Refugiado
Matias and his mother Laura, find themselves forced to hurriedly abandon the house they live in to escape another outburst of violence from Fabian. Matias is 8 and Laura is newly pregnant. Thus they begin a wandering journey in search of a place they can feel safe and protected. They embark on an unusual road-movie of everyday life, a drama shot through with great humanity.
Festivals & awards
UNESCO-Preis und Preis für die beste Fotografíe La Habana
Golden Crow Pheasant Award, Bester Spielfilm, Kerala Film Festival
Chicago International Film Festival, Silver Hugo, Special Jury Prize
Credits
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Press voices
«Dicht und intensiv.» Kulturmagazin 041
«Es sind zwei prekäre Körper in der Grossstadt: die Mutter ein Reflexbündel, der Junge ein Spielball der Situationen, der keinen Halt mehr hat und dennoch (oder deshalb) zum kleinen Entdecker wird in einer Welt, in der sich der Horizont immer wieder verschiebt. Diego Lerman bleibt oft in nächster Nähe seiner Figuren und komponiert einige höchst intensive Spannungsmomente, in denen etwa ein klingelndes Telefon zum Weltalarmton wird. Am Schluss findet er ein Bild von gemütlicher Unsicherheit, ein offenes Ende.» Tages-Anzeiger
«Diego Lerman zeigt Mutter und Sohn als Flüchtende durch die eigene Stadt, als Gehetzte, wenn alles Vertraute, Eigene fremd wird. Das erreicht nicht zuletzt deshalb eine hohe Intensität, weil es aus der Perspektive des Jungen erlebbar wird, der das Ganze nicht einordnen kann und doch irgendwie in seiner Verlorenheit versteht. Lerman macht die Gewalt spürbar, ohne dass er sie je direkt zeigt. Indem das Kind in den Fokus genommen wird, bekommt der Film etwas innig Zärtliches, das den gewalttätigen Horror in keiner Weise verharmlost.» Programmzeitung, Alfred Schlienger
«Der 1976 geborene Regisseur zeigt sich in Refugiado in Zusammenarbeit mit dem polnischen Kameramann Wojciech Staron als so formbewusster wie dramaturgisch versierter Cineast. In millimetergenau komponierten Szenen, die öfters den Geist Hitchcocks beschwören, und mit dem stupenden Spiel des Protagonistenpaares Julieta Díaz und dem achtjährigen Sebastián Molinaro wird dieses Sozialdrama um häusliche Gewalt zu einem Thriller, bei dem das Atmosphärische stets Vorrang vor dem Expliziten geniesst.» Neue Zücher Zeitung
«Die Erzählung konzentriert sich ganz auf seine beiden Hauptfiguren und deren Suche nach einem sicheren Zufluchtsort. Diese Reduzierung auf das Wesentliche wird auf narrativer Ebene dadurch noch verstärkt, dass Lerman viel mit Ellipsen arbeitet – Leerstellen, welche die Zuschauer selber füllen müssen. Visuell kommt der Film in nüchternen und ruhigen Bildern daher, wobei die Kamera durchwegs die Position des unbeteiligten Beobachters einnimmt.» Neue Luzerner Zeitung
«Lermans neuer Film Refugiado ist nun vordergründig so schlicht, dass sich der Plot leicht in nur einem Satz zusammenfassen lässt: Eine junge Mutter flüchtet zusammen mit ihrem achtjährigen Sohn Matías vor ihrem gewalttätigen Ehemann (und Vater des Sohnes) durch Buenos Aires. Dabei herrscht neunzig Minuten lang ein ständiges Gefühl der Bedrohung und latenten Gewalt. Die Gewalt in der Gestalt des Mannes wird nie sichtbar, doch stets wartet man darauf, dass dieser im nächsten Moment auftaucht. (...) Lerman spielt dabei meisterhaft mit Versatzstücken des Horrorkinos, und es finden sich auch immer wieder Elemente, die an Alfred Hitchcock erinnern.» WochenZeitung
«Diego Lerman erzählt eine Alltagsgeschichte, wie sie überall auf der Welt leider immer wieder passiert. In ruhigen Einstellungen berichtet er über häusliche Gewalt und den schwierigen Loslösungsprozess für alle Beteiligten. Dabei rückt er nicht die sichtbaren Verletzungen in den Fokus, sondern die unsichtbaren.» Medientipp
«Diego Lerman erzählt von einem Flüchtlingspaar in der eigenen Stadt. Buenos Aires ist austauschbar, denn das, was die beiden erleben, könnte sich überall abspielen, auch bei uns.» Amnesty International
«Beeindruckend ist es, wie der Film es schafft, von der Gewalt gegen eine Frau und Mutter zu erzählen, ohne diese Gewalt äusserlich zu zeigen. Die Absenz des Mannes gibt ihm Überzeugungskraft und Einblick in diese spezielle Art von Gewalt. Der Film führt nach innen, indem er auf Äusserlichkeiten verzichtet. (...) Nahe bringt uns Lerman die Gewalt aus der Sicht des Kindes, spontan und intensiv dargestellt durch Sebastián Molinaro, das vieles erfährt und wahrnimmt, doch nicht wirklich einordnen und verarbeiten kann, was mit seiner Mutter, eindrücklich und exakt gespielt von Julieta Díaz, passiert. Zum Drama mit vielen berührenden Momenten wird die Geschichte durch die schiere Ausweglosigkeit, in welche die beiden versetzt werden. Refugiado ist ein spannender Thriller und eine beissende Sozialkritik, bewegend und schmerzhaft zugleich.» Der andere Film, Hanspeter Stalder
«Um den Blick der Beobachtung zu verstärken, werden vor allem im Frauenhaus viele Schnitte durch Kamerafahrten ersetzt. Immer wieder wird der Blick gehindert durch Türen, Mauern, Fenster oder das Gitter, das die Anlage umzäunt. Ständig schwingt eine latente Bedrohung mit, die ein undefinierbares Unbehagen auslöst.» Bäckstage
«Lerman leistet eine grossartige Arbeit, um zu zeigen, wie ein Junge plötzlich entwurzelt ist und gezwungen, in einer fremden, sich ständig verändernden Umgebung zu leben.» MichaÅ‚ Oleszczyk
«A la fois réfugiés et fugitifs, l’enfant et sa mère sont accompagnés par la caméra avec une proximité rare, dans un mouvement fluide et pourtant très observateur. L’intensité de leur présence fait sommation à la nôtre: ils sont là; nous aussi.» Olivier Séguret, Libération
«Refugiado s’avère un des films les plus efficaces sur le fléau des violences conjugales, sans avoir eu à montrer un seul acte de violence.» Zéro de conduite