Regisseur/in

Manuela Martelli

1 Film im Verleih

Im Alter von 18 Jahren spielte Manuela Martelli die Hauptrolle im chilenischen Spielfilm B-Happy von Gonzalo Justiniano und wurde am Festival des lateinamerikanischen Films in Havanna 2004 prompt als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Seitdem hat sie in mehr als fünfzehn Filmen mitgewirkt, die in Chile, Argentinien, Bolivien, Italien, Deutschland und den USA produziert wurden. Der Film Machuca von Andrés Wood, in dem Martelli eine Hauptrolle spielte, machte sie endgültig bekannt, uraufgeführt 2005 in Cannes im Rahmen der Quinzaine des Réalisateurs. Auch hier gab’s wieder Auszeichnungen für die junge Schauspielerin. Es folgten weitere Hauptrollen, darunter in Navidad von Sebastián Lelio und Il futuro von Alicia Scherson, der auf dem Roman «Una novelita lumpen» von Roberto Bolaño basiert.

Nachdem sie gleichzeitig ein Theater- und ein Kunststudium absolviert hatte, erhielt Manuela 2010 ein Fulbright-Stipendium, um einen Master in Filmregie an der Temple University in Philadelphia, USA, zu absolvieren. Im Rahmen ihres Schulprojekts drehte sie den Kurzfilm Apnea. Ausserdem wurde sie vom Programm Factory der Filmfestspiele von Cannes ausgewählt, um gemeinsam mit Amirah Tajdin einen Kurzfilm zu realisieren. Land Tides feierte seine Premiere im Rahmen der Quinzaine in Cannes 2015. Ihr Regieerstling 1976 war 2022 in Uraufführung im Rahmen der Quinzaine zu sehen. Sie habe vor sieben Jahren mit der Arbeit an diesem Projekt angefangen, sagt die Regisseurin darauf angesprochen, dass der Film nach dem Referendum zur Verfassung und der Wahl des jungen Gabriel Boric zum Präsidenten eigentlich perfekt passt. Sie meint, dass all die Dinge, die in letzter Zeit in der chilenischen Politik passiert sind, noch gar nicht vorstellbar waren, als sie mit ihren Recherchen und dem Schreiben begonnen hatte. «Für mich war die Frage, ob und wie die Mittelschicht während der Diktatur in der Lage war, über die eigenen vier Wände hinauszuschauen, dringlicher, als es heute den Anschein haben könnte. Vor allem, weil ich nach dem Studentenaufstand von 2019 begann, die gleichen Bilder der gewaltsamen Unterdrückung zu sehen, die während der Herrschaft Pinochets verbreitet waren. Es waren dieselben Bilder, das war schockierend! Ich konnte sie einander gegenüberstellen, und der einzige Unterschied war, dass die modernen Bilder in Farbe waren.» 

Filmographie

2022 1976
2016 LAND TIDES (Kurzfilm)
2015 CHILE FACTORY
2015 APNEA (Kurzfilm)

«1976» (Flyer)

«1976» (2022)

Rückblende ins Jahr 1976 in Chile, auch, um von heute zu erzählen. Manuela Martelli betrachtet das Leben in ihrem fesselnden und zutiefst beeindruckenden Debüt ganz aus der Wahrnehmung einer Frau, deren wohl situierte Familie sich mit dem Leben unter einer Diktatur arrangiert hat. Im Ferienhaus am Meer wird Carmen einer anderen Realität gewahr und handelt.Wir schreiben das Jahr 1976. Drei Jahre ist es her, seit General Pinochet durch einen Putsch Staatschef wurde und in Chile eine brutale Militärdiktatur errichtet hat. Weiter

Im Kino:

  • Aarau, Cinecito: 3. November
  • Zug, Gotthard: 23. Oktober