betrachtete, widmet sich der Filmemacher hier in «La dignidad de los nadies» den Menschen, die von diesen Strukturen und der Wirtschaftspolitik betroffen sind. Ein bewegendes und eindrückliches Dokument, das in Venedig an der Mostra del cinema gleich dreifach ausgezeichnet wurde.» Cineman