Canción sin nombre
Georgina erwartet ihr erstes Kind. Die mittellose junge Frau hört von einer Klinik, die eine kostenlose Geburt anbietet. Doch das Neugeborene und die Klinik verschwinden. Georgina versucht alles, ihr Kind zu finden. Melina León erzeugt eine expressionistische Atmosphäre, um vom realen Drama zu erzählen.
Der Film beginnt mit einem Fernseher, der Bilder von sozialen Aufständen, Demonstrationen und Guerillakrieg ausstrahlt. Es sind die 1980er Jahre, mit dem Guerillakrieg in Peru. Jeden Tag verlassen Georgina und Leo ihre kleine Hütte, um in Lima zu arbeiten. Er als Verladearbeiter, sie als Verkäuferin von Gemüse. In den letzten Monaten ihrer Schwangerschaft erfährt Georgina von einer Klinik, die schwangeren Frauen kostenlose Behandlung anbietet. Sie wird dort betreut, und die Entbindung findet statt, aber Georgina wird ihr Kind nie sehen. Pedro, ein junger Journalist, wird der Einzige sein, der ihr bei der Suche nach ihrem Kind hilft.
Mehr als das Erzählen von Georginas Geschichte wollte Melina León, dass die Zuschauenden die Trauer der Heldin und das Elend des QuechuaVolkes nachempfinden. Sie hat mit ihrem grossartigen Kameramann Inti Briones an Ästhetik und Bild gefeilt. Die Verwendung eines fast quadratischen 1.85er Cadres und der Schwarz-WeissFotografie unterstreicht die Enge der Protagonisten. Kafka ist nicht weit. Georgina und Leo leben in einem Vorort. Ihr täglicher Abstieg in die Stadt ist wie ein Kreuzweg, der durch konkrete Musik unterstrichen wird. Schlicht und grossartig.
Festivals & Auszeichnungen
Cannes 2019: Quinzaine des réalisateurs
Thessaloniki Film Festival: Best Director; Mermaid Award Special mention
Palm Springs International Film Festival: New Voices/New Visions Grand Jury Prize
Stockholm Film Festival: Bronze Horse for Best Film; Best Cinematography Award (Inti Briones)
Lima Latin American Film Festival: Special Jury Prize (Best Film); Best actress (Pamela Mendoza)
Montréal Festival of New Cinema: FIPRESCI Prize; Special mention Prix de l'innovation Daniel Langlois
Munich Film Festival: CineVision Award Best Film By An Emerging Director
Huelva Latin American Film Festival: Golden Colon Best Film; Silver Colon Best Director
Denver International Film Festival: Krzysztof Kieslowski Award Best Film
Credits
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Pressestimmen
«Starkes Debüt.» Aargauer Zeitung, Regina Grüter
Als «Canción sin nombre» letztes Jahr in Cannes seine Premiere feierte, war der Vergleich mit «Roma» des mexikanischen Regisseurs Alfonso Cuarón schnell zur Hand: ebenfalls in Schwarzweiss gedreht, ebenfalls eine historische Erzählung über eine gespaltene Gesellschaft, mit einer indigenen Heldin im Zentrum. Doch anders als bei Cuarón zielt die visuelle Wucht von «Canción sin nombre» nie nur auf Überwältigung. Stets verankert Melina León ihre Bildsprache in der Erzählung. Damit vermeidet sie alles Nostalgische und trägt die Grausamkeit der historischen Fälle von Kindesentführungen in die Gegenwart.
WochenZeitung, Timo Posselt
«Ein zutiefst menschlicher Film, der zugleich reale Missstände und Emotionen in seine elegische Erzählweise einspinnt und getrieben von einem imposanten experimentalmusikalischen Überbau zu einem visuell wie akustisch beeindruckenden Ganzen verschmelzen lässt.» Filmexplorer, Pamela Jahn
«Ein aussergewöhnliches, schmerzhaftes Bilderwerk aus Peru.» cineman
«Das melancholische Sozialdrama erzählt in poetischen Schwarz-Weiss-Bildern unaufgeregt und mit brutaler Direktheit von Missbrauch, Rassismus und Kampfgeist am Beispiel eines politischen Skandals in Perus Vergangenheit.» NZZ, Teresa Vena
«Melina León gestaltet mit visueller Kraft eine bewegende Fiktion über korrupte Strukturen und eine Zweiklassengesellschaft, die sie kafkaesk in Szene setzt.» Aargauer Kulturmagazin
«Melina Leóns stilvoller Debütfilm ist ein atmosphärischer, direkter Blick auf die Wunden der lateinamerikanischen Geschichte und ein erschütterndes Mahnmal.» Medientipp
«Die ausdrucksstarken Schwarzweissbilder und die physisch sehr präsente Pamela Mendoza, die bewegend die Ohnmacht und die Verzweiflung Georginas vermittelt, sorgen dafür, dass dieses Debüt haften bleibt.» film-netz
«Eine Story, die wohl bei allen Beteiligten aus dem Herzen kam und beim Publikum ans Herz gehen dürfte.» der-andere-film
«Ein mutiges Debüt in eindrucksvollen Bildern.» Hollywood Reporter
«Würdevoll hat Melina León einen realen Fall von Kinderhandel in Peru verfilmt. Stilvoll und voller Ideenreichtum.» Variety
«Le travail graphique et épuré sur le noir et blanc de ce premier film de Melina Leon marque tout autant que son sujet dramatique.» L'Humanité
«Un premier long-métrage virtuose, il éblouit les ténèbres.» franceinfo
«Cancion sin nombre est simplement magnifique et percutant.» 20 Minutes
«Poétique et douloureux.» Tribune de Genève
«Des chansons lancinantes et une superbe image en noir et blanc. Un film sur un drame historique dans lequel on se plonge lentement, mais qui prend aux tripes.» Le Parisien
«Ce premier long-métrage de la Péruvienne Melina León est esthétiquement un coup de maître.» Courrier International
«Une histoire qui va droit au cœur.» Le Journal du Dimanche
«Profondément émouvant.» Télérama
«Une œuvre fascinante et surprenante.» Première
«Impressionnant.» Positif
«Dans sa douce noirceur, Cancion sin nombre s’attache aux marginaux, aux populations quechua dépossédées de leurs droits, « invisibilisées », pour leur restituer une place, comme un dessinateur crayonnerait des personnages. La mère, amputée de son nouveau-né, lui chante une berceuse, et on a presque l’impression qu’il est là. Melina Leon est une cinéaste de la sensation.» Le Monde
«Sublime, captivant.» Causette
«Drame émouvant sur le trafic d’enfants.» France Info
«Un premier film sophistiqué, âpre, à la narration prenante.» AvoirAlire
«Un premier long métrage remarquable.» Les Inrockuptibles
«Un noir et blanc très léché.» Libération
«Le film de la Péruvienne Melina Leon mérite un coup de cœur.» Le Figaro
«Drame bouleversant en noir et blanc.» Le Point