This is not a Burial, it's a Resurrection
In Nazareth in der malerischen Berglandschaft Lesothos erfahren die Leute, dass ein Stausee entstehen soll und alle umsiedeln müssen. Die Einzige, die sich vehement dagegen wehrt, ist die alte Witwe Mantoa, die mit ihrem Leben abgeschlossen hat und sich eigentlich den Tod herbeisehnt. Aber: Sie will wie ihre Vorfahren in dieser Erde begraben werden und beschwört die althergebrachten Werte der Basotho. Sie gewinnt dadurch neue Lebenskraft und entfacht den kollektiven Geist des Widerstands in der Dorfgemeinde.
Es ist nicht alltäglich, dass wir einen Film aus Lesotho im normalen Kinoprogramm zu sehen bekommen, ja ich vermute, es dürfte der erste sein, der in der Schweiz herauskommt. Auch sein Titel ist nicht alltäglich: «This is not a burial, it’s a resurrection». Er beschreibt die Wiedergeburt der alten Mantoa, ihre Auferstehung angesichts des notwendig gewordenen Widerstands gegen die Tatsache, dass ihr die ewige Ruhe am Ort ihres Lebens genommen werden soll. Ihre Heimat und der Boden ihrer Familie und der Vorfahren sollen unter Wasser gesetzt werden, weil es die Regierung so will und die Konzerne, die damit Geld verdienen. Mehr Geld als all die Menschen hier es je hatten oder haben werden. Lemohang Jeremiah Mosese weiss, wovon er erzählt in seinem ersten Spielfilm. Und er weiss, woher er kommt. Sein Film hat einen ausgesprochen beschaulichen Rhythmus wie das Leben im Tal von Nazareth; der Name des Ortes ist eine biblische Referenz. Mitunter hat man das Gefühl, ein Gemälde zu betrachten von einem grossen flämischen Meister, der biblische und mythologische Szenen auf Leinwand bannte. Aber Mosese ist ein Künstler, der aus dem Süden kommt, und seine Figuren sind Basotho. Sie sind verwurzelt in dieser fruchtbaren Erde, zuhause zwischen grünen Hügeln und verankert in lokalen Traditionen. Das Gesicht Mantoas scheint sich der Landschaft angeglichen zu haben, hat im Lauf eines langen Lebens die Hügel und Täler angenommen: Es ist eine Landschaft für sich, und der Filmemacher bewegt sich auch in ihr. Die Frau hat das Leben hinter sich, sie kennt die tragischen Momente wie jenen, den Tod des eigenen Sohnes zu betrauern, aber eines hat sie nicht verloren: Den Willen zur Selbstbestimmung. Davon erzählt und Lemohang Jeremiah Mosese in eindrücklichen Tableaus, bewusst im alten Kinoformat aufgenommen.
Walter Ruggle
Bonus:
Lesestoff: Africultures
Festivals & Auszeichnungen
Sundance 2020
Special Jury Prize for Visionary Filmmaking
Academy Awards 2021
Lesothos nomination for the Oscar
Portland International Film Festival 2020
Future/Future Grand Prize
MOOOV International Film Festival 2020
Canvas Jury Prize for Best Film
Taipei International Film Festival 2020
Grand Jury Prize
Hong Kong International Film Festival 2020
Firebird Award Winner of Young Cinema Competition (World)
Best Actress
FIPRESCI Prize
Santiago International Film Festival 2020
Best Director
Special Mention for Acting
Durban International Film Festival 2020
Best Director
Best Actress
Special Mention for Artistic Bravery
Athens International Film Festival 2020
Golden Athena Award
Europa Film Festivals Award
Reykjavík International Film Festival 2020
Golden Puffin
Haifa International Film Festival 2020
Carmel Competition Winner
CinemAfrica 2020
Best Narrative Film
Hamptons International Film Festival 2020
Narrative Competition Winner
Festival du Nouveau Cinema 2020
Best Interpretation Award to Mary Twala Mhlongo
La Roche-sur-Yon International Film Festival 2020
Nouvelles Vagues Acuitis Award Winner
Montclair Film Festival 2020
Jury Prize for Cinematography
Credits
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Pressestimmen
«Wunderschönes Kino aus Lesotho im klassischen Bildformat.»
Sennhausers Filmblog
«Was für eine Pracht, ist es ein Traum aus einer anderen Welt? […] Aufs Eindrücklichste findet hier ein Manifest der Menschenwürde seine Form in der hypnotischen Wucht der Bilder.»
Tages-Anzeiger, Pascal Blum
«Derrière ce titre invocatoire se cache un des meilleurs films vus cette année.»
Le Courrier, Nathan Letoré
«Bildgewaltig, rätselhaft und poetisch. Vordergründig geht es um die Zwangsumsiedlung eines afrikanischen Dorfes. Aber Mosese geht einen Schritt weiter: Er beschwört nicht weniger als die Selbstermächtigung seiner Generation.»
NZZ am Sonntag, Silvia Posavec
«Lemohang Jeremiah Mosese s’empare du montage pour créer des liens narratifs d’une puissance d’évocation viscérale.»
Mediapart, Cédric Lépine
«Die Hauptdarstellerin Mary Twala Mhlongo ist als Witwe Mantoa so charismatisch, dass der Film bald einen Sog entwickelt, dem man sich nicht entziehen kann und es auch gar nicht möchte.»
SRF Kultur, Brigitte Häring
«Wer sich auf diesen Film einlässt, wird reich belohnt.»
Film des Monats, Medientipp
«This is not a burial, it’s a resurrection communique à la fois le sentiment tragique de l’écroulement d’un monde et une confiance têtue dans le renouveau.»
Africultures, Olivier Barlet
«Inspiriert von den Erinnerungen an seine Grossmutter, die ebenfalls zwangsumgesiedelt wurde, inszeniert Regisseur Lemohang Jeremiah Mosese die Trauer der achtzigjährigen Witwe Mantoa – grandios gespielt von einer professionellen Schauspielerin, der letztes Jahr verstorbenen Südafrikanerin Mary Twala Mhlongo.»
WochenZeitung, Catherine Silberschmidt
«Mantoa (Mary Twala) alleine erdet einen Film, der sich ins Unendliche ausdehnen zu wollen scheint, von der alten Erde bis zum unermesslichen Himmel, der seit Jahrhunderten die einzige Erlösung verkörpert, auf die das ausgebeutete Afrika noch hoffen darf.»
Filmexplorer, Dominic Schmid
«Un flot d’images superbes au lyrisme sauvage, avec des fulgurances qui rappellent la palette bariolée du Cinema Novo brésilien, tels ce violent orage nocturne, ou ce plan magnifique, quasi biblique, de la vieille femme entourée de moutons dans les ruines de sa maison.»
Positif, Bernard Génin
«Die Auferstehung des Films, das ist der Aufstand Mantoas. Sie legt ihr Trauerkleid ab am Ende, im Widerstand. Der Film hat ein grosses Grab geschaufelt. Aber die Auferstehung, das ist natürlich auch das Kino selbst. A burial and a resurrection eben.»
Filmbulletin, Daniel Eschkötter
«Der Film ist weit mehr als politische Anklage: eine thematisch und visuell neue Erfahrung.»
Luzerner Zeitung, Regina Grüter
«Qu’on se laisse aller à la contemplation ou que l’on se plonge au cœur des tourments de Mantoa, voilà une expérience sensorielle comme seul le cinéma peut en offrir.»
Télérama, Mathilde Blottière
«Mosese schafft es, uns das Leben von Mantoa und ihres Stammes glaubhaft näher zubringen. Man taucht ein in eine fremde Welt aus lokalen Traditionen, Folklore, den Glauben an die Bedeutung des Todes und des menschlichen Geistes.»
Cineman, Björn Schneider
«Der Film strotzt nur so vor hervorragenden Bildkompositionen.»
Outnow, Sven Martens
«Mutmach-Kino aus Lesotho.»
Kulturtipp
«Wachsen am Widerstand.»
Der Bund
«Eine Frau, der Himmel, die Erde, ein Dorf. Feuer und Luft und Wasser. Ausgehend von einer ungewöhnlichen, wunderbaren und magnetischen Hauptfigur entfaltet der Film eine überwältigende visuelle Stärke und ein mutiges Stilbewusstsein. Er legt Ablagerungen der Geschichte und der Ahnenlinien frei und erzählt in einer scharf gezeichneten Gegenwart von der schmerzhaften Transition von der Vergangenheit in die Zukunft.»
Jury Bildrausch Filmfest Basel
«Ein kontemplatives Werk über Vergänglichkeit, Verlust und Lebenswillen.»
NZZ
«Die Kamera bringt Innen- wie Aussenräume zum Leuchten. Sie bewegt sich kaum. Steht frontal und filmt die Protagonisten, meist Mantoa, von vorn, von hinten, im Profil. Wenn sie sich bewegt, dann langsam, um den Raum zu öffnen und den Blick auf die weite Ebene mit den umliegenden Bergen freizugeben.»
Zuger Zeitung
«This Is Not a Burial, It’s a Resurrection ist eine visuelle Perle. Die einzelnen Einstellungen wirken wie Gemälde, durchkomponiert und in ihrer Farbgestaltung überwältigend. Das Gesicht der Protagonistin ist ebenso schön zerfurcht wie die die Landschaft. Ihre Verbundenheit mit dem Ort hat etwas Physisches. Sie ist ebenso Teil dieses Flecken Erde, wie der Ort von ihr.»
Mediendienst kath, Natalie Fritz
«Es wird ein Damm für einen Stausee gebaut und der Fried- hof soll bald unter Schlamm begraben sein – dagegen lehnt sich Mantoa auf.»
20 Minuten, Alisa Fäh
«La critique du règne capitaliste expulse la pure approche naturaliste et la standardisation des récits pour lui substituer une mise en image incandescente de poésie.»
Les Inrockuptibles, Ludovic Béot
«Un chef d'œuvre à tout point de vue. Une histoire incroyable dans un cadre incroyable portée par des personnages incroyables, et une mise en scène inspirée.»
Africa Vivre, Patrick Kasongo
«Ein aussergewöhnlicher Spielfilm wie aus einer anderen Welt erreicht uns aus dem kleinen Binnenkönigreich Lesotho im südlichen Afrika.»
The Guardian
«Ein Film wie eine lebendige Legende in einer Mischung aus warm gefärbten Tableaus und trotzigen Bergporträts.»
New York Times
«Ein Opus von magischer Energie.»
Berliner Zeitung
«The director handles the cinematic language precisely, lavishly reveals a quality close to that of Greek tragedy, and meticulously deploys strong sense of ritual and style for the realistic issues about land justice and forced demolition and relocation.»
Variety
«Although This Is Not a Burial is inspired by similar historical and topical realities, the film unfolds like a surrealist fable, with fragmented editing; arch, myth-infused dialogue; and an unearthly soundtrack composed by Japanese noise musician, Yu Miyashita.»
Filmcomment
Lemohang Jeremiah Mosese zum Bildformat:
«Weil es so schön ist, besteht der Fluch von Dreharbeiten in Afrika darin, dass man sich selbst in die Schublade der Schönheit stecken kann. Ich will nicht, dass die Unterhaltung zu diesem Film sich auf Schönheit beschränkt. Deshalb habe ich das Bildformat 4:3 gewählt, denn sonst wäre der Film viel zu schön und das würde die Geschichte überschatten.»
Lemohang Jeremiah Mosese à propos du cadrage:
«La malédiction du tournage en Afrique, parce que c'est tellement beau, c'est que vous pouvez finir par vous cataloguer dans la beauté. Je ne veux pas que la conversation se limite dans la beauté. C'est pourquoi j'ai choisi le cadre 4:3, car sinon le film serait trop beau et cela éclipserait l'histoire.»