Regisseur/in

Zhuangzhuang Tian

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Tian Zhuangzhuang wurde 1952 in Beijing geboren. Sein Vater Tian Fang war Schauspieler und wurde nach der Gründung der Volksrepublik China Direktor der Beijinger Filmstudios. Seine Mutter Yu Lan hatte als Filmschauspielerin Bekanntheit erlangt und übernahm später die Leitung des Kinderfilmstudios in Beijing. Während der Kulturrevolution wurde Tian bei den Rotgardisten aktiv, um anschliessend wie Millionen anderer chinesischer Jugendlicher 1968 aufs Land geschickt zu werden. Es gelang ihm schliesslich 1976 wieder nach Beijing zurückzukehren und eine Tätigkeit als Kameraassistent im landwirtschaftlichen Filmstudio aufzunehmen. Tian Zhuangzhuang gehörte zu den Ersten, die nach dem Ende der Kulturrevolution 1978 einen Studienplatz in der Regieklasse der Beijinger Filmakademie erhielten, nachdem das Institut nach rund zehnjähriger Schliessung wiedereröffnet worden war. In seinem ersten Spielfilm «On the Hunting Ground», den er in der Inneren Mongolei drehte, befasste sich Tian mit mongolischen Jägern und ihren Traditionen. Auch in seinem zweiten im Tibet entstandenen Spielfilm «Der Pferdedieb» spielte eine der zahlreichen ethnischen Gruppen Chinas eine zentrale Rolle. Der Film wurde von der internationalen Kritik enthusiastisch aufgenommen und gilt als eines der ersten und bedeutendsten Werke der fünften Generation. 1993 kam sein Spielfilm «Der blaue Drachen», in dem er eines der unzähligen brutalen Schicksale der Kulturrevolution nachzeichnete, nicht durch die Zensur. Tian schaffte es dennoch, den Film fertig zu stellen und liess ihn ins Ausland schmuggeln, wo er am internationalen Filmfestival in Tokyo mit dem Grossen Preis ausgezeichnet wurde. Tian bezahlte dies mit einem zweijährigen Berufsverbot vonseiten der chinesischen Filmbehörden. Von nun an engagierte er sich als Produzent und Förderer junger Filmemacher wie zum Beispiel Wang Xiaoshuai oder Lu Xuechang. 2002 wagte er sich nach einer fast zehnjährigen Regiepause an die Verfilmung des Klassikers «Frühling in einer kleinen Stadt» von Fei Mu aus dem Jahre 1948. 2004 kam sein Dokumentarfilm «Delamu» heraus, den er in rund fünfjähriger Arbeit realisiert hatte. Tian folgt darin dem alten Tee-Weg in der südwestchinesischen Provinz Yunnan, in einem Gebiet das von verschiedenen ethnischen Minderheiten bewohnt wird. 2006 legte Tian den Spielfilm «The Go Master vor», eine chinesisch-japanische Koproduktion um einen chinesischen Go-Spieler.

Filmographie

1980 Our Corner (Women De Jiaoluo) Co-Regie mit Xie Xiaojing und Cui Xiaoqin
1982 The Red Elephant (Hong Xiang), Kinderfilm, Co-Regie mit Zhang Jianya und Xie Xiaojing
1983 One Sommer (Xiatian De Jingli) Fernsehfilm, Co-Regie mit Zhang Jianya und Xie Xiaojing
1984 September (Jiu Yue)
1985 On The Hunting Ground (Liechang Zhasa)
1985 Horse Thief (Daoma Zei)
1987 Travelling Players (Gushu Yiren)
1988 Rock'n Roll Kids (Yaogun Qingnian)
1990 Unforgettable Life (Teshu Shoushushi)
1991 Li Lianying, The Imperial Eunuch (Da Taijian Li Lianying)
1993 The Blue Kite (Lan Fengzheng)
2002 Springtime In A Small Town (Xiao Cheng Zhi Chun)
2004 Delamu
2006 The Go Master (Wu Qingyuan)
2009 The Warrior And The Wolf (Lángzāi jì)
2015 Wang chao de nu ren: Yang Gui Fei
2022 Niao ming ying ying

Dao ma tse - Dao ma zei (Flyer)

Dao ma tse - Dao ma zei (1985)

Ein Film, der nahe am Himmel den Alltag einer Familie einfängt, von einem Regisseur, der zu den wichtigsten Vertretern der legendären fünften Generation in China gehört. «Dao ma tse» ist der Tibet-Klassiker unter den Kinofilmen. Der Nomade Norbu lebt zusammen mit seiner Frau und ihrem gemeinsamen Kind als Hirte im gebirgigen Hochland Tibets. Er gehört dort einer ethnischen Minderheit an, und ab und zu zwingen ihn die schwierigen Umstände, sich als Pferdedieb zu betätigen, um sich und seine Familie durchzubringen. Weiter