The Death and Life of Otto Bloom

von Cris Jones, Australien, 2016

Wer ist Otto Bloom? Der junge Mann erlebt die Zeit rückwärts und weiss, was passieren wird, doch er vergisst es, sobald es geschehen ist. Bald steht er im Rampenlicht von Forschung und Öffentlichkeit. Der Film von Cris Jones lädt uns mit seiner schönen Liebesgeschichte ein auf eine exquisite Zeitreise, lässt uns über unsere Wahrnehmung von Zeit und die Ungewissheit der Liebe sinnieren. Ein unterhaltsames wie anregendes Seherlebnis.
Er hat einen Allerweltsnamen, alles andere als auffällig. Der Name ist aber auch alles, was Otto Bloom weiss, als die Polizei ihn in einer Notunterkunft aufgreift. Die betreuende Psychologin Ada zweifelt bald einmal am Befund Gedächtnisschwund, und dann macht sie die sensationelle Entdeckung: Otto Bloom lebt sein Leben rückwärts. Er weiss nicht, was war, aber er erinnert sich an das, was kommt. Cris Jones war bereits mit seinen ausgesprochen originellen Kurzfilmen aufgefallen, in denen er gewöhnliche Dinge aus unserem Alltag ziemlich verwegen auf den Kopf stellt. In seinem Spielfilm knüpft er sich nun unsere Wahrnehmung von Zeit vor und treibt ein erfrischendes und unterhaltsames Spiel damit. Einerseits rein formal, indem er uns die Geschichte von Otto Bloom, der in den 1980er Jahren Aufsehen erregt hat, als sehr real mit Hilfe einiger Menschen erzählt, die ihn kannten. Andererseits, weil er in Szene setzt, was Bloom erlebte und wie andere es wahrnahmen. Im Kern ist das die Liebesgeschichte zwischen einer jungen Psychologin und ihrem Patienten, einfühlsam erzählt, aus unterschiedlichen Blickwinkeln inszeniert. Suchen und Finden in einem. Die Liebe ist freilich eine aussergewöhnliche, denn wer wollte schon mit einem Mann oder einer Frau zusammen eine Nacht oder mehr noch verbringen im Wissen, dass der/die andere gleich nicht mehr weiss, wie heiss es eben noch zu und her ging. Der selber jung verstorbene Cris Jones unterhält uns nicht nur glänzend, er betrachtet wie nebenbei auch Fragen, die uns im Leben und Lieben beschäftigen mögen. Was war? Was ist? Was wird sein? Eine nicht ganz alltägliche Seherfahrung, die nachwirkt und die man so schnell nicht vergisst.
Walter Ruggle

Festivals & Auszeichnungen

Melbourne International Film Festival 2016

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Credits

Originaltitel
The Death and Life of Otto Bloom
Titel
The Death and Life of Otto Bloom
Regie
Cris Jones
Land
Australien
Jahr
2016
Drehbuch
Cris Jones
Montage
Bill Murphy
Musik
Paul Gillett
Kamera
László Baranyai
Ton
Frank Lipson
Kostüme
Shauna Lovisetto
Ausstattung
Ben Morieson
Produktion
Mish Armstrong, Alicia Brown, Melanie Coombs
Formate
Blu-ray, DCP
Länge
84 Min.
Sprache
Englisch/d/f
Schauspieler:innen
Xavier Samuel (Otto Bloom), Rachel Ward (Ada), Matilda Brown (Ada jung/jeune), Rose Riley (Suzi Noon), Amber Clayton (Nora Baron), Jacek Koman (Miroslaw Kotok), Tyler Coppin (J.C. Tippit), Suzy Cato-Gashler (Nell Allen), Terry Camilleri (Bob Simpkin)

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Pressestimmen

«Cet ovni venu d'Australie est une perle.» 20 minutes, Catherine Magnin

«Une belle expérience visuelle.» RTS, Thomas Lecuyer

«Atypique et poignant.» Couleur 3

«A classer dans le cinéma fantastique, ce film fait preuve d’originalité. Loin des robots, des combats interstellaires ou des monstres imités du Jurassique, il utilise habilement la dimension temporelle pour conduire chacun à s’interroger sur le sens de la vie, l’importance du passé et de ce que nous en faisons.» Ciné-Feuilles

«Der Film ist ein reines Vergnügen und nicht zuletzt eine sehr schöne Hommage an die Eighties. Vielleicht der witzigste Film im ganzen trigon-film-Katalog! Nicht verpassen!» Zeitnah

«Cris Jones ist hier ein verspielter, unterhaltsamer, smarter Film über die Relativität der Zeit Film gelungen, und wie alle Filme, die mit der Zeit spielen, muss er unsere Alltagslogik aushebeln, auf Gefühle setzen und Emotionen. Und das macht 'The Death And Life of Otto Bloom' hervorragend.» Michael Sennhauser, Radio SRF

«Das australische Regiedebüt von Cris Jones erweist sich als wunderbares Mockumentary über das Prinzip der Zeit. Viele Fragen werden angerissen, Episoden kommen und gehen - und beschäftigen einen nach dem Kinobesuch. Wenn der Anfang das Ende ist, dann sieht man die Welt mit anderen Augen.» Mohan Mani, 20 Minuten

«Wenn ein illusionistisches Medium das Konzept ‹Zeit› als Illusion entlarven will, dann muss man sich auf eine atemberaubende filmische Reise gefasst machen. Genau das ist der Fall im Erstlingswerk des jungen britischen, in Australien ausgebildeten Regisseurs Cris Jones.» Bruno Rudolf von Rohr, ProgrammZeitung

«Originell und um die Ecke gedacht ist The Death and Life of Otto Bloom, ein frecher kleiner Film - der gross zum Mitdenken einlädt.» Irene Genhart, Zürcher Tagblatt

«Jones, der bisher vor allem mit seinen Musikvideos und Kurzfilmen auffiel, ging das Wagnis ein und zeigt in seinem ersten langen Spielfilm das unsichtbare Phänomen Zeit in einer kunstvollen Collage. Adas Videoaufnahmen, Fotografien und bewegte Kunstwerke, wie nur Otto Bloom sie ­erschaffen konnte, fügen sich zu einem Augenschmaus. Ein Kinoerlebnis der philosophischen Art.» Tina Uhlmann, Berner Zeitung & Aargauer Zeitung

«Ergreifender australischer Liebesfilm über eine Wissenschafterin und einen mysteriösen Mann, der sich an seine Zukunft, nicht aber an seine Vergangenheit erinnert.» Annabelle

«Der australische Regisseur Cris Jones kompiliert in seinem Erstlingswerk über einen Mann, der in der Zeit rückwärts lebt, Pseudodokumentarisches zu einer unterhaltsamen phantastischen Geschichte.» Tobias Sedlmaier NZZ

«Mit seinem speziellen Konzept und den philosophischen Überlegungen erfordert das als Doku gestaltete Drama The Death and Life of Otto Bloom einiges an Vorstellungsvermögen vom Zuschauer – blickt man einmal hinter die Fassade, tut sich einem aber eine aussergewöhnliche und berührende Liebesgeschichte auf.» Irina Blum, cineman

«Wer wieder mal einen Film sehen möchte, der nach der Kinovorstellung im Kopf weiterläuft, sollte «The Death and Life of Otto Bloom» auf keinen Fall verpassen.» AAKU

«Cris Jones erfindet ein physikalisches Paradox. Er spielt den Gedanken bis zum Ende durch und verpackt diese Spielerei in einen handwerklich gut gemachten Dokumentarfilm.» Thierry Frochaux, P.S.

«Originell und berührend.» Film demnächst