The Apple Day
In Teheran sammelt der junge Saeed die Äpfel, die sein kleiner Bruder Mahdi auf Anweisung der Lehrerin mit in die Schule bringen soll, doch die wertvollen Früchte werden knapp. Der iranische Regisseur Mahmoud Ghaffari nimmt die Anregungen des Neorealismus auf und liefert einen ergreifenden Film auf Kinderhöhe, der ein kompromissloses Porträt seines Landes zeichnet und gleichzeitig die Hoffnung aufrechterhält.
A wie Apfel
Saeed und sein jüngerer Bruder Mahdi leben in Teheran in einem vernachlässigten Vorort mit verwinkelten Strassen im Schatten von im Bau befindlichen Hochhäusern. Ihre Mutter hat die Stadt in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft angepeilt. Sie arbeitet als Wäscherin und trägt mit zu den Lebenskosten bei. Der Vater sehnt sich nach dem früheren Leben auf dem Land in den Bergen zurück und verkauft ab seinem Pickup Äpfel in den Strassen. Unterstützt wird er dabei vom zehnjährigen Saeed.
Mit The Apple Day knüpft Mahmoud Ghaffari an die Tradition des italienischen Neorealismus an. Der iranische Regisseur beginnt seinen Film mit einer Beschreibung der sozialen Umstände und zeigt die Schönheit des Ländlichen im Gegensatz zur Stadt.
Als Mahdi eingeschult wird, will die Lehrerin ein Spiel zum Lernen des Alphabets machen und bittet ihn, einen Korb Äpfel in die Klasse zu bringen, einen Apfel für jedes Schulkind. Wie Majid Majidi in Kinder des Himmels oder Jafar Panahi in Der weisse Ballon geht Mahmoud Ghaffari von einer scheinbar einfachen Geschichte auf Augenhöhe der Kinder aus. Sie handelt von einem Jungen, der losrennt, um Äpfel zu sammeln. Beim Erzählen kommt sein scharfsinniger Blick auf die Realität voll zum Tragen. Mit einem fulminanten Sinn für Ellipsen und dem Einbezug dessen, was sich ausserhalb des Bildrahmens abspielt, seinem Talent im Schneiden und den prägnanten Dialogen schmuggelt der Filmemacher wie nebenbei ein präzises Bild des korrupten, patriarchalen und heimtückischen Systems, das im Iran vorherrscht, in die Welt hinaus. The Apple Day ist einer der würdigsten Erben von Vittorio de Sicas Ladri di biciclette, eine kompromisslose Metapher der iranischen Gesellschaft. Die aussergewöhnlichen Fähigkeiten seiner Figuren vermitteln gleichzeitig Hoffnung.
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Credits
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Pressestimmen
«Plus qu’une véritable histoire, nous avons affaire ici à un assemblage de petites séquences de la vie quotidienne, finalement peu extraordinaires mais recelant parfois une poésie flamboyante, faisant de The Apple Day un digne descendant du néoréalisme italien.» Ciné-Feuilles, Amandine Gachnang
«Regisseur Mahmoud Ghaffari blickt klarsichtig und in knapp gehaltenen Szenen auf die ökonomischen Bedingungen in seinem Land: Krise und Sanktionen wirken sich auf die Ärmsten aus und rütteln am Zusammenhalt.» Tages-Anzeiger | Züritipp, Pascal Blum
«Un film qui renvoie aux grandes heures du cinéma iranien.» Le Temps, Antoine Duplan
«In ein Jugend-Abenteuer verpackt, setzt Regisseur Mahmoud Ghaffari in seinem fast neorealistischen Film Nadelstiche gegen die Gesellschaft und die Elite im Iran.» Amnesty International Schweiz, Boris Bögli
«Le film est vraiment porté par la performance des enfants. Les jeunes acteurs sont très touchants et ont des profils qu’on n’a pas l’habitude de voir.» RTS 12h45, Judith Beauvallet
«Von uns erhält der Film das Prädikat ‹wertvoll›.» SRF Kultur, Georges Wyrsch
«Limpide dans sa démonstration, The Apple Day s'achève toutefois sur une surprenante note d'espoir, à la fois volontariste et ambiguë.» Le Courrier, Mathieu Loewer
«Entlang von Buchstaben, die eine Schulklasse in Teheran allmählich zum Farsi-Alphabet verknüpft, gelingt es Mahmoud Ghaffari, lose Alltagsaufnahmen zu einem sozialkritischen Mosaik der iranischen Gegenwart zusammenzuführen.» Filmbulletin, Alexander Kroll
«In The Apple Day mischen sich in die Härte der Umstände etwas Anrührendes und die Fähigkeit, Ironie im Paradoxen spürbar zu machen.» NZZ | NZZ am Sonntag, Teresa Vena
«De cette œuvre engagée et brute, nous retiendrons ses scènes poétiques d’amour filial et l’engagement des jeunes comédiens.» Cineman, Eleo Billet
«The Apple Day kombiniert stimmungeladene Bilder mit Musik, die mitten ins Herz zielt.» Radio RaBe, Daniel Monnier
«Es sind die zeitgleich passierenden und nebensächlich erscheinenden Situationen, die ein abgerundetes Bild der Lebenssituation der unteren Schichten im Iran abgeben.» P.S. Zeitung, Thierry Frochaux
«Die Szenen mit dem jungen Aria Mohammadzadeh bringen nicht nur Hoffnung und Licht in das Dunkel der Krise, in der sich die Familie befindet, sondern erwärmt auch die Zuschauerherzen. (...) Wundervolle Einstellungen der Beton- und Graslandschaften, welche in einem starken Kontrast zueinander eingesetzt werden, geben dem Film nebst dem Realismus auch eine träumerische Komponente.» Outnow, Marco Albini
«Un film court et simple qui va au bout de son propos et est très touchant...» RTS 12h45, Stéphane Gobbo
«Die versteckten Anspielungen auf das korrupte politische System und die ungeschönte Schilderung der Lebensrealität der iranischen Unterschicht machen den Spielfilm zu einer Gesellschaftskritik im Sinne des Neorealismus. Saeeds Optimismus und seine Entschlossenheit verkörpern die Hoffnung, die nicht nur im Iran auf den Kindern ruht.» Medientipp, Natalie Fritz
«Anrührendes aus dem Iran im Geiste des Neorealismus.» kulturtipp
«Der Film strahlt eine besondere Menschlichkeit aus.» Seniorweb, Hanspeter Stalder
«Eine kompromisslose Metapher der iranischen Gesellschaft.» arttv
«TheApple Day wirft einen kritischen Blick auf die Zustände im Iran und baut auf die neue Generation.» kath.ch
«Sehr natürlich gespielt und nicht schwerwiegend oder drastisch, wie es seine Themen eigentlich hergeben würde. Deswegen auch nicht hoffnungslos erdrückend, aber doch emotionell und ergreifend.» Movie-Eye, Benny Furth
«Mit neo-realistischer Poesie und eindrucksvollem Schauspiel zeigt der raue Kinderfilm den verheerenden Einfluss geringfügiger Erschütterungen auf Menschen, deren Existenz ein ständiger finanzieller Balanceakt ist.» Moviebreak
«Mit ihrem Pragmatismus und ihrer Zuversicht ist Saeeds Mutter Mahboubeh die vielleicht stärkste Figur, die alles zusammenhält. Die Familie bewährt sich im Alltag und in der Krise. Deshalb kann der Film ein offenes, dabei optimistisches Ende wagen.» Kinder und Jugend Filmportal, Ulrike Seyffarth
«Mit präzisem Blick auf die alte Diskrepanz zwischen Stadt und Land folgt der Film dem Jungen Saeed durch die Gassen und Strassen einer Vorstadt von Teheran auf der Suche nach einer Lösung.» Kinderfilmblog, Rochus Wolff
«Unaufdringlich inszeniert und natürlich gespielt, niemals so schwerwiegend und drastisch, wie es seine Themen hergeben würden und deswegen auch niemals nur hoffnungslos erdrückend.» Riecks Film Kritiken