Die Tunisreise - Le voyage Ă  Tunis

de Bruno Moll, Tunisie, 2007
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DVD
Un voyage pas comme les autres:
En 1914, Paul Klee partit pour un voyage au Sud de la Tunisie. Plus de 90 ans plus tard, le cinéaste tunisien Nacer Khemir, peintre lui aussi, admirateur de Klee, refait le même périple depuis Tunis jusque Kairouan. Sur cette simple trame, Bruno Moll nous offre un film et des moments extraordinaires: la rencontre, à un siècle d'intervalle, de deux artistes. Nacer Khemir se mue en guide, nous faisant découvrir la culture tunisienne dans toute sa richesse, nous permettant de revisiter à la fois ses films, les tableaux de Klee et de flâner dans le passé de cette civilisation arabo-musulmane qui lui tient tant à coeur de faire connaître.

La complicité entre les deux cinéastes, le suisse et le tunisien est évidente. Elle permet des libertés de ton et de mouvements au conteur, comme à la caméra. Elle évite surtout les explications de texte, ou de tableau, ou de vestiges, qui auraient pu être oiseuses. Au contraire, placé en contrepoint, la lecture de quelques pages du journal de voyage de Klee, des plans sur ses tableaux, de toute évidence inspirés de son voyage, autorisent ce dialogue intemporel qui est pourtant si actuel et nécessaire. En fait, les plans choisis des films de Khemir, reprennent, comme dans un effet de miroir, les couleurs et les tons des tableaux de Klee. Ou l’inverse?

On ne peut en effet qu’admirer, en suivant le cinéaste tunisien dans les dédales des rues tunisiennes, combien Klee a été influencé par les formes trouvées sur les maisons, les murs, dans les jardins… Un film, ô combien important, à une époque où on nous rebat les oreilles d’un supposé conflit de civilisations.
Martial Knaebel

Festivals & prix

WelturauffĂĽhrung im Zentrum Paul Klee, Bern
12. September 2007
artwork

Fiche technique

Titre original
Die Tunisreise - Le voyage Ă  Tunis
Titre
Die Tunisreise - Le voyage Ă  Tunis
RĂ©alisation
Bruno Moll
Pays
Tunisie
Année
2007
Scénario
Bruno Moll; Mitarbeit: Marian Amstutz, Walter Ruggle
Montage
Anja Bombelli
Musique
Johann Sebastian Bach
Image
Matthias Kälin
Son
Martin Witz
Production
Prisma Film, Wien
Formats
DVD
Durée
76 min.
Langue
Französisch, Deutsch
Interprètes
Nacer Khemir (Nacer Khemir)

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Organisation

Revue de presse

Eine Reise ins Staunen.

Wenn die Uraufführung eines Films im Zentrum Paul Klee vor geladenen Gästen aus Kino- und Kunstwelt stattfindet, muss es sich wohl um ein Werk handeln, in dem sich die unterschiedlichen Ausdrucksformen begegnen und verbinden: «Die Tunisreise» von Bruno Moll thematisiert Begegnungen. Auf wunderschöne Weise ist Bruno Moll mit seinem Film eine Balance der Zeiten gelungen. Das Gestern von Paul Klee wird bedeutsam im Heute, und das Heute Nacer Khemirs gründet in mancher Hinsicht im Gestern. Nicht nur im Gestern der Begegnung mit Klee, sondern mehr noch in der Geschichte seiner Kultur, des Islam mit seinem Bilderverbot, das eigentlich nur eine Warnung vor Götzenbildern ist, des Maghreb mit seinen Zeichen, seinen Farben und seinem Licht. Ein Brückenschlag in verschiedener Hinsicht findet statt: zwischen Okzident und Orient, Nord und Süd, zwischen Menschen und zwischen ihrem Schaffen.
Fred Zaugg, Der Bund, Bern

"Die Tunisreise" ist eine Annäherung an die Frage nach den Möglichkeiten von Bildern und zeigt das Verbindende der beiden Künstler, verschweigt aber auch nicht das Trennende.
Berner Zeitung

Der Film fördert nicht nur das Verständnis für Klees Kunst und Gedankenwelt, sondern auch für die Hintergründe der arabischen Kultur. Und damit kann er tatsächlich einen Beitrag zur Verständigung der Kulturen leisten, wie es Molls Ziel war.
Andrea LĂĽthi

Bruno Moll hat sich mit dem tunesischen Filmer, Autor und Maler Nacer Khemir über die Tunisreise von Paul Klee von 1914 auseinandergesetzt und zeigt Verbindendes, aber auch Trennendes zwischen morgen- und abendländischer Kultur auf.
ProZ, Basel

«Der Tunesier ist ein weiser Übersetzer des Orients für den Okzident.»
ZĂĽritipp

«Die Tunisreise verbindet zwei künstlerische Lebensgestaltungen in unterschiedlichen Zeiten.»
Martina Schmidt, Zenith

«Diese Reise in den Orient verbindet zwei Künstler, die der Welt mit offenen und wachen Sinnen begegnen. Khemir versteht es, als Weltenreisender eine faszinierende Vermittlung zwischen Orient und Okzident zu schaffen. Wir tauchen in Klees Bild- und Gestaltungselemente, erfahren über seine Reise den Blick auf Tunesien aus einer Zeit, die den Tourismus noch nicht kannte. Khemir erläutert uns die Zeichen, die diesen Teil der Welt prägen und von denen Klee viele aufgenommen hat. Die Verbindung zwischen dem europäischen und dem maghrebinischen Blick, eingefangen in wunderbaren Bildern, weitet unsere Sinne und lässt uns wie nebenbei die arabische Welt und jene des Islams neu wahrnehmen. Eine bereichernde Begegnung und eine lohnende Reise.»
Liechtensteiner Volksblatt

«Mit farbigen und tonalen Flecken lässt sich jeder Natureindruck auf die einfachs-te Weise festhalten, frisch und unmittelbar. Bei der Kunst ist das Sehen nicht so we-sentlich wie das Sichtbarmachen. - Der Gegenstand war die Welt, wenn auch nicht die sichtbare. Ein Auge welches sieht, ein Anderes welches fühlt.»
Paul Klee

«Wir leben in einer Welt, heute, die ge-samthaft, in ihrer Gedächtnisstruktur, ihrer Kommunikationsstruktur, durch die Null und die Eins regiert ist, durch diese Binärsituation. Vielleicht dürfte ich sagen, dass die Null der Orient ist und die Eins der Okzident und dass es, wenn nicht beide da sind, keine Zukunft gibt, keine Kommunikation.»
Nacer Khemir


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TEXTAUSZUEGE PAUL KLEE


Die Gedanken verwirren sich aufs Neue.
Die Seele sucht südwärts??
Fehlt es am Norden, oder woran?
Luft hab ich und Nahrung.
Und kann doch nicht bleiben so.

Die Sonne von finsterer Kraft. Die farbige Klarheit am Land verheissungsvoll.
Macke spĂĽrt das auch. Wir wissen beide, dass wir hier gut arbeiten werden.
Die ersten Umformungen der neu erlebten Welt sind ein stetiger Kontrast zur FĂĽlle und Frische der EindrĂĽcke.

Ebenso wenig will ich unklug alles Gewonnene über den Haufen werfen. Der Weg der heraus- und weiterführt, darf nicht von einem konstruierten Willen abhängen. Er muss gefunden werden, auf innerlich-logische Weise.

Farbig fesselt uns nicht die Beleuchtung, sondern das Licht. Licht und Schatten ist grafische Welt. Abmalen lässt sich das schwer, weil der Moment zu flüchtig ist. Er muss in die Seele dringen.

Man will mehr sagen als die Natur und macht den unmöglichen Fehler es mit mehr Mitteln sagen wollen als sie, anstatt mit weniger Mitteln.
Das erste Strandaquarell heute noch etwas europäisch. Könnte auch bei Marseille gemalt sein. Im zweiten traf ich zum ersten Male Afrika.

Dieses Land ähnelt mir, und ist der Grund zu meiner eigenen Koloristik.
Eine kleine Reise ins Land der besseren Erkenntnis.

Die Landschaft ist nicht an sich da; sondern dadurch, dass wir bewegt sind, nimmt die Landschaft zum mindesten eine Gegenbewegung an. Der Mensch hat der Landschaft die Möglichkeit der Bewegung gegeben.

Was wir sehen ist ein Vorschlag, eine Möglichkeit, ein Behelf.
Die wirkliche Wahrheit selbst liegt zunächst unsichtbar zu Grunde.

Ein Auge welches sieht, ein Anderes welches fĂĽhlt.


Paul Klee, TagebĂĽcher 1898-1918, Textkritische Neuedition, Hrsg. von der Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, bearbeitet von Wolfgang Kersten, Stuttgart/Teufen 1988