The Village Next to Paradise
Im windigen Dorf «Paradies» trotzt eine kleine Patchworkfamilie den Herausforderungen des Alltags. Der Vater lebt von Gelegenheitsjobs, während seine frisch geschiedene Schwester von einer eigenen Schneiderei träumt. Als der kleine Cigaal eines Tages vor der geschlossenen Schule steht, werden die beiden erfinderisch, um ihm dennoch eine gute Bildung zu ermöglichen. Kein leichtes Unterfangen im instabilen Somalia, doch die familiären Bande festigen sich. Die Erzählung entfaltet mit visueller Kraft und schalkhafter Note ein authentisches Bild vom Leben am Horn von Afrika. Zurecht wurde der Film in Cannes für seinen poetischen Realismus gefeiert.
Der kleine Cigaal ist rundum zufrieden im bescheidenen Zuhause, vertreibt sich die Zeit mit Zeichnen, bis sein Vater Mamargade von der Arbeit kommt. Seit kurzem ist dessen Schwester bei ihnen eingezogen. Meist wartet Araweelo mit ihrer Nähmaschine am staubigen Strassenrand auf Kunden. Die Erwachsenen kämpfen sich mehr schlecht als recht durch den Alltag, sind jedoch fest entschlossen, sich selbst und vor allem Cigaal eine bessere Zukunft zu schaffen. Als klar wird, dass die Dorfschule schliesst, müssen sie sich etwas einfallen lassen, um dem aufgeweckten Jungen den Besuch des Internats in der Stadt zu ermöglichen. Mal Fahrer illegaler Ware, mal Totengräber, spürt Mamargade den wachsenden Druck eines professionellen Bestattungsinstituts, während die Schwester von einem eigenen Geschäft voller bunter Stoffe träumt. Gemeinsam versuchen sie, ihren Weg durch die komplexen sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu finden, und stricken ein familiäres Netz, das auch in schwierigen Zeiten hält.
Somalia könnte ein Paradies sein, wären da nicht mangelnde Staatsstrukturen, Clankonflikte, Geopolitik und die Terrororganisation Al-Shabaab. Der somalisch-österreichische Filmemacher Mo Harawe nutzt die politische Gegenwart nur skizzenhaft als Kulisse, um den Alltag einer Kleinfamilie darin einzubetten. Das Spielfilmdebüt feierte in der Reihe Un Certain Regard in Cannes Premiere und wurde für seine durchkomponierten Bilder gelobt, in denen die Akteur:innen den Figuren mit ihrem lakonischen Auftreten eine verschmitzte Facette entlocken.
Festivals & Auszeichnungen
Cannes 2024: Un Certain Regard
Chicago International Film Festival: Gold Hugo, New Directors Competition
Munich Film Festival: CineCoPro Award – Honorable Mention
Sarajevo Film Festival: Best Actress
Viennale: Best Austrian Film
Marrakech International Film Festival: Special Jury Award
Cork International Film Festival: Best Film













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Nur ein Schritt vom Paradies
In einem windigen somalischen Dorf muss sich eine neu gegründete Familie zwischen ihren unterschiedlichen Wünschen und der komplexen Welt, die sie umgibt, zurechtfinden. Liebe, Vertrauen und Widerstandsfähigkeit unterstützen sie auf ihrem Lebensweg. Ein vielbeachteter, in Cannes gelobter Erstling von grosser visueller Kraft.
3 Fragen an Mo Harawe
Der somalisch-österreichische Autor und Regisseur Mo Harawe über sein Debüt «The Village Next to Paradise».
Pressestimmen
«Les cieux pâles, les teintes ocres de la terre, les intérieurs sombres où percent de maigres rayons de lumière: tout dans l’image traduit une forme de poésie, un monde suspendu entre rudesse et douceur.» Ciné-Feuilles, Kim Figuerola
«Sinnliches Debüt: Mo Harawe zeichnet ein bemerkenswertes Bild seiner ehemaligen somalischen Heimat.» Filmbulletin, Michael Pekler
«Tout est juste, les dialogues comme les silences, le tout relié de façon poétique par un élément omniprésent et essentiel: le vent.» RTS La Première, Vertigo, Isaure Hiace
«Un premier long-métrage impressionnant de maîtrise, où la douce chronique d’une vie de famille recomposée se mêle à l’état des lieux d’un pays en crise.» Les Inrocks
«Un magnifique premier long-métrage, où Mo Harawe célèbre la dignité obstinée de son peuple.» Le Courrier, Mathieu Loewer
«Momenten der Zärtlichkeit und des Zusammenhalts verleiht Harawe eine eigene Wertigkeit, die neben der schroffen Realität eines Landes im Bürgerkrieg nicht verloren geht.» Filmexplorer, Hannes Wesselkämpfer
«The Village Next to Paradise a presque valeur de manifeste. Pour un 7art vraiment africain, loin des clichés occidentaux.» Le Temps, Norbert Creutz
«Das liebevolle Porträt einer ungewöhnlichen Familie.» arte
«Précision dans l’écriture, splendeur des images, délicat traitement des métaphores, ce Village aux portes du paradis, par son sens des cadrages comme par son attention aux personnages, révèle un grand cinéaste venu d’un pays où le cinéma fait peu parler de lui. L’une des révélations de la saison.» 24 Heures, Pascal Gavillet
«Une chronique somalienne à portée universelle, âpre et stoïque.» Le Bleu du Miroir
«Chaque protagoniste porte en lui une histoire d’une telle humanité qu’elle en est bouleversante.» Aux arts etc... Valérie Valkanap
«Man könnte an ausnahmslos jeder willkürlich gewählten Stelle anhalten und sich ein Foto davon als Plakat ausgedruckt in der Wohnung aufhängen, so toll ist der Film anzusehen.» Outnow, Nora Nater
«Voici une perle cinématographique! Avec son premier film The Village Next to Paradise, le réalisateur somalien Mo Harawe nous plonge dans un monde rempli de beauté et de dureté à la fois.» Color My Geneva, Virginie Hours
«Ein selbstbewusstes und poetisches Debüt, dessen politische Dringlichkeit in den Zwischentönen liegt.» Der Standard
«La tendre histoire d’une famille et d’un pays qui gardent espoir, envers et contre tout. Doux et réparateur!» Le Quotidien jurassien, Vincent Adatte
«An intimate look at the lives of a Somalian makeshift family, who, despite their struggles, view each other as fully human.» IndieWire
«À l’extérieur, une lumière naturelle sublime les paysages – entre les dégradés de bleu de la mer et du ciel, et les tonalités de jaune du désert et du soleil. Ce contraste lumineux se prolonge dans les jeux d’ombre à l’intérieur, conférant à certaines scènes un aspect pictural.» j:mag, Malik Berkati
«On mesure par tous les angles l’exploit du premier film somalien en sélection à Cannes (Un Certain Regard), tourné avec une équipe locale malgré l’inexistence totale d’infrastructures cinématographiques. On mesure sa force et sa beauté.» Libération
«Harawe unterläuft eine typisch westliche Perspektive auf ‚Afrika‘ und bietet einen intimen Einblick in das Leben eines somalischen Dorfes.» Kurier
«Ein politischer Film, der nicht laut werden muss – und gerade dadurch Hoffnung macht: durch seinen zarten, liebevollen Blick auf die Figuren und ihr Miteinander.» Diagonale-Spielfilm-Jury
«The Village Next to Paradise orients itself around a quiet optimism and surprising humor that mirror real life.» The Hollywood Reporter
«A film that quietly seeps into the audience’s consciousness and lingers.» Variety