Robert Mugabe - What happened?
Der Film zeichnet den Werdegang des aus armen Verhältnissen stammenden Robert Mugabe nach, der – inspiriert von seinem Ghana-Aufenthalt und unter dem Eindruck des dortigen Präsidenten Nkruhma – zunächst zum „Helden der Unabhängigkeit“ Simbabwes und zu dessen erstem gefeierten Präsidenten nach der Unabhängigkeit aufsteigt. Zunächst gilt das unabhängige Simbabwe als vorbildliches Modell einer Gesellschaft, wo Schwarz und Weiss friedlich zusammenleben. Doch schon während des Befreiungskampfes wird auch die Rücksichtslosigkeit Mugabes gegenüber echter oder vermeintlicher Opposition erkennbar – und so erscheint dann seine spätere Transformation zum Dauer-Präsidenten und rücksichtslosen Autokraten weniger überraschend, denn in gewisser Weise vorhersehbar
Der Film verwebt die Biographie Mugabes mit dem zeitgeschichtlichen Kontext des vormaligen Rhodesien, dann Simbabwe – auch und gerade im Kontext des Kalten Krieges bzw. des Kampfes gegen das Apartheids-Regime in Südafrika. So folgt der Film der biographischen Entwicklung Robert Mugabes: erwähnt die ärmlichen Verhältnisse in denen er aufwächst und die Wut auf seinen Vater, der die Mutter verlassen hat. In der Schule wird seine außerordentliche Intelligenz erkannt und konsequent gefördert; Robert Mugabe erfährt eine hervorragende Ausbildung bei den Jesuiten; er ist mit dem englischen Bildungssystem und der englischen Kultur bestens vertraut – und wird dieser dauerhaft in einer Hassliebe verbunden bleiben.
Zugleich damit oder auch parallel dazu erzählt dieser Film die Geschichte des antikolonialen Befreiungskampfes in der Region. Er thematisiert die Besonderheit des von Weißen regierten und wirtschaftlich beherrschten Süd-Rhodesiens, das im Streit mit dem kolonialen Mutterland Großbritannien liegt und das die politische Konstellation des Kalten Kriegs zunächst für seinen Machterhalt zu nutzen weiss. Im Film kommen Freunde und politische Weggefährten Mugabes zu Wort – mit ihrer Bewunderung für den politischen Aktivisten, aber auch ihrem zunehmenden Unverständnis, das sich später in Distanz und dann teils offene Gegnerschaft verwandelt. Einschätzungen von Kritikern werden ergänzt durch Aussagen direkt betroffener Opfer. Enttäuschte Anhänger Mugabes fragen sich selbst, warum sie sich nicht früher und entschiedener gegen ihn gewandt haben.