Chronique d'une disparition - Segell Ikhtifà
Elia Suleiman beschreibt als Filmemacher E.S., der nach Israel kommt, um einen Film zu realisieren, eine Reise auf der Suche nach einer Identität als Palästinenser. Er ist dabei Erzähler genauso wie Zuschauer, innen ebenso wie aussen. Die Grenzen von Realität und Fiktion sind fliessend. «Chronik eines Verschwindens» ist eine persönliche Meditation über die seelischen Auswirkungen der politischen Instabilität, Gegenwart und Erinnerung, Konsternation und erleichternde Ironie.
«Wie die meisten der Personen im Film spiele auch ich meine eigene Geschichte», sagt Elia Suleiman. «Einige der Szenen sind improvisiert, um so nah wie möglich an die Realität der Figuren heranzukommen.» Seine Figur E. S. bewege sich in einem sozialpolitischen Labyrinth. Auch die Personen dieses schwebend leichten Films in einer gravitätisch schweren Situation wandern durch diesen Irrgarten in dem Bemühen, aus ihrer ghettoisierten Existenz auszubrechen, um endlich ganz einfach bei sich selber sein zu können.
«Chronik eines Verschwindens» ist ein Film von Geschichten über Geschichten, von Medien über Medien, erzählt von Geschichtenerzählenden, die unter sich über sich erzählen. Zu den stärksten Szenen gehört jene, in der der Regisseur von einem Duo schwerbewaffneter israelischer Soldaten in seinen eigenen vier Wänden heimgesucht wird. Wie gelähmt angesichts des Affronts, kann er nichts anderes als zuschauen, ist er Beteiligter und Aussenstehender in einem, wirkt wie ein Extraterrestrischer, und das bekommt hier seine eigene Bedeutung.
So absurd die Situation, so nachhaltig die Wirkung: E. S. hat beim Wiedereintreten in sein Arbeitszimmer das Gefühl, die Türöffnung sei schmaler geworden, ein Gefühl von Enge in einer Heimat, in der ein ganzes Volk nicht in Ruhe bei sich selber sein kann.
Walter Ruggle
«Wie die meisten der Personen im Film spiele auch ich meine eigene Geschichte», sagt Elia Suleiman. «Einige der Szenen sind improvisiert, um so nah wie möglich an die Realität der Figuren heranzukommen.» Seine Figur E. S. bewege sich in einem sozialpolitischen Labyrinth. Auch die Personen dieses schwebend leichten Films in einer gravitätisch schweren Situation wandern durch diesen Irrgarten in dem Bemühen, aus ihrer ghettoisierten Existenz auszubrechen, um endlich ganz einfach bei sich selber sein zu können.
«Chronik eines Verschwindens» ist ein Film von Geschichten über Geschichten, von Medien über Medien, erzählt von Geschichtenerzählenden, die unter sich über sich erzählen. Zu den stärksten Szenen gehört jene, in der der Regisseur von einem Duo schwerbewaffneter israelischer Soldaten in seinen eigenen vier Wänden heimgesucht wird. Wie gelähmt angesichts des Affronts, kann er nichts anderes als zuschauen, ist er Beteiligter und Aussenstehender in einem, wirkt wie ein Extraterrestrischer, und das bekommt hier seine eigene Bedeutung.
So absurd die Situation, so nachhaltig die Wirkung: E. S. hat beim Wiedereintreten in sein Arbeitszimmer das Gefühl, die Türöffnung sei schmaler geworden, ein Gefühl von Enge in einer Heimat, in der ein ganzes Volk nicht in Ruhe bei sich selber sein kann.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
Venise 1996: Prix du 1er long-métrage; Nantes 1996: Montgolfière d'Argent, Prix des amis d'ARTE, Prix FIP de la meilleure musiqueCredits
Originaltitel
Chronique d'une disparition - Segell Ikhtifà
Titel
Chronique d'une disparition - Segell Ikhtifà
Regie
Elia Suleiman
Land
Palästina
Jahr
1996
Drehbuch
Elia Suleiman
Montage
Anna Ruiz
Kamera
Marc-André Batigne
Ton
Jean-Paul Mugel
Ausstattung
Samir Srouji, Hans ter Elst
Produktion
Dhat Productions
Formate
35mm, DVD, DCP
Länge
84 Min.
Sprache
Arabisch, Hebräisch/d/f
Schauspieler:innen
Elia Suleiman (Er selber), Ula Tabari (Adan), Nazira Suleiman (Die Mutter), Fuad Suleiman (Der Vater), Jamal Daher (Jamal (Besitzer des Holyland)), Julliet Mazzawi (Die Tante), Fawaz Iulmi (Abu Adnan), Leonid Alexeenko (Der Priester), Iaha Mouhamad (Der Schrifsteller)
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Pressestimmen
«Chronique d'une disparition ist ein Film, dem alle Etiketten entgleiten. Musical und Politstory, freundschaftlich und voller Poesie ist das ein Werk, das nichts gleicht, was unter der arabischen Sonne erschienen ist. Ein Film, der seinem Schicksal entkommt, ... getreu dem Filmemacher, der einfach einer Kamera begegnet.»
Libération
«Un film extraordinaire, impossible. Suleiman, sacripan politique et sacré cinéaste, entre gag et manifeste, a fait danser aux images et aux sons une étrange farandole critique, n`épargnant ni l`occupant, ni les tics, les paresses et les lourdeurs des siens, ni surtout les clichés sur la situation.»
Le Monde
Libération
«Un film extraordinaire, impossible. Suleiman, sacripan politique et sacré cinéaste, entre gag et manifeste, a fait danser aux images et aux sons une étrange farandole critique, n`épargnant ni l`occupant, ni les tics, les paresses et les lourdeurs des siens, ni surtout les clichés sur la situation.»
Le Monde