Salt Of This Sea
Die 28-jÀhrige Soraya reist aus Brooklyn, wo sie aufgewachsen ist, zum ersten Mal in die Heimat ihrer Vorfahren, nach PalÀstina. Hier sucht sie das eingefrorene Geld ihrer Grosseltern vom Konto in Jaffa abzuheben und begibt sich unverhofft mit dem hier geborenen Emad auf eine Reise durch die Landschaften. Salt of this Sea ist ein Roadmovie, das die Suche nach den verlorenen Wurzeln beschreibt und nach dem, was man mit Heimat bezeichnet.
Die Filmemacherin Annemarie Jacir hat bereits mit ihren Kurzfilmen Aufsehen erregt. In ihrem ersten Spielfilm Salt of this Sea lĂ€dt sie uns ein auf eine verrĂŒckte Reise durch eine Region, die ihren Figuren eigentlich verschlossen wĂ€re, weil Freiheit in diesem Gebiet ein Fremdwort ist. Ihr Roadmovie fĂŒhrt uns einerseits durch unbekannte Landstriche in PalĂ€stina und lĂ€sst uns andererseits eintauchen in die Geschichte von Jacirs Heimat. Doch keine Angst: Der Film ist alles andere als eine dröge Geschichtslektion; es geht der Filmemacherin ums Innere von Geschichte. Jacir lĂ€sst uns teilhaben: Was heisst es, wenn einem ganzen Volk die Heimat weggenommen wird und man das Haus der Vorfahren, aus dem diese vor 60 Jahren mit Gewalt vertrieben wurden, nun von anderen bewohnt vorfindet? Das ist alles andere als nur ein PhĂ€nomen des Nahen Ostens, es zeigt sich dort einfach besonders intensiv. Annemarie Jacir erzĂ€hlt also nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die erstmals jene Region besucht, die ihre Grosseltern zurĂŒcklassen mussten, sie lĂ€sst uns fĂŒhlen, was Zahlen und Fakten nie beschreiben können. Ihr Film ist atmosphĂ€risch dicht, berĂŒhrend, ohne polemisch zu sein. Im Gegenteil: Sie zeichnet die Israelin, die in Jaffa ihre eigene Generation verkörpert, als sehr offen und genauso Kind einer Geschichte voller Ungerechtigkeiten. Der Film ist eine bewegende Reise ins Innere der Migration mit fiebrigen und stillen Momenten. Was uns seit Jahrzehnten ĂŒber oberflĂ€chliche Schlagzeilen begleitet, wird hier wieder einmal vom Menschlichen her fassbar, weil es von innen betrachtet wird. Wo der Welt lĂ€ngst die Worte fehlen, hat Annemare Jacir Bilder gefunden. Und eine eigene Geschichte geschrieben, die von Suheir Hammad, einer grossartig prĂ€sentabsent wirkenden Schauspielerin, verkörpert wird, einer Frau notabene, die eigentlich Poetin ist und hier die Verzweiflung eines Volkes verkörpert. Letztlich ist der Film aus vielen sichtbaren und verborgenen Elementen komponiert, ohne dass er sie betont: Es reicht aus, dass sie da sind und aus sich heraus zusammen fĂŒhlbar machen, was Migration heisst.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
âą CANNES â OFFICIAL SELECTION
Un Certain Regard, 2008
âą FIRST PRIZE â BEST FILM
Sguardi Altrove Film Festival, Italy 2009
âą FIPRESCI PRIZE â INTERNATIONAL CRITICS AWARD
International Federation of Film Critics, 2008
âą BEST FEATURE FILM
Olympia Film Festival, 2010
âą SPECIAL JURY PRIZE
Osians Asian & Arab Film Festival, 2008
âą BEST FIRST FILM
Traverse City Film Festival, 2009
âą SPECIAL JURY PRIZE
Oran International Festival of Arab Cinema, 2009
âą AUDIENCE CHOICE AWARD
New Orleans International Human Rights Film Festival, Patois 2010
âą RANDA CHAHAL PRIZE
Journées Cinématographiques de Carthage, 2008
âą BEST SCREENPLAY
Dubai International Film Festival, 2008
âą BEST OF FEST SELECT
Minneapolis St. Paul International Film Festival 2009
âą AUDIENCE CHOICE AWARD
Houston Palestine Film Festival, 2009
âą AUDIENCE CHOICE AWARD - BEST FEATURE
Chicago Palestine Film Festival, 2009
âą BEST FILM
Cairo Refugee Film Festival, 2009
âą BEST ACTRESS (Suheir Hammad)
Amal EuroArab Film Festival, 2009
âą AUDIENCE CHOICE RUNNER UP
Toronto Palestine Film Festival, 2008
âąPALESTINE'S OFFICIAL OSCAR ENTRY
FOR BEST FOREIGN-LANGUAGE FILM, 2008
âą SOPADIN FINALIST
Grand Prix Best Screenplay, 2007
âą CINEMA IN MOTION PRIZE, 4 AWARDS
San Sebastian Film Festival, 2007
Select Festivals:
âą London Int. Film Festival -â Official Selection
âą Tribeca Film Festival â Official Selection
âą Pusan Int. Film Festival â Official Selection
âą Rio de Janeiro Int. Film Festival â Official Selection
âą Festival Nouveau Cinema MontrĂal â Official Selection
âą Thessaloniki IFF â Official Selection
âą Palm Springs IFF â Official Selection
âą Durban Int. Film Festival â Official Selection
Credits
Im Kino
Luzern
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Pressestimmen
«Câest un film magnifique.» Le Monde Diplomatique online
«NatĂŒrlich ist dieser Film jetzt zusĂ€tzlich aktuell, aber sehenswert war er schon vorher: Eine Amerikanerin mit palĂ€stinensischen Wurzeln reist nach Ramallah, um Geld ihres Grossvaters abzuheben. Damit beginnt eine Reise zu den Wurzeln, die immer wieder die Wunden des Landes aufzeigt. Manchmal thesenhaft, oft aber poetisch, beschreibt die Regisseurin die Situation. Besonders ĂŒberzeugend: Hauptdarstellerin Suheir Hammad, die im Hauptberuf Slam-Poetin ist.» SonntagsZeitung
«Jacirs erster Langspielfilm entstand unter schwierigsten Bedingungen. Sie nennt es ein Wunder, dass er ĂŒberhaupt zustande gekomen ist.» WochenZeitung
«Die Regisseurin und Drehbuchautorin Annemarie Jacir schafft in ihrem ersten langen Spielfilm ein unter die Haut gehendes Bild von der AbsurditÀt der Situation, der die Leute aus und in PalÀstina ausgesetzt sind: Sie leben in einem Staat, der nur als Rumpfstaat existiert und einem anderen Staat, Israel, auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist.» Cineman
«Die 25jĂ€hrige Regisseurin erzĂ€hlt die Geschichte vor dem Hintergrund ihrer eigenen Herkunft. Dabei ist aber nicht die aktuelle Kriegs-Gewalt in Nahost hier Thema, sondern die WillkĂŒr der Macht im alltĂ€glichen Ausnahmezustand. Das erlebten die Filmemacher wĂ€hrend der Dreharbeiten in PalĂ€stina und Israel am eigenen Leib. Salt of This Sea besticht durch eindrĂŒcklich fotografierte Landschaften und die ĂŒberzeugenden schauspielerischen Leistungen der Hauptdarsteller.» SF, Kino aktuell
«Dass es Annemarie Jacir gelingt, selbst in hitzigen Szenen nicht den Emotionen zu erliegen, spricht fĂŒr ihre souverĂ€ne Regie.» Elisabeth Feller, AZ
«Ich glaube nicht an die Trennung von Menschen, an Mauern, Checkpoints und Grenzen.» «Ich denke, es ist auch fĂŒr die Israeli wichtig, dass diese Vergangenheit aufgearbeitet wird.» «Ich weigere mich zu akzeptieren, dass es naiv ist zu glauben, dass Israeli und PalĂ€stinenser in einem Land zusammen leben können.» Annemarie Jacir im GesprĂ€ch «Ein berĂŒhrender Erstling.» Les Inrockuptibles
«Eine berĂŒhrende Hymne an die Freiheit und an die Liebe.» Studio
«Das Roadmovie durch olivenbaumgesÀumte Strassen weist dokumentarische Elemente auf, ist aber auch eine zarte Liebesgeschichte. Der Film meidet Klischees, ohne auf einen Schuss Romantik zu verzichten.» Highlight der Woche L'Illustré
«Mit Erfolg in Cannes gezeigt, sticht Salt of this Sea als unbequemer Film hervor, zu gleichen Teilen von Wut, Utopie und Ohnmacht genÀhrt. Anders gesagt, ein authentischer palÀstinensischer Film von wunderbarer Ehrlichkeit.» Le Temps
«Ein mehr als nötiger Film, der auf seine Art nach der Dringlichkeit einer Lösung in Israel und PalÀstina schreit.» Pariscope
«RemarquĂ© Ă Cannes, Le sel de la mer d'Annemarie Jacir confirme sa singularitĂ© de film malsĂ©ant, animĂ© Ă parts Ă©gales par la colĂšre, l'utopie et l'impuissance. Autrement dit, un vrai film palestinien, d'une belle honnĂȘtetĂ©. - Le film apporte la preuve de son honnĂȘtetĂ© dans la sĂ©quence de Jaffa. DĂ©couvrant «sa» maison habitĂ©e par une jeune IsraĂ©lienne qui les accueille avec gĂ©nĂ©rositĂ©, la colĂšre de Soraya bute sur une autre forme d'impuissance: celle Ă ĂȘtre forcĂ©ment dans le juste. Qu'exiger dĂšs lors de plus que la reconnaissance d'un tort historique?» Le Temps
«On ne le devine pas en voyant Le sel de la mer, oĂč elle joue, mais Suheir Hammad n'est pas actrice. Elle est poĂšte, elle dit ses textes devant le public et participe Ă des reprĂ©sentations de slam. Elle a grandi dans le quartier new-yorkais de Brooklyn et ne parlait qu'un arabe rudimentaire quand la Palestinienne Annemarie Jacir, qui prĂ©parait Le sel de la mer, son premier film, lui a demandĂ© d'en ĂȘtre l'interprĂšte principale.» Le Monde
Five stars: «Avec des comĂ©diens trĂšs impliquĂ©s personnellement, est tout autant le premier long mĂ©trage dâune femme de cinĂ©ma que le cri de colĂšre, intime et politique, dâune Palestinienne.» Juliette BĂ©nabent, TĂ©lĂ©rama
«C'est cet attachement Ă la terre de ses aĂŻeux qu'Ă©voque ici Annemarie Jacir, en se plaçant toujours du cĂŽtĂ© de l'humain et non de la thĂ©orie. Ce road-movie que Soraya entame avec un Palestinien qui rĂȘve de fuir est un hymne touchant Ă la libertĂ©, Ă la transgression des lois et Ă l'amour d'un pays Ă (re) construire.» Studio Magazine, Thierry Cheze
«Annemarie Jacir échappe pourtant aux piÚges de l'agit-prop grùce à son personnage. Soraya est belle, émouvante dans sa colÚre et sa frustration. A ce moment l'osmose entre réalisatrice, personnage et actrice produit ses pleins effets. Annemarie Jacir filme Israël avec un mélange d'émerveillement et de colÚre que Suheir Hammad confÚre à Soraya.» Le Monde
«PrĂ©sentĂ© Ă Cannes cette annĂ©e dans la section Un Certain Regard, ce film rĂ©alisĂ© par une jeune Palestinienne est un cri de colĂšre. Les fouilles, la suspicion des autoritĂ©s, les conditions de vie sur les territoires, lâinjustice et lâinĂ©galitĂ©, Anne-Marie Jacir filme son pays avec et dans une colĂšre. Une rage mĂȘme, qui atteint son paroxysme lors dâune magnifique mais Ă©prouvante sĂ©quence entre Soraya et une IsraĂ©lienne qui pourtant lâaccueille fraternellement dans la maison de ses grands parents, mais dans laquelle Soraya ne voit quâune occupante. Un film plus que nĂ©cessaire qui crie Ă sa façon lâurgence de trouver une solution en IsraĂ«l, en Palestine.» Pariscope, Arno Gaillard
«En faisant ce film j'ai le sentiment de reprendre une partie de mon histoire, ce qui m'a Ă©tĂ© enlevĂ© brutalement en 1948 en Ă©tant enlevĂ© Ă mes ancĂȘtres. Ce film est ma voix personnelle, intime, celle de ma famille, de mon village, de mon peuple. C'est la voix de tout rĂ©fugiĂ© qui veut retrouver ses droits. Je suis nĂ© Ă Jaffa (comme Soraya, dans le film, NDLR), qu'on appelait avant 1948 la "fiancĂ©e de la mer"... 80% en ont Ă©tĂ© dĂ©truits et le reste est occupĂ© par des IsraĂ©liens. Aujourd'hui je vis Ă HaĂŻfa.» Saleh Bakri, acteur
«Le village dâEmad, Dawayma, nâexiste plus; celui que nous avons filmĂ© sâappelle Souba, il Ă©tait seulement partiellement dĂ©moli. Il y a plus de cinq cents villages qui ont Ă©tĂ© complĂštement rasĂ©s en 1948-1950. Petit Ă petit, je dĂ©couvrais les restes du village. Je crois que jâen ai retrouvĂ© une cinquantaine, et nous avons dĂ©cidĂ© de filmer Ă Suba. Mais le choc pour moi est en relation avec un documentaire que jâavais tournĂ© dans des camps de rĂ©fugiĂ©s au Liban. Beaucoup des rĂ©fugiĂ©s Ă©taient dâun village du nom de Safouri. Ils en parlaient, de lâimportance de la terre, alors quâils vivaient depuis trois-quatre gĂ©nĂ©rations dans ce camp, juste du bĂ©ton et des murs.» Annemarie Jacir «Je suis nĂ©e dans un camp en Jordanie il y a trente-cinq ans. Mes parents avaient Ă©tĂ© forcĂ©s de quitter la Palestine d'avant 1948 et y avaient Ă©tĂ© conduits. J'Ă©tais petite quand nous sommes arrivĂ©s Ă New York, mais j'ai des souvenirs du camp et de Beyrouth. J'ai encore de la famille dans les camps en Jordanie.» Suheir Hammad, poĂšte et actrice