Andrej Rubljow
Andrej Rubljow schildert in unvergesslichen Tableaus die Lebensgeschichte des malenden Mönchs Rubljow (Anatolj Solonizin), der als Schüler des Griechen Theophanes mit seiner Ikonenmalerei stilbildend werden sollte. Andrei Tarkowski zeichnet ein Künstlerleben inmitten eines brutalen mittelalterlichen Umfelds und denkt damit über das Verhältnis von Kunstschaffenden und Gesellschaft nach. Er plädiert für die Freiheit von Mensch und Kunst. «Russland, Russland, was es doch alles erdulden muss, alles erträgt. Wird es noch lange so gehen?» wird Theophanes einmal gefragt. «Ich weiss es nicht, ich fürchte, es wird immer so sein.» Auch wenn er das Mittelalter inszenierte: Tarkowski sprach von der Gegenwart. Auch wenn er von der Gegenwart sprach: Seine Filme haben etwas Transzendentes an sich. (wal.)
Die Kapitel des Films
Der Gaukler 1400
Theophan der Grieche 1405
Die Passien 1406
Der Feiertag 1408
Das jüngste Gericht 1408
Der Überfall 1408
Das Schweiger 1412
Die Glocke 1423
Festivals & Auszeichnungen
Cannes Film Festival 1969
1967 geplant, auf Druck der Sowjetunion durfte der Film erst 1969 und nur ausser Konkurrenz gezeigt werden.
Er gewann den Preis der Internationalen Filmkritik.
Asolo Art Film Festival 1973
Best Art Film
Faro Island Film Festival 1966
Golden Train Award - Best Director
French Syndicate of Cinema Critics 1971
Critics Award - Best Foreign Film
Jussi Awards 1973
Best Foreign Film
Credits
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Pressestimmen
«Unversöhnlich treffen Künstler und Staatsmacht in Andrej Rubljow aufeinander. Der in acht Kapitel gegliederte, monumentale Cinemascope-Film zeigt den legendären Ikonenmaler Rubljow (etwa 1360–1430) als humanistischen, aufgeklärten Künstler an der Schwelle zur Neuzeit. Menschenverachtende Macht- und Kriegspolitik seiner Auftraggeber stürzen ihn in eine tiefe schöpferische Krise, gleichzeitig werden sie aber auch zur Triebfeder für die Auseinandersetzung mit der komplexen Position des Künstlers in der Gesellschaft. (...) Als ‹künstlerisch unausgereift› und mit dem Vorwurf, das damalige Russland in einem zu negativen Licht zu zeigen, wird der Film sechs Jahre lang zurückgehalten.» Arsenal Berlin
«Tarkowski zeigt sich hier als Meister der epischen Erzählkunst. In dynamischen Montagesequenzen wechselt er von präzis kadrierten Grossaufnahmen zu exakt komponierten Totalen.» Jörg Hüssy
«Am Beispiel von Rubljow wollte ich die Psychologie des schöpferischen Tuns verfolgen und zugleich die seelische Verfassung und die gesellschaftlichen Emotionen eines Künstlers erforschen.» Andrei Tarkowski