DĂ­as de Santiago

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Der 23jährige Santiago Román kehrt nach Lima zurück, nachdem er drei Jahre als Soldat für sein Land gedient hat. Er war an der Grenze zu Ecuador im Einsatz und in der Bekämpfung von Terror und Drogenhandel. Jetzt möchte er ein normales Leben beginnen, arbeiten und eine Familie gründen, doch die Regierung hält für ihre Soldaten keine Unterstützung bereit und in Peru gibt es zu wenig Arbeitsplätze. Santiago muss selber schauen, wie er mit dem zivilen Leben zurechtkommt.

Der Ansatz ist ein global gültiger: Ein junger Mann kehrt nach dem Militärdienst an den Ort seines normalen Lebens zurück und soll sich daselbst nach drei Jahren Abwesenheit im Dienste irgendeines Vaterlandes wieder zurecht finden. Auch die Situation, die er vorfindet, ist austauschbar, egal ob er als Soldat aus dem Irak in die USA heimkehrt, aus Tschetschenien nach Moskau oder eben von der ecuadorianischen Grenze nach Lima: Die Gesellschaft und der Staat, die ihn zur Verteidigung von irgendwelchen Gütern gebracht haben, haben ihm nun nichts zu bieten, was verteidigenswert wäre.

Der junge peruanische Filmemacher Josué Méndez, der bereits mit seinen Kurzfilmen aufgefallen war, legt hier ein inhaltlich überzeugendes wie formal bestechendes Erstlingswerk vor in dem er aufzeigt, dass das Drama eines Armeedienstes oft erst dann richtig beginnt, wenn der Dienst vorüber ist. Zwischen schwarzweissen und farbigen Szenen wechselnd betont Méndez die Lebensnähe seines Filmes, der auch zum überzeugendstens gehört, was das peruanische Kino hervorgebracht hat. Es ist bei weitem nicht nur ein Film über den heimkehrenden Soldaten, Méndez zeigt uns auch ein ungeschminktes Bild vom Leben in Perus Hauptstadt Lima.


Walter Ruggle

Festivals & Auszeichnungen

Tiger Awards Competition, Rotterdam 2004 /
Regard d'Or in Fribourg 2004 /
Prix des Jeunes Fribourg 2004 /
Prix oecumenique Fribourg 2004 /
Prix Fipresci Fribourg 2004 /
Prix du festival Alba 2004 /
Preis des Festivals Innsbruck 2004 /
Prix de l'avenir, Rencontres internationales de cinéma, Paris 2004 /
Preis für den besten Film, Cluj, Rumänien 2004 /
Preis fĂĽr den besten Darsteller, Buenos Aires 2004 /
Preis fĂĽr den besten peruanischen Film, Lima 2004 /
Preis der Filmkritik, Lima 2004
Jurypreis, Festival des Lateinamerikanischen Kinos in La Habana 2004
artwork

Credits

Originaltitel
DĂ­as de Santiago
Titel
DĂ­as de Santiago
Regie
Josué Méndez
Land
Peru
Jahr
2004
Drehbuch
Josué Méndez
Montage
Roberto Benavides
Kamera
Juan Durán
Ton
Francisco Adrianzán
Ausstattung
Claudia Aguirre
Produktion
Chullachaki Productions, Peru
Formate
35mm, DVD
Länge
83 Min.
Sprache
Spanisch/d/f oder i
Schauspieler:innen
Pietro Sibille (Santiago Román), Milagros Vidal, Marisela Puicón, Alheli Castillo, Lili Urbina, Ricardo Mejia

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Pressestimmen

"Ein ĂĽberraschend intensiver Erstling."
Variety

"Die KamerafĂĽhrung und die Dichte der Bilder bringen das Publikum unserem Helden sehr nahe und zeigen auf eindrĂĽckliche Weise seine Frustration, seine Wut, die Tragik der Situation."
Amnesty International

"Autre trouvaille de Rotterdam, le premier film du Péruvien Josué Méndez a étonné par son intensité"
Libération

"La performance étonnante de Pietro Sibille est essentielle à la réussite de 'Dias de Santiago' de Josué Méndez, un retravail péruvien incroyablement brillant de thêmes et du style de films américains qui traitent du traumatisme post-Vietnam, déplacée et adaptée à l`altitude de Lima. Jouant toujours à la frontière entre rétention et soudains coups de colère, Sibille donne corps au mémorable portrait d`un jeune vétéran de la guerre, déchiré entre le désir d'intégration et une violence instinctive originelle."
Fédération Internationale de la Critique