Komal gandhar

von Ritwik Ghatak, Indien, 1961
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Thematisch greift dieses Werk eine der konstanten Ängste von Ritwik Ghatak auf: Jene der Zerstörung der Träume, die uns gestärkt hat, für die wir gekämpft haben. Allen voran der Traum vom Aufbau einer Einheit, in der sich die objektiven Bedingungen zusammentun, um der sozialen Struktur eine Form zu geben. Der Film bildet zusammen mit "Meghe dhaka tara" und "Subarnarekkha" Ghataks Flüchtlingstrilogie. Der Autor erzählt darin die Geschichte einer Gruppe junger engagierter Menschen, die die Hoffnung hegen, die Widersprüche der indischen Unabhängigkeit durch die Kunst lösen zu können. "Komal Gandhar" ist, wie "Jukti, takko aar gappo", ein autobiographisches Werk, das keine Lösung bietet ausser der eigenen Hoffnung und Mitleid - als die einzigen Gefühle, die die sozialen Gegensätze überleben können.

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Credits

Originaltitel
Komal gandhar
Titel
Komal gandhar
Regie
Ritwik Ghatak
Land
Indien
Jahr
1961
Drehbuch
Ritwik Ghatak
Montage
Ramesh Joshi
Musik
Jyotirindra Maitra
Kamera
Dilip Ranjan Mukhopadhyay
Ton
Mrinal Guhathakurta, Debesh Ghosh
Kostüme
Subodh Das (Set Decoration)
Ausstattung
Ravi Chatterjee
Produktion
Ritwik Ghatak
Formate
35mm
Länge
133 Min.
Sprache
Bengali/d/f
Schauspieler:innen
Supriya Choudhury (Anasua), Abanish Bandyopadhyay (Rhringu), Anil Chattopadhyay (Rishi), Chitia Mandal (Jaya), Gita De (Shanta), Satindra Bhattacharya (Shibnath)

Pro Material

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Pressestimmen

«Ghataks zärtlich-kritischer Tribut an die «Indian People’s Theatre Association» (IPTA): eine Erzählung von zwei rivalisierenden Theatergruppen, die für eine einzige stehen, so wie das geteilte Bengalen für Ghatak immer die Erinnerung an die Einheit heraufbeschwört. Das Wechselspiel von Trennung und Einheit ist kennzeichnendes Merkmal von Ghataks Kino: schmerzhafte Trennung von Ton und Bild, um durch aussererzählerische Klänge (Schüsse, Lieder, Sirenen) eine übergeordnete Einheit der Bedeutung herzustellen. Trennung von individueller, mythischer und sozialer Erzählung, die doch erst durch die Verbindung der Ebenen zur vibrierenden, vielschichtigen Einheit von Ghataks zyklischem Weltbild wird. Der Filmtitel verdankt sich Rabindranath Tagore, der in der Tonart e-Moll eine Metapher für Ehe und Wiedervereinigung sah: In e-Moll gönnt sich Ghatak nach zahlreichen tragikomischen Intrigen und Auseinandersetzungen die Erfüllung dieser Hoffnung.»

Filmpodium

«Ein äusserst kritischer Blick auf die Rolle "progressiver" Kunst und Künstler in einer sich wandelnden Gesellschaft.»

IMDB

«Ghataks filmische Auseinandersetzung mit seiner Zeit in der ‹Indian People’s Theatre Association› dreht sich um eine Gruppe junger Menschen, die sich voller Hoffnung auf die politische Wirkmächtigkeit der Kunst in einer Wandertheatertruppe engagieren. In zwei miteinander konkurrierende Gruppen gespalten, die dennoch die Zusammenarbeit versuchen, spiegelt Komal gandhar die Erfahrung der Entzweiung der Bevölkerung Bengalens wider. Die Zerfallserscheinungen setzen sich in den persönlichen Beziehungen fort. Rivalitäten, Eifersucht und kleinliche Streitereien brechen sich Bahn. Das Motiv der Zerrissenheit und Trennung findet sich auch in der Filmsprache, während die bengalischen Lieder für die gemeinsame Identität und Hoffnung einer Einigung stehen. Einer der seltenen Filme Ghataks, in denen den Protagonisten ein Happy End vergönnt ist.»

Arsenal Berlin