Scharf beobachtete Züge - Ostre sledované vlaky
Die Geschichte spielt in einer winzigen, verträumten Bahnstation irgendwo in Böhmen in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs. Gemeinsam mit dem Stationsvorsteher, der Kaninchen und Tauben züchtet, und dem Fahrdienstleiter Hubička, der nichts als Frauen im Sinn hat, versieht hier der Hrma als Bahnamtsanwärter seinen recht gemütlichen Dienst. Hrma ist noch sehr unbeholfen und schüchtern. Jede Frau bringt ihn in grosse Verlegenheit. Deshalb bewundert er das selbstsichere Auftreten von Hubička. Als der Junge von der Schaffnerin Máša zu einem Onkel mitgenommen wird und mit ihr dort gemeinsam die Nacht verbringen soll, versagt er völlig. Nach einem Selbstmordversuch und psychiatrischer Behandlung findet Hrma langsam zu sich selbst. Ein Schäferstündchenmit einer Widerstandskämpferin stärkt so sehr sein Selbstbewusstsein, dass er einen deutschen Munitionszug in die Luft sprengt, wobei er ums Leben kommt.
Festivals & Auszeichnungen
Academy Award, Oscar, Bester fremdsprachiger Film 1967
British Film prize for best film & best music 1969
Grosser Preis am Internationalen Filmfestival Mannheim
Credits
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Pressestimmen
«Sein in Schwarz-Weiss gedrehtes Werk über die amourösen Verstrickungen eines Bahnhofswärters, der seine Ausbildung auf einem kleinen tschechischen Provinzbahnhof in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs absolviert, ist wohl eine der bezauberndsten und poetischsten Filme über eine Liebe in Zeiten des Krieges.» Luzerner Zeitung, Geri Krebs
«Menzel mag den Erfolg seines ersten Langspielfilms als Zufallstreffer bezeichnen, doch der Film, der Ende des Zweiten Weltkriegs spielt und ein schweres Thema aufgreift, verbindet gekonnt Humor und Ironie mit fantasievoller Sinnlichkeit und zeigt liebevoll die Banalitäten des Lebens.» Filmbulletin, Tereza Fischer
«Glänzend inszenierte Komödie, deren Witze allerdings etwas zu einseitig auf sexuellem Gebiet angesiedelt sind, ohne daß dabei die beabsichtigte Konfrontation von Obszönität und Tragik erreicht wird. Für Erwachsene.» Filmbeobachter
«Hervorragend inszenierte und gut gespielte Komödie.» Lexikon des Internationalen Films
«Die nationalsozialistische Besatzungsmacht durchkreuzt den idyllisch abgelegenen Bahnhof in Form «scharf beobachteter Züge», die Munition transportieren. Umgeben von einem taubenliebenden Bahnvorsteher, einem erotomanen Signalgeber und einem müssiggängerischen Wächter versucht der neue Bahnlehrling Milos verzweifelt, seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Erst die Widerstandskämpferin Viktoria Freie macht Milos zum Mann. Milos' mit allgegenwärtiger Sinnlichkeit und offener Lüsternheit gespickte «éducation sentimentale» explodiert dabei regelrecht in einem Akt heldenhafter Kriegssabotage. Knapp 30-jährig erhält Jirí Menzel für sein Debüt 1968 den Oscar. Newsweek verneigt sich vor Menzels «Geschmack, Phantasie, Einfachheit und Zartheit», die «die meisten amerikanischen Regisseure zutiefst beschämen sollte», während der bundesdeutsche Filmdienst 1968 entsetzt ist ob des «derben, mit schwüler Erotik vollgestopften Volksschwanks».» Zeughauskino Berlin