Aga
Nanook und Sedna sind das letzte Paar ihres Volkes. Sie leben in einer Jurte in den schneebedeckten Weiten der sibirischen Taiga. Der Frühling zieht früher als gewohnt ein, das Eisangeln ist weniger ergiebig als üblich und Sedna bemerkt, dass Nanook beginnt, Dinge zu vergessen. In wunderschönen Bildern erzählt Milko Lazarov seine Geschichte von einer Familie, deren Spuren sich in der Zeit der Moderne verlieren.
Zum Einstieg in Ága zupft Feodosia Ivanova, die in der Filmhandlung danach die Rolle der Sedna übernimmt, in ihrer Tracht ein Lied auf der Maultrommel. Sie bringt uns damit in die ruhige Schwingung, die das Leben im ewigen Eis prägt und den Film des Bulgaren Milko Lazarov auszeichnet. Hektik bringt hier nichts, Mensch wie Tier sind verschwindend klein in den unglaublichen Weiten der weissen Landschaft. Ága ist ein Film der Unaufgeregtheit im besten Sinn, obwohl er ein Leben festhält, das im Verschwinden begriffen ist.
Sednas Mann heisst Nanook, und der Name ist nicht die einzige Referenz an einen grossartigen Dokumentarfilm der Frühzeit des Kinos: Robert J. Flahertys Nanook of the North, Jahrgang 1922. Die Filmgeschichte hatte mit Dokumentarfilmen begonnen, aber hier glaubte einer an die Fiktion im Dokument und an die Poesie des Wirklichen. Lazarovs Nanook ist so etwas wie einer der letzten Nachfahren von Flahertys Inuit. Tochter Ága und ihr Bruder haben die Eltern allein im Eis zurückgelassen, sind losgezogen, um in einem vermeintlich menschenfreundlicheren Kontext ihr Glück zu suchen. Mit eindrücklichen Bildern und einem beschaulichen Rhythmus lädt uns der Film ein an einen äussersten Punkt der Welt.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
Sarajevo Film Festival: Best film
Festival du film de Cabourg: Grand Prix
Eurasian International Film Festival: Best director
Golden Rose Bulgarian Feature Film Festival: Best film, Best director
Ljubljana International Film Festival: Best film
Schwerin Art of Film Festival: Best director
Valladolid International Film Festival: Meilleur nouveau réalisateur
Credits
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Pressestimmen
«Dies ist der zweite Film des bulgarischen Regisseurs Milko Lazarov («Alienation») und ein wunderschöner. In schlichten, poetischen Bildern erzählt er eine Geschichte von Liebe, Schmerz und Würde.» Züritipp
«In der Eiswüste Sibiriens webt der Filmemacher eine fiktive Geschichte, die sich realer anfühlt als so manche Dokumentation. Aga ist ein wunderschönes Beispiel einer besonderen Art von Film. Nennen wir es den authenthischen Spielfilm.» Nina Jerzy, NZZ
«Ein anrührend-schöner Liebesfilm vor der imposanten Kulisse des hohen Nordens.» Luzerner Zeitung
«Ein niederschmetternd schöner Film über die letzten Dinge und das Vergessen, gegen das sich ein altes Inuit-Paar stemmt.» Michael Sennhauser, SRF
«Eine poetische Geschichte, die ohne grosse Worte mit ihrem beschaulichen Rhythmus und eingestreuten Sagen spirituell anmutet und berührt. Der Zuschauer verliert sich in den wunderschönen Aufnahmen der gewaltigen Natur und vergisst dabei alles um sich herum.» Oliver Loga, Tierwelt
«Milko Lazaro legt mit Ága ein emotionales Drama vor, das ohne viele Worte auskommt und durch atemberaubende Panoramaaufnahmen beeindruckt. Ungeschönt, roh und eindrücklich.» Noëlle Tschudi, cineman.ch
«Selten hat ein Film auf so einfache und wunderschöne Weise von der tiefen Vertrautheit eines alten Paares erzählt. Ága handelt von der Liebe, der Tradition und einer Kultur, deren Existenz zunehmend gefährdet ist.» Seniorweb
«Grossartige Naturaufnahmen, archaische Lebenswelten, und eine fast vergessene Lebensweise im eisigen Norden. Ága ist wunderschön anzuschauen.» Radio RBB Berlin
«Die Arktis lebt! Sehen lernen in der weißen Tundra von Jakutien.» Der Tagesspiegel
«Ága erzählt mit grossartigen Naturbildern über das berührende Schicksal von dem Rentierjäger Nanook und seiner Frau Sedna.» Naturschutz
«Eine gelungene Kombination aus Gemütlichkeit und erhabenem Epos.» The Hollywood Reporter
«Une fable aussi simple que puissante.» aVoir-aLire
«Visuellement splendide, Ága est une leçon d’amour.» Culturebox France TV
«Sobre et profond, lancé par une intro géniale au son de la guimbarde, Ága captive d'emblée avec ses plans exceptionnels que seule la lumière du Grand-Nord rend possible.» Marine Guillain, 20minutes