Paul Schrader

Paul Schrader ist ein amerikanischer Drehbuchautor und Regisseur, der mit einigen der namhaftesten Regisseure des amerikanischen Kinos, darunter Sydney Pollack, Martin Scorsese, Brian De Palma und Steven Spielberg, zusammengearbeitet hat.
1946 in Michigan geboren, wurde Schrader streng calvinistisch erzogen, was sein Leben und sein Werk gravierend beeinflussen sollte. Aufgrund seiner Erziehung war ihm der Besuch des Kinos verboten und so entdeckte er dieses erst spät. Nach seinem Masterstudium in Filmwissenschaften an der UCLA widmete er sich zunächst der Filmkritik und veröffentlichte 1972 das Buch «Transzendentaler Stil im Film: Ozu, Bresson, Dreyer», in dem er den Stil der drei grossen, aus unterschiedlichen Kulturen stammenden Regisseure analysiert und deren Gemeinsamkeiten beschreibt. Fasziniert von der japanischen Kultur, schrieb er mit The Yakuza sein erstes Drehbuch, bei dem Sydney Pollack 1975 Regie führte – ein kommerzieller Misserfolg, doch die Aufmerksamkeit der neuen Generation von Regisseuren war Schrader fortan sicher.
1976 verfilmte Brian de Palma Obsession, ausserdem folgte Schraders autobiografisch inspiriertes Drehbuch für Taxi Driver. Der Film gewann unter Regie von Martin Scorsese die Goldene Palme in Cannes (eine Zusammenarbeit, die zu Raging Bull 1980, The Last Temptation of Christ 1988 und Bringing Out the Dead 1999 führte). 1980 schrieb und verfilmte Paul Schrader American Gigolo, der das Tabu männlicher Prostitution thematisiert und den Schauspieler Richard Gere bekannt machte. 1982 folgte Cat People, ein Remake des Films von Jacques Tourneur (1942). 1985 zeichnete er im gleichnamigen Film das Leben und den Suizid des japanischen Schriftstellers Mishima nach. Stark beeinflusst von Robert Bresson, zollt Schrader diesem in Light Sleeper (1992) Tribut. Später brachte er Russell Banks' Roman Affliction (1997) auf die Leinwand und schrieb The Eternal Lovers (1999). Mit Auto Focus (2003) widmete er sich dem Leben des 1978 ermordeten Bob Crane, dem Hauptdarsteller der amerikanischen Sitcom Hogan's Heroes (dt.: Ein Käfig voller Helden). 2005 folgte Dominion: Prequel to the Exorcist.
An der Biennale, bei denen Schrader Vorsitzender der Jury der Sektion Orizzonti ist, wurde 2013 sein nicht im Wettbewerb laufender Film The Canyons vorgestellt, 2016 sein Gangsterfilm Dog Eat Dog nach dem Roman von Edward Bunker zum Abschluss der Directors' Fortnight in Cannes präsentiert. Ein Jahr später kehrte der Regisseur mit First Reformed, diesmal im Wettbewerb, nach Venedig zurück. Der Film brachte ihm 2019 eine Oscar-Nominierung für das beste Originaldrehbuch ein. Paul Schrader wurde für sein Schaffen zahlreich ausgezeichnet, 2009 auch für sein Lebenswerk als Drehbuchautor am ScreenLit-Festival in Nottingham.
Bild: Frank Schramm / Montclair Film
Filmographie
2017 FIRST REFORMED
2016 DOG EAT DOG
2014 DIYING OF THE LIGHT
2013 THE CANYONS
2008 ADAM RESURRECTED
2007 THE WALKER
2005 DOMINION: PREQUEL TO THE EXORCIST
2002 AUTO FOCUS
1999 FOREVER MINE
1998 AFFLICTION
1997 TOUCH
1994 WITCH HUNT
1992 LIGHT SLEEPER
1990 THE COMFORT OF STRANGERS
1988 PATTY HEARST
1987 LIGHT OF DAY
1985 MISHIMA
1982 CAT PEOPLE
1980 AMERCIAN GIGOLO
1979 HARDCORE
1978 BLUE COLLAR
Mishima - A Life In Four Chapters (1985)
Paul Schraders visuell überwältigendes, collageartiges Portrait des gefeierten japanischen Künstlers, Schriftstellers und (fast) Revolutionärs Yukio Mishima, hevorragend verkörpert durch Ken Ogata, liegt nun in restaurierter Fassung vor. Mit dem gänzlich in Japan gedrehten Film schuf Schrader eine stilisierte Biographie der Figur des kaisertreuen, nationalistischen Künstlers über dessen innere Zerrissenheit und die unmögliche Aufgabe, Harmonie zwischen sich selbst, der Kunst und der Gesellschaft zu finden. Weiter