Moi et mon blanc
Mamadi ist ein attraktiver junger Mann aus Burkina Faso. Er studiert in Paris und gehört zu den Besten an der Uni. Als das Stipendium von zu Hause ausbleibt, muss er sich mit Schwarzarbeit in einem Parking das Leben finanzieren. Hier lernt er die «Unterwelt» kennen und den Franzosen Franck, mit dem er nach einem grossen Geldfund nach Afrika abhaut. Eine zeitgenössische Komödie übers Leben in anderen Kulturen. Für seinen vierten Langspielfilm erhielt S. Pierre Yameogo am Festival Panafricain de Ouagadougou (FESPACO) den Publikumspreis.
Es gibt eine sehr schöne Karikatur, die vor Jahren entstanden ist und auf der ein Schwarzer und ein Weisser einander gegenüber stehen. Der Weisse sagt da zum Schwarzen: «Du schwarz!». Worauf der Schwarze antwortet: «Ich weiss.» «Moi et mon blanc», was soviel heisst wie «Ich und mein Weisser», ist eine stimmige Komödie, die in Paris beginnt und in Ouagadougou endet. Der Burkinabe Pierre Yameogo zeichnet darin Konturen von zwei Welten nach, in denen jede seiner beiden Figuren einmal in die Minderheit versetzt ist. Schliesslich sind wir alle an den meisten Orten dieser Welt Fremde.
Der Unterschied zwischen einzelnen Orten besteht vor allem darin, wie mit dem Fremden umgegangen wird. Und da kann es zu herrlich absurden Situationen kommen wie jenen, in denen der kluge Schwarze in Paris zwar mit Bravour seine Examen ablegt, aber gleichzeitig zur Schwarzarbeit gezwungen ist. Oder zum Nachtessen bei den Eltern des anderen. So witzig der Titel, der nicht zuletzt an Jean Rouchs «Moi un noir» aus den 50er Jahren erinnert, so unterhaltsam die Handlung des Films. Es ist ein lockerer Tonfall, den Yameogo ganz bewusst eingeschlagen hat. Er spielt mit Elementen des Alltags hier und dort und lässt uns schmunzeln über das kurlige Paar, das da eher zufällig eine Freundschaft entwickelt.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
FESPACO Ouagadougou 2003: Prix du public
Le Prix RFI Cinéma du Public 2003
Credits
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Pressestimmen
«Un film qui, sur le ton de l'humour, raconte les galères parisiennes d'un Africain avant de décrire les tribulations d'un de ses amis français perdu dans un Ouagadougou qui lui est inconnu.»
La Gazette, Burkina Faso
«S.Pierre Yameogo erkundet die Komplexität kultureller Unterschiede mit reizvoller Leichtigkeit. Diese Komödie um eine merkwürdige interkulturelle Freundschaft weist zahlreiche
vergnügliche Seiten auf.»
Variety
Saint Pierre Yaméogo, pose dans ce film qui est son 5ème long métrage l'épineux problème de l'immigration intellectuelle avec ses aléas socio-économiques, culturels et politiques. Ce film de plus d'un milliard de FCFA traite de l'humiliation subie par les étudiants africains en Europe en proie à de multiples tracasseries. Il a été tourné en Afrique et en Europe. Au nombre des comédiens qui viennent des deux continents, on peut retenir Serge Bayala du Burkina dont le coup d'essai semble avoir été un coup de maître.
Sanfinna Burkina