Utama
Im trockenen bolivianischen Hochland der Anden lebt ein älteres Quechua-Ehepaar. Mitten in einer Dürre erkrankt Virginio und verbringt seine letzten Tage im Wissen um seinen bevorstehenden Tod damit, seine Krankheit vor Sisa zu verbergen. Alles verändert sich durch die Ankunft des Enkels Clever, der mit Neuigkeiten zu Besuch kommt. Die drei stellen sich auf unterschiedliche Weise der Dürre, den Veränderungen und dem Sinn des Lebens.
Sie leben fern von dem, was man Erungenschaften der so genannten Zivilisation bezeichnet. Ihr Leben ist einfach und eng verbunden mit der Natur. Diese ist auf dem Altiplano himmelsnah und von betörender Schönheit, gleichzeitig auch karg. Jedes Stückchen Erde zählt und wird gepflegt. So gering ihr ökologischer Fussabdruck sein mag: Auch die Indigenen auf dem Altiplano sind betroffen von der globalen Verantwortungsarmut. Die Trockenheiten nehmen zu, die natürlichen Zyklen sind in Gefahr. Zusammen mit seiner hervorragenden argentinischen Kamerafrau Barbara Alvarez zaubert der Bolivianer Alejandro Loayza Grisi eine Erzählung auf die Leinwand, die vom Verlust eines Lebensraums handelt und von einem Leben, das auch so schon entbehrungsreich ist. Eigentlich bleibt da kein Raum mehr für Abstriche. «Wir waren berührt von diesem schönen Stück ethnografischen Kinos, das auf einer einfachen, aber universellen und sehr aufrichtigen Geschichte basiert», hat die Jury von Toulouse notiert, als sie Utama auszeichnete. Der Film liefert eine ebenso schlichte wie dringliche Botschaft: Es gibt nur eine Erde, und es gibt sie nur einmal. Wann begreifen das ihre Bewohnerinnen und Bewohner in den Zentren?
Festivals & Auszeichnungen
Sundance Film Festival
Grand Jury Prize
Cartagena International Film Festival
Cine en Construcción Toulouse
Arthouse Cinema Award
Credits
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Pressestimmen
«Alejandro Loayza Grisi signe un sublime requiem, où un couple âgé affronte l’inéluctable sur les hauts plateaux andins.» Le Courrier, Mathieu Loewer
«Meisterhaft! Eine zärtliche Liebesgeschichte, in atemberaubender Natur und mit einer aktuellen und eindringlichen Botschaft. Ein Film perfekt für die Kinoleinwand!» arttv, Doris Senn
«Alejandro Loayza Grisi lässt die Details und Gesten für sich sprechen. Umso besser begreift man, warum die beiden Alten bleiben wollen. Nicht, weil ihr Leben so schön wäre – es war immer schon hart und ärmlich –, sondern weil es ihres ist. Nicht mehr, nicht weniger.» WochenZeitung, Barbara Schweizerhof
«Œuvre aussi superbe formellement que poétique, Utama signe le début d’un réalisateur bolivien à suivre.» Cineman, Eleo Billet
«Eine tiefsinnige und berührende Erzählung über die unerschütterliche Liebe eines Ehepaars füreinander und ihre sich verändernde Heimat.» Tages-Anzeiger
«Une fiction tirée du réel qui raconte la disparition du monde paysan et révèle la magnificence de la cosmologie andine.» ARCinfo, Vincent Adatte
«Utama erzählt von einem unüberbrückbaren Generationenkonflikt. Der Film ist aber in erster Linie die Geschichte einer anrührenden und unsentimentalen Liebe zwischen den beiden älteren Ehepartnern, gleichzeitig ein stilles, aber dennoch unüberhörbares und eindringliches Manifest – ein Ausdruck des Schmerzes angesichts dieses sterbenden Lebensraums, der sich in überwältigenden Bildern artikuliert.» NZZ am Sonntag, Teresa Vena
«Attention, petit bijou cinématographique. Ce film nous transporte dans une autre dimension faite de délicatesse, de rudesse et d’amour.» by the lake, Virginie Hours
«Fotografisch dicht verzahnt das Erstlingswerk des bolivianischen Regisseurs Alejandro Loayza Grisi die Schicksale von Figur und Umwelt zu einer pointierten Parabel auf den Klimawandel.» Filmbulletin, Alexander Kroll
«In der Dürre des bolivianischen Hochlands sieht ein betagter Lama-Hirte seinem Tod ins Auge – eine klare, konsequente Öko-Fabel, und zugleich ein behutsamer Blick in die Intimität des Sterbens.» SRF Kultur, Georges Wyrsch
«Lohnt es sich? Ja, sehr. Sieht man auf die gegenwärtigen Temperaturen in Europa, wirkt die Szenerie des bolivianischen Films von Alejandro Loayza Grisi gar nicht so weit weg. Ohne anklagenden Tonfall führt einem Utama vor, wie unbarmherzig die Natur sein kann, wenn wir sie nicht schützen. Auf der Leinwand entfalten sich gleichwohl wunderschöne wie ergreifende Bilder einer Landschaft, die still vor sich hin stirbt, und von Menschen, die ihr über kurz oder lang folgen.» Neue Zürcher Zeitung
«Eine in grandiosen Breitwandbildern erzählte Geschichte über Liebe und Selbstbestimmung im Alter, Verständigung zwischen den Generationen, die Untätigkeit des Staates, Abwanderung und das langsame Verlorengehen einer Lebensweise, von Wissen und Traditionen.» Luzerner Zeitung, Regina Grüter
«In atemberaubenden Landschaftsbildern erzählt der Film von der unerschütterlichen Liebe eines älteren Ehepaars füreinander und für ihre Heimat, die ihnen viel abverlangt. Ohne moralisierend zu wirken, trifft das Drama den richtigen Tonfall, um uns vor Augen zu führen, dass für einige der Klimawandel bereits längst lebensbedrohliche Ausmasse angenommen hat.» Cineman
«Der Film des Bolivianers ist all dies in einem: zeitlos und aktuell, karg und schön, individuell und universal. Ein Werk, das einen bleibenden Eindruck hinterlässt.» kulturtipp, Urs Hangartner
«Eine Erzählung zwischen den Zeilen. - Utama ist dabei kein primär trauernder Abgesang geworden, sondern zeigt eher einen mitunter auch skurril wirkenden Stolz auf Traditionen und Erdverbundenheit.» P.S. Zeitung, Thierry Frochaux
«Durch den ebenso genauen wie geduldigen Blick auf diese Lebenswelt, die Authentizität der LaienschauspielerInnen und die grandiosen Cinemascope-Bilder der uruguayisch-argentinischen Kamerafrau Bárbara Álvarez entwickelt Utama eine Kraft und eine Intensität, denen man sich nicht entziehen kann.» Filmnetz, Walter Gasperi
«Eine berührende Geschichte mit universalem Charakter. Als ZuschauerIn ist man betroffen: unser Lebensstil ist dafür verantwortlich, dass Menschen, wie die beiden Alten, ihren Lebensraum verlieren. Gut, dass uns dies unter die Nase oder die Augen gerieben wird!» Medientipp, Natalie Fritz
«Eine tiefsinnige und berührende Erzählung über die Liebe und die Welt, wenn beide sich dem Ende nähern.» Seniorweb, Hanspeter Stalder
«Eine Parabel für Verödung der Natur, für eine unwirtliche geschädigte Welt, aber auch eine Liebesfilm, der sich in stille Gesten und leisen Tönen äussert.» Textatur, Rolf Breiner
«Spärlich die Dialoge und die Musik, aber die eindrücklichen, schönen Landschaftsbilder sind es nicht. Äusserst natürlich und berührend vom ‹Trio› Calcina, Quispe/Quispe gespielt.» Movie-Eye, Benny Furth
«In kunstvoll komponierten Bildern und mit souveräner Konzentration aufs Essenzielle erzählt Alejandro Loayza Grisi vom Versuch eines alten Quechua-Ehepaars, eine ungewöhnlich lange Dürre im bolivianischen Hochland zu überleben.» Kino Rex Bern
«Atemberaubend, erhaben, von sanfter Melancholie.» Variety
«Eine visuell berückende Liebesgeschichte aus Bolivien.» Screen International
«Wie die Fusion eines minimalistischer Sergio-Leone-Westerns mit einer Fotoserie von Sebastião Salgado. Eine kraftvolle und mahnende Geschichte über das Überleben in einer endlichen Welt.» The Hollywood Reporter
«‹Utama› ist visuell atemberaubend, grossartig gespielt und zugleich eine Reflexion über den Klimawandel. Aber letztlich ist es eine Liebesgeschichte. Liebe für das Land, die Familie, die Traditionen und natürlich die Liebe zwischen den Hauptfiguren. Ich halte ‹Utama› für ein Meisterwerk des lateinamerikanischen Kinos, das man sich unbedingt ansehen sollte.» The Movie Buff
«Venu de la photographie, Alejandro Loayza Grisi démontre une très solide maîtrise du pouvoir expressif de l’image dont il a confié les rênes de son film à la talentueuse argentine Barbara Alvarez.» Cineuropa
Alejandro Loayza Grisi «Als die Idee noch jung und erst ein Satz war, wollte ich die Geschichte über eine reine Liebe im bolivianischen Altiplano erzählen. Sie ruhte aber erst mal, während ich in der glücklichen Lage war, ganz Bolivien zu bereisen und Dokumentarfilme zu drehen, die häufig von ökologischen und sozialen Fragen handelten. Wenn man reist und tief in verschiedene Wirklichkeiten eintaucht, die in einem so vielfältigen Land wie Bolivien existieren, versteht man Land und Leben aus einer anderen Perspektive. Die Reisen waren enorm inspirierend und weckten in mir das Bedürfnis, Geschichten zu erzählen. Die ursprüngliche Liebesgeschichte wurde genährt von einem breiteren ökologischen und sozialen Kontext, der es mir ermöglichte, Themen zu erforschen, die mich in Bezug auf mein Land und die Folgen des Klimawandels beschäftigen. Es sind auch Entwicklungen, die weit weg scheinen, in Wirklichkeit aber erschreckend nah sind und mit denen auch andere Teile der Welt konfrontiert sind: der Verlust von Sprachen und Kulturen, die erzwungene Abwanderung der Landbevölkerung und der Konflikt zwischen Generationen, zwischen Tradition und Assimilation.»