Kasaba

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Die Geschichte von drei Generationen einer Familie in einer kleinen, gottverlassenen Stadt der Türkei, erzählt aus der Perspektive der Kinder und in der Abfolge der Jahreszeiten. Der erste Teil spielt im Winter und handelt von den Schwierigkeiten der elfjährigen Tochter, sich in ihre soziale Umgebung einzufügen. Sie muß sich mit Gefühlen der Scham auseinandersetzen und mit der Gnadenlosigkeit des Lebens fertig werden. Im zweiten Teil ist es Frühling. Das Mädchen und ihr vier Jahre jüngerer Bruder wandern zu dem Maisfeld, wo die Familie auf sie wartet. Auf ihrem Spaziergang lernen sie die Geheimnisse der Natur und der wilden Tiere kennen.

Im dritten Teil erleben Bruder und Schwester die Vielschichtigkeit und die dunklen Seiten der Erwachsenenwelt. Der Grossvater spricht über seine Erfahrungen im Krieg, seine Haftzeit bei den Briten, seine Deportation nach Indien und davon, wie er Hunger und Entbehrungen überstanden hat. Der Vater musste um seine Ausbildung kämpfen und hat mehrere Jahre lang in den USA studiert. Er ist der einzige Mann mit Bildung in der Familie. Cousin Saffet hat vor vielen Jahren seinen Militärdienst geleistet und hat nun weder Arbeit noch Familie. Der vierte Teil ist eine ruhige Sequenz zwischen Traum und Realität. Die Kinder, die am Beginn ihres Lebens so rücksichtslos und skrupellos wie die Natur selbst sind, müssen mit der Zeit Mitleid, Freundlichkeit, Vergebung und andere menschliche Gefühle erlernen.

Der Filmemacher selber sagte anlässlich der Premiere in Berlin: «Kasaba wurde mit sehr wenig Geld hergestellt. Doch nicht die knappen Finanzen waren der Grund dafür, dass das Filmteam so klein war – wenn wir drehen, wollen wir einfach nicht viele Leute um uns herum. Wir haben versucht, alles auf das Minimum zu reduzieren. Die Crew bestand aus zwei Leuten, einem Freund, der die Schärfe zog, und mir. Für die Beleuchtung benutzten wir zwei 1000-Watt-Glühlampen. Meine Eltern, meine Verwandten und Freunde aus der Region waren die Schauspieler. Es ist eine wahre Geschichte mit autobiografischen Bezügen, das Drehbuch basiert auf der Autobiografie meiner Schwester, die den Titel ‹Das Maisfeld› trägt. Gedreht wurde in einem sehr kleinen ägäischen Dorf, in dem ich fast meine gesamte Kindheit verbracht habe.»

Festivals & Auszeichnungen

1998 Berlin Forum des Jungen Films
Caligari Prize

1998 Tokyo Film Festival
Tokyo Silver Prize

1998 Nantes Film Festival
Special Jury Prize

1998 Istanbul Film Festival
Fipresci Prize
Special Jury Prize

1999 Premier Plans Film Festival
 Special Jury Prize

1999 Cologne Film Festival
Best Film
Best Cinematography

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Credits

Originaltitel
Kasaba
Titel
Kasaba
Regie
Nuri Bilge Ceylan
Land
Türkei
Jahr
1997
Drehbuch
Nuri Bilge Ceylan, Emin Ceylan
Montage
Ayhan Ergürsel
Musik
Ali Kayaci
Kamera
Nuri Bilge Ceylan
Ton
Ergun Unal
Ausstattung
Ebru Ceylan
Produktion
Nuri Bilge Ceylan
Länge
85 Min.
Sprache
Türkisch
Schauspieler:innen
Mehmet Emin Toprak (Saffet), Havva Saglam (Asiye), Cihat Bütün (Ali), Fatma Ceylan (Nine), Emin Ceylan (Dede), Sercihan Alevoglu (Baba), Semra Yilmaz (Anne), Latif Altintas (Lehrer), Muzaffer Özdemir (Deli Ahmet)

Pro Material

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Pressestimmen

«Nuri Bilge Ceylans Kasaba ist ein herausragender Debütfilm. Es ist ein weitschweifendes, aber vollkommenes Werk, in dem uns das Leben in einer ländlichen Kleinstadt durch die Augen der Kinder näher gebracht wird... Der leise, aber aufmerksame Film zeigt uns diese gewöhnlichen Menschen und wie sie versuchen, ihrem Leben einen Sinn zu geben. Er vergegenwärtigt uns den Alltag der Menschen und ihre Erwartungen, speziell in Bezug zu ihrer Nationalität und ihrem Platz in der Welt.» World Movie News

«A remarkable first feature from director Nuri Bilge Ceylan, "The Town" is a strikingly original, vibrantly sensitive look at an extended family living in a remote Turkish village.» Variety