Barakah Meets Barakah

Er ist Ordnungsbeamter in Dschidda und Laiendarsteller im «Hamlet», nicht wirklich aus bester Familie. Sie ist eine wilde Schönheit, Adoptivtochter eines reichen Paares mit Eheproblemen. Mit atemberaubender Raffinesse hebeln die beiden das System von Tradition, Etikette und Religionspolizei aus in einer Komödie für all jene, die schon immer mal wissen wollten, was in Saudi-Arabien eigentlich so los ist, und sich gerne überraschen lassen.

Das Forum des Jungen Films in Berlin brachte es auf den Punkt: «Würde man eine Umfrage unter FilmexpertInnen starten, welches Land ihrer Einschätzung nach derzeit das am wenigsten geeignete ist, eine sehr lustige und echt abgefahrene ‹Romantic Comedy› anzusiedeln, Saudi-Arabien hätte beste Chancen, die Top-Position einzunehmen. Falsch geraten – nichts weniger beweist Barakah Meets Barakah.» Im Publikumsgespräch nach der Premiere zeigten sich der Filmemacher und die beiden Darstellenden als eingeschworenes Trio, das einen drauf hat. Er, Hisham Fageeh, war bereits mit so irren YouTube-Filmen aufgefallen wie der Bob-Marley-Parodie «No Woman, No Drive» (unbedingt anschauen!). Sie heisst Fatima Al Banawi, hat Theologie studiert und lag so was von quer zu dem, was man sich unter einer saudischen Religionswissenschaftlerin vorstellen mochte, so man überhaupt eine Vorstellung hatte. Zusammen mit dem Regisseur Mahmoud Sabbagh strahlten sie eines aus: immense Freude an dem, was sie da gemacht hatten. Und zurecht. Ihr Film gibt uns auf lockere Art einen Einblick in einen Alltag, von dem wir wenig wissen. Lakonisch, amüsant, schräg, kurz: Ein Spass.
Walter Ruggle

Festivals & Auszeichnungen

Berlinale 2016: Preis der Ökumenischen Jury

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Credits

Originaltitel
Barakah Meets Barakah
Titel
Barakah Meets Barakah
Regie
Mahmoud Sabbagh
Land
Saudi-Arabien
Jahr
2016
Drehbuch
Mahmoud Sabbagh
Montage
Sofía Subercaseaux
Musik
Zeid Hamdan, Maii Waleed Yassin
Kamera
Victor Credi
Ton
Daniel D'Errico
Kostüme
Nasibah Hafiz, Samar Idress
Ausstattung
Zainab Al Mashat, Ahmed Mater
Produktion
Mahmoud Sabbagh
Formate
DVD, Blu-ray, DCP
Länge
88 Min.
Sprache
Arabisch/d/f
Schauspieler:innen
Hisham Fageeh (Barakah), Fatima Al Banawi (Barakah, Bibi), Sami Hifny (Da'ash), Khairia Nazmi (Daya Sa'adiya), Abdulmajeed Al-Ruhaidi (Maqbool)

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Pressestimmen

«Eine gelungene Liebeskomödie.» SRF

«Gesellschaftspolitische Satire at it's best.» Rolling Stone

«Gelangweilt von Hollywood? Sehen Sie sich «Barakah Meets Barakah» an. - Lakonisch, amüsant, schräg: Barakah Meets Barakah gibt uns auf lockere Art Einblick in einen Alltag, von dem wir wenig wissen.» Rckstr Magazin

«Un intéressant instantané de la jeunesse et de la société saoudiennes.» 20 Minutes, Catherine Magnin

Es «erstaunt uns die sanfte, aber konsequente Frechheit von Mahmoud Sabbaghs Barakah Meets Barakah». Züritipp

«Man kann als Zuschauer nur den Mut des talentierten Jungregisseurs und seines beeindruckend souverän agierenden Protagonistenpaares bewundern.» NZZ

«Barakah Meets Barakah von Mahmoud Sabbagh. Boy meets girl – so weit, so einfach. Allerdings spielt diese Liebeskomödie in Saudi-Arabien, wo es noch nicht einmal Kinos gibt, in denen sich unverheiratete Paare heimlich treffen könnten. Der Arabische Frühling wirkt in dieser schrägen Satire fort: Das Lachen ist teils bitter, aber eben auch befreiend.» Michael Sennhauser, Radio SRF

«Mahmoud Sabbagh erlaubt einen seltenen und aufschlussreichen Einblick in die Kultur und Gesellschaft Saudi-Arabiens.» Students

«Überraschendes aus Saudi-Arabien: eine romantische Komödie mit gesellschaftssatirischem Einschlag.» Kulturtipp

«Eine überschwängliche und zutiefst menschliche Komödie über all die Hürden, die junge Menschen im streng islamischen Ölstaat überspringen müssen, um ihre Liebe leben zu können.» SRF

«Die saudische Rom-Com weicht von der bewährten Hollywood-Formel ab. Und das ist ziemlich erfrischend.» 20 Minuten online

«Mahmoud Sabbagh réussit à allier l'humour et l'émotion tout en posant, avec une espiègle subversion, un regard critique sur son pays et ses habitants.» La Liberté

«Barakah Meets Barakah setzt auf einen clever gedrosselten Humor.» Screen Daily

«Systemkritik geht auch anders, wie die saudische Romance-Satire »Barakah Meets Barakah« beweist. Der Film ist eine der kleinen Perlen, die man auf der diesjährigen Berlinale entdecken kann.» Rolling Stone

«Wer würde eine Liebeskomödie aus Saudi-Arabien erwarten? Barakah meets Barakah hat das Publikum der Berlinale überrascht und verzückt. Der Erstling ist erfrischend frech, originell und lakonisch - und darüber hinaus ein mutiges Statement.» Rex Bern

«Ein leichter und doch äusserst kritischer Film.» SRF Kulturplatz

Begründung der Berlinale-Jury: «Baraqah Meets Baraqah ist eine klassische „boy meets girl“-Geschichte in einem erfrischenden und überraschenden Kontext. Der Film reflektiert über den Wert der Freiheit, über die Rolle der Frauen in der Saudi-Arabischen Gesellschaft und über die Frage nach Selbstverwirklichung trotz kultureller Beschränkungen. Mit Humor und Charme eröffnet er seine politische Botschaft über eine Jugend, die nach Freiheit strebt.»

«Es herrscht ein Humor der hinterlistigen Keuschheit. Beispielsweise: Er nützt die Techniken der Zensur gegen die Zensur. Überraschende – sozusagen metafilmische – Stilelemente werden zu diskreten Botschaften. Und die geistreiche Subversivität hat sich kurios rentiert: Ganz offiziell schickte Saudiarabien kürzlich Barakah Meets Barakah ins Rennen um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Und das wär schon was: wenn ein Land ohne Kino den gewänne mit einem Film über das Lieben in einem Land der Liebesverbote.» Tages-Anzeiger

«This movie is about hope and making change. Even in the most challenging filmmaking conditions, there should be a voice that represents the normal stories of the people in Saudi Arabia.» Mahmoud Sabbagh

«Ein faszinierender und unterhaltsamer Einblick in eine fremde Welt.» 20 Minuten

«Trotz der grossen Herausforderungen ohne eingespielte Strukturen gefällt Mahmoud Sabbagh seine Rolle als Pionier: «Regie, Produktion, Vertrieb, Marketing: Ich bin alles in einer Person. Aber das macht mir nichts aus. Ich liebe den Film als Ausdrucksmittel. Und ich bereite gern den Weg für eine neue Generation, die meinem Beispiel hoffentlich folgen wird.» Schweizer Fernsehen