Ticket to Jerusalem
Rashid Masharawi erzählt eine eindrückliche Geschichte aus dem täglichen Leben im von Israel besetzten Palästina. Jaber arbeitet als Filmvorführer. Er will Kindern lustige Filme zeigen, die sie wenigstens einen Moment lang glücklich machen sollen. Mit seinem Projektor reist er in einem klapprigen Auto durchs Land und durch die unzähligen Sperren der Besatzungsmacht. Seine Frau Sana ist freiwillige Sanitäterin beim Roten Halbmond und hilft mit der Ambulanz. Jaber und Sana leben in einem Lager bei Ramallah. Jaber betreibt in den besetzten Gebieten ein Wanderkino zur Freude von Gross und Klein, während Sana für den Roten Halbmond arbeitet. Auf Grund der steigenden Spannungen hat Jaber allerdings immer grössere Schwierigkeiten, mit seinem Fahrzeug bestimmte Orte zu erreichen. Dennoch lässt er sich überreden, eine Vorführung für eine Schule in der Altstadt von Jerusalem zu organisieren.
Rashid Masharawi nennt 'Ticket nach Jerusalem' eine dokumentarische Fiktion, eine zutreffende Bezeichnung, da die meisten Personen Laien sind (nur für Jaber und Sana wurden Berufsschauspieler engagiert). Dieser Verismus ist voll gerechtfertigt, wenn man an die Produktionsbedingungen eines Films in einer solchen Situation denkt. Die Dreharbeiten können nicht von der Realität, in der sie stattfinden, losgelöst geplant und durchgezogen werden. Jede Aufnahme kann gestrichen werden, und die Strassen-Blockaden der Armee gilt für die Gefilmten ebenso wie für das Filmteam. So eröffnet denn dieser Film einen vorzüglichen Blick auf das Alltagsleben im besetzten Palästina und das durch Stoizismus und Kreativität geprägte Verhalten der Palästinenserinnen und Palästinenser. Eine Fiktion, die auf Grund der widrigen Umstände zur Dokumentation wird. Ein Film auch, der liebevoll das friedliche Leben in den arabischen Quartieren beschreibt.
Grand Prix Cinéma Méditerranéen, Bruxelles
Prix du Public, Genève
Rashid Masharawi nennt 'Ticket nach Jerusalem' eine dokumentarische Fiktion, eine zutreffende Bezeichnung, da die meisten Personen Laien sind (nur für Jaber und Sana wurden Berufsschauspieler engagiert). Dieser Verismus ist voll gerechtfertigt, wenn man an die Produktionsbedingungen eines Films in einer solchen Situation denkt. Die Dreharbeiten können nicht von der Realität, in der sie stattfinden, losgelöst geplant und durchgezogen werden. Jede Aufnahme kann gestrichen werden, und die Strassen-Blockaden der Armee gilt für die Gefilmten ebenso wie für das Filmteam. So eröffnet denn dieser Film einen vorzüglichen Blick auf das Alltagsleben im besetzten Palästina und das durch Stoizismus und Kreativität geprägte Verhalten der Palästinenserinnen und Palästinenser. Eine Fiktion, die auf Grund der widrigen Umstände zur Dokumentation wird. Ein Film auch, der liebevoll das friedliche Leben in den arabischen Quartieren beschreibt.
Festivals & Auszeichnungen
Spezialpreis Jury in KairoGrand Prix Cinéma Méditerranéen, Bruxelles
Prix du Public, Genève
Credits
Originaltitel
Ticket to Jerusalem
Titel
Ticket to Jerusalem
Regie
Rashid Masharawi
Land
Palästina
Jahr
2002
Drehbuch
Rashid Masharawi
Montage
Nestor Sanz, Jan Hendriks
Musik
Samir Jubran
Kamera
Baudouin Koenig
Ton
Anna Abu Saada
Ausstattung
Ala' Abu Ghoush
Produktion
Peter Van Vogelpoel, Rashid Masharawi
Formate
35mm, DVD
Länge
85 Min.
Sprache
Arabisch/d/f
Schauspieler:innen
Ghassan Abbass, Areen Omary, George Ibrahim, Reem Ilo, Imad Farageen, Najah Abu Al-Heja
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Pressestimmen
«Ticket to Jerusalem ist eine Liebeserklärung ans Kino, aber nicht nur an dieses, hartnäckig und entschieden. Denn wenn wir die haschenden und faszinierten Blicke all der Kinder sehen, die da im Halbdunkeln den Fantasien des Lichts folgen, welche sich auf den Wänden bewegen, werden wir erinnert an die Figur des Buben im Film "Nuovo Cinema Paradiso". Fern ist freilich die magische Lebensstimmung jenes Filmes vor dem Hintergrund der harten Realität des palästinensischen Volkes, dem man nicht einmal das Träumen mehr erlaubt.»
Cinemavvenire, Rom
Cinemavvenire, Rom