In der ehemaligen Sowjetunion gab es ein staatliches Kino, das phasenweise in der Langeweile von Propaganda und Konfektion verkam. Ende der 1950er Jahre aber blühte ein eigenständiges Filmschaffen auf, das im Rahmen der Staatsproduktion dank einem später als «Tauwetter» bezeichneten kulturellen Klima entstand und zu kurzem aber grossem Format aufblühte. Das Paradebeispiel dieser Zeit und ein wegweisendes Stück Kino ist der Spielfilm «Wenn die Kraniche ziehen» von Michail Kalatosow. Visuell noch heute bestechend und legendär gehört der Film zu jenen Werken, die sich überzeugend gegen den Krieg auflehnten.
Angesiedelt ist er 1941 in Moskau, kurz vor dem Überfall Deutschlands auf die Sowjetunion. Boris und Weronika sind ein Liebespaar, sie lässt sich von ihm Eichhörnchen nennen, und die beiden beobachten den Zug der Kraniche über der Stadt. Nach dem Ausbruch des Krieges meldet sich Boris freiwillig zur Front und wird am Tag vor Weronikas Geburtstag eingezogen. Ihr gelingt es nicht, sich von ihm zu verabschieden, und Boris kann ihr nur sein Geburtstagsgeschenk, ein Spielzeug-Eichhörnchen, hinterlassen. Weronika wird später von Boris’ Familie aufgenommen. Boris’ Vater Fjodor Iwanowitsch ist Arzt, ausserdem leben noch Boris’ Schwester Irina, sein Cousin, der Pianist Mark, und die Grossmutter in der Wohnung. Mark war schon immer in Weronika verliebt und nutzt die Abwesenheit von Boris, um Weronika zu verführen. Sie willigt ein, ihn zu heiraten. Währenddessen fällt Boris an der Front, nachdem er seinen verwundeten Kameraden Wolodja gerettet hat. Weronika erfährt aber nichts von seinem Tod und hält ihn weiterhin für vermisst.
Originaltitel | Wenn die Kraniche ziehen | ||||||||||
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Deutscher Titel | Wenn die Kraniche ziehen | ||||||||||
Französischer Titel | Quand passent les cigognes | ||||||||||
Andere Titel | Quando volano le cicogne - The Cranes are Flying | ||||||||||
RegisseurIn | Michail Kalatosow | ||||||||||
Land | Russland | ||||||||||
Kinoformate | Blu-ray, DCP | ||||||||||
Drehbuch | Wiktor Rosow nach seinem Drama Die ewig Lebenden (Вечно живые) | ||||||||||
Montage | Marija Timofejewa | ||||||||||
Musik | Moissei Wainberg | ||||||||||
Kamera | Sergei Urussewski | ||||||||||
Produktion | Mosfilm, Moskau, Igor Wakar | ||||||||||
Länge | 94 Min. | ||||||||||
Sprache | Russisch/d | ||||||||||
SchauspielerInnen |
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Goldene Palme, Cannes 1958
«La virtuosité d'Orson Welles rejoint la poésie d'Andreï Tarkovski.» Cahiers du cinéma
«Une fresque aussi vaste et éblouissante que les prouesses visuelles du film.» Telerama
«Un pur triomphe de cinéma.» L'Obs
«La virtuosité de la mise en scène s’avère d’une inventivité étourdissante.» Libération
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