«1976»

von Manuela Martelli, Chile, 2022

Rückblende ins Jahr 1976 in Chile, auch, um von heute zu erzählen. Manuela Martelli betrachtet das Leben in ihrem fesselnden und zutiefst beeindruckenden Debüt ganz aus der Wahrnehmung einer Frau, deren wohl situierte Familie sich mit dem Leben unter einer Diktatur arrangiert hat. Im Ferienhaus am Meer wird Carmen einer anderen Realität gewahr und handelt.

Wir schreiben das Jahr 1976. Drei Jahre ist es her, seit General Pinochet durch einen Putsch Staatschef wurde und in Chile eine brutale Militärdiktatur errichtet hat. Die 50-jährige Carmen führt mit ihrem Mann Miguel und den erwachsenen Kindern ein gutbürgerliches Leben in der Hauptstadt Santiago. Ehemann Miguel ist ein erfolgreicher, angesehener Arzt. Eigentlich wollte sie auch Medizin studieren, aber dies gehörte sich für eine Frau nicht. So kümmert sie sich um den Haushalt und engagiert sich für gemeinnützige Projekte in der Kirche. Über Politik wird in der Familie und im Freundeskreis nicht gesprochen. Man hat sich relativ gut arrangiert. Obwohl Carmen ein geregeltes Leben zu führen scheint, macht sich ein Unbehagen bemerkbar. Carmen macht sich auf den Weg zum Winterhaus am Meer, um dessen Renovierung zu beaufsichtigen und Zeit für sich zu haben. Ihr Mann, die Kinder und Enkelkinder kommen während des Winterurlaubs vorbei. Als der Pfarrer sie bittet, sich um einen jungen Mann zu kümmern, den er heimlich beherbergt, betritt Carmen Neuland, weg von dem ruhigen Leben, das sie gewohnt ist. Die Schauspielerin Manuela Martelli, die 2004 in Machuca begeisterte, hat in ihrem Spielfilmerstling ein ungemein dicht gestaltetes, sorgsam erzähltes und gefilmtes Stimmungsbild aus einem Land gedreht, in dem Menschen unter einer Diktatur leben müssen und in keinem Augenblick mehr wissen, wem sie trauen können und wem nicht. Ihr Film ist hochaktuell: Eine Entdeckung.

Festivals & Auszeichnungen

Cannes 2022
Quinzaine des réalisateurs
Toulouse - Cinéma en Construction
Grand Prix, Special Prize
Le Film Français-Prize

Jerusalem Film Festival 2022
Preis Bestes internationales FilmdebĂĽt (Manuela Martelli)
Award for International Cinema
London Film Festival 2022
San Sebastián International Film Festival 2022
Horizontes Latinos
Tokyo International Film Festival 2022
Brussels International Film Festival 2022

Melbourne International Film Festival
Cine de Lima (PUCP)
World Cinema Amsterdam Film Festival

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Credits

Originaltitel
«1976»
Titel
«1976»
Regie
Manuela Martelli
Land
Chile
Jahr
2022
Drehbuch
Manuela Martelli, Alejandra Moffat
Montage
Camila Mercadal
Musik
Mariá Portugal
Kamera
Soledad «Yarará» Rodríguez
Ton
Jesica Suárez
KostĂĽme
Pilar Calderon
Ausstattung
Francisca Correa
Produktion
CinestaciĂłn Chile
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
95 Min.
Sprache
Spanisch/d/f
Schauspieler:innen
Aline Kuppenheim (Carmen), Nicolás Sepúlveda (Elías), Hugo Medina (Padre Sánchez), Alejandro Goic (Miguel), Carmen Gloria Martínez (Estela), Antonia Zegers (Raquel), Marcial Tagle (Osvaldo), Amalia Kassai (Leonor), Gabriel Urzúa (Tomás)

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Veranstalter/Veranstalterin

Pressestimmen

«Au lieu de dévoiler le monstre, qui deviendrait alors moins terrifiant, la cinéaste filme la peur qu’il inspire.» Le Courrier, Mathieu Loewer

«1976 zeigt eindrücklich das Stillhalten und Wegsehen der Menschen, konzentriert sich dabei ganz auf die Perspektive von Carmen – ein fesselndes Drama.» Züritipp, Gregor Schenker

«La reconstitution magistrale d’une fausse normalité sous régime dictatorial.» j:mag, Malik Berkati

«Immer nah an dem beherrschten und zugleich fantastisch ausdrucksstarken Gesicht von Aline Küppenheim, folgt der Film den Wegen dieser Frau, die ihre eigene Komfortzone verlässt. Doch je mehr sie wagt, desto mehr exponiert sie sich auch. Der Film zeigt es mit Thrilleratmosphäre.» Die Wochenzeitung, Barbara Schweizerhof

«Un film à l’ambiance néo-noir soignée et au propos politique fort qui résonne étrangement bien avec l’actualité chilienne.» Ciné-Feuilles, Amandine Gachnang

«Eindrücklich und mit zunehmender Dringlichkeit macht Manuela Martelli spürbar, was es heisst, wenn das Politische privat wird.» Bieler Tagblatt, Raphael Amstutz

«La musique parfaitement réussie de Mariá Portugal illustre l’ambiance délétère et la cruauté d’une dictature.» Clap.ch, Remy Dewarrat

«1976 ist ein stilles Drama, dessen Kraft in Form von Menschlichkeit durchbricht. Mit einer heimlichen Heldin im Mittelpunkt.» Filmbulletin, Silvia Posavec

«L’esthétique est presque minimaliste, sans lourdeur, laissant au hors-champ la tâche de composer un paysage que l’on sait tragique.» L’Écho, Steven Wagner

«Manuela Martelli stellt mit 1976 vielmehr eine gefahrengesättigte Gefühlslage dar, als sie eine Geschichte in all ihren Details auserzählt. Der krasse Kontrast der beiden Realitäten, die sie am moralischen Dilemma einer Dame der besseren Gesellschaft spiegelt, wird auch ohne sichtbare Gewalt manifest.» P.S. Zeitung, Thierry Frochaux

«1976 wirft einen anderen, interessanten Blick auf die Albträume von Pinochets Chile, indem hier eine gutsituierte Frau porträtiert wird, die sich mit ihrem politischen Engagement mitten in den Wirren der Diktatur auf einen gefährlichen Pfad begibt.» Neue Zürcher Zeitung / NZZ am Sonntag

«Entre portrait de femme et thriller efficace.» Cineman, Damien Brodard

«Manuela Martelli zeigt uns im Melodrama-Psychodrama-Thriller 1976, wie in dieser Situation das Leben gelebt wurde. Ein grossartiger und anregender Film.» Seniorweb, Hanspeter Stalder

«Manuela Martelli s’intéresse plus aux petits détails qu’aux grands discours.» Le Temps, Stéphane Gobbo

«1976 von Manuela Martelli beschwört die unheimliche Vergangenheit Chiles mit eindringlicher Intensität herauf.» kath.ch, Sarah Stutte

«Le film est très bien servi par Aline Küppenheim, extraordinaire dans le rôle de Carmen, et jusqu’au bout on n’arrive pas à définir quelles sont ses motivations profondes et cela rend le film vraiment intéressant.» RTS La Première, Vertigo, Vincent Adatte

«Manuela Martelli evoziert in ihrem Spielfilmdebüt dicht die permanente Atmosphäre von Angst, Überwachung und Verunsicherung in Zeiten einer brutalen Militärdiktatur. – So spiegelt sich in dieser Protagonistin eine Zerrissenheit der chilenischen Gesellschaft, die vermutlich immer noch nicht überwunden ist.» Filmnetz, Walter Gasperi

«Von der Kritik hochgelobtes chilenisches Drama.» Luzerner Zeitung, Regina Grüter

«Ein eher stiller, zurückhaltender Film. Die Geschichte ist interessant, auch und gerade, weil sie historisch in eine Zeit und ein Land führt, über die viele wohl nicht viel wissen.» Cineman

«1976 raubt einem auch auf der Bild- und Tonebene den Atem. Ein stilsicherer, eindrücklicher Erstling.» Badener Tagblatt

«Stilles Unbehagen: Im fein schattierten Spielfilmerstling der jungen Schauspielerin Manuela Martelli sieht sich eine gutbürgerliche Frau mit der Realität von Pinochets Diktatur konfrontiert, vor der ihr Milieu die Augen verschliesst. Eine Entdeckung.» Kino Rex Bern

«Un film de grande valeur par la rigueur de sa mise en scène et l’intelligence du scénario d’un ‹cinéma politique› aujourd’hui pensé radicalement.» Filmexplorer, Jean Perret

«Charakterstudie, Intrige à la Hitchcock und das brillante Schauspiel von Aline Kuppenheim verquicken sich zu einer packenden Erzählung.» Screen International

«1976 erzählt aus der Sicht einer Frau, was die Diktatur Pinochets den Menschen angetan hat.» Variety

«Ein intelligenter und subtiler Film, der weit über das klassische engagierte Kino hinausgeht.» Diario ABC

«Ein geheimnisvoller Film... getragen von einem agilen erzählerischen Puls.» Caimán

«Eine packende, präzise erzählte Geschichte zwischen Drama und Thriller.» La Tercera

«Martelli erweist sich als souveräne Filmemacherin im Umgang mit dem dramatischen Timing und der wachsenden Spannung des Films.» MicropsiaCine.com

«Der chilenische Film 1976 zeigt, wie die Diktatur durch die kleinen Ritzen sickert.» Radio france international

«Elle filme avec une discrète dignité, à ‹hauteur de femme›, sans jamais se servir d’elle comme le faire valoir d›une cause ou d›un combat politique.» Rayonvert