My Name is Salt

de Farida Pacha, Inde, 2013

Chaque année depuis des générations, Sanabhai et toute sa famille s’installent dans le désert du petit Rann de Kutch pour en extraire le sel qui sera revendu pour un maigre pécule. La réalisatrice Farida Pacha a accompagné ce petit monde pendant leur campagne qui dure huit longs mois et leur rend un hommage poétique et chaleureux, s’appuyant sur une mise en scène à la fois intime et somptueuse.

Le Rann («marais salé» en gujarati) de Kutch est un immense marais salant situé au nord-ouest de l’Inde, dans l’Etat du Gujarat. Sa surface dépasse les 5000 km2 et se compose de deux parties. Le grand Rann de Kutch, la zone la plus septentrionale, mord sur le Pakistan voisin pour rejoindre l’embouchure de l’Indus. Le petit Rann de Kutch, au sud, s’étend jusqu’au golfe de Kutch qui donne sur la mer d’Arabie. Désertique la plus grande partie de l’année, le Rann est submergé par les eaux au moment de la mousson, isolant ainsi de la terre ferme tout le district de Kutch, devenu une île pour quelques mois. C’est au petit Rann de Kutch que s’installent Sanabhai et sa famille. Ils vont y vivre durant toute la saison sèche pour en extraire le sel laissé par la mer lors de la mousson.

Action, suspens. La (très) bonne idée de Farida Pacha est d’avoir laissé de côté tout commentaire en voix off, donnant la priorité aux images et aux actions des protagonistes. Ceux-ci ont parfois des gestes mystérieux, dont on ne comprend pas immédiatement le sens et qui, du coup, retiennent l’attention du spectateur. Pourquoi creusent-ils et quels sont ces objets qu’ils déterrent? Quelle peut bien être le but de ce piétinement rythmé comme une danse initiatique? Le temps passe, la famille de Sanabhai arrivera-t-elle à récolter suffisamment de sel à la fin de la saison? Ainsi, du début jusqu’à la fin du film, le suspens est là, les actions et les situations intriguent, qui donnent un tempo dynamique, même haletant parfois, à tout le film. Déjà, cela suffirait à la réussite de l’ensemble, mais il y a plus: Farida Pacha a ajouté au suspens de l’action la poésie des images. Celles-ci sont superbes, les cadres soigneusement composés, éclairés par une palette de couleurs chaleureuses. Le tout donne une dimension épique au travail de Sanabhai et de sa famille auxquels la réalisatrice rend un hommage affectueux.

Martial Knaebel

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Fiche technique

Titre original
My Name is Salt
Titre
My Name is Salt
Réalisation
Farida Pacha
Pays
Inde
Année
2013
Scénario
Farida Pacha
Montage
Katharina Fiedler
Musique
Marcel Vaid
Image
Lutz Konermann
Son
Sanjeev Gupta, Ramesh Birajdar
Production
Leafbird Films, Lutz Konermann
Formats
DVD, Blu-ray, DCP
Durée
92 min.
Langue
Gujarati/d/f oder i
Interprètes
Dokumentarfilm, Documentaire, Documentary, documentario

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Revue de presse

«Dieser fesselnde Dokumentarfilm verfolgt das Leben eines Salzbauers und seiner Familie während der harten Monate der Ernte. Man wird Zeuge eines stoischen Kampfes gegen eine magische, aber gegenüber den menschlichen Wünschen gleichgültige Natur: ein heroisches Unternehmen, das sich allmählich in eine religiöse Suche nach Vollkommenheit verwandelt.» Züritipp, Gianfranco Basile

«My Name is Salt ist ein Film-Dokument über etwas, was wir urbanen Kinder bald nur noch aus den Erzählungen der Grosseltern kennen: Handarbeit und Fussarbeit. Er zeigt, wie das Geschick des Einzelnen und das Zusammenwirken aller es möglich machen, durch Gewinnung eines Produktes Gewinn zu erzielen. Mit Arbeit. Und Köpfchen. Vor unseren Augen wird aus Wasser weisses Gold.» Tageswoche Basel, Hansjoerg Bettschart

«Eine meditative, grandios gefilmte Betrachtung der Arbeit als Akt des Glaubens.»
Sight & Sound, London

«Die mit ruhiger Kamera aufgenommenen Bilder sind von bestechender Klarheit, Einfachheit und Reinheit.» Cineman

«Die ergreifend schönen, aber eben nicht beschönigenden Bilder des deutschen Kameramanns Lutz Konermann machen alle Kommentare überflüssig. Wir sehen, wie Familien in einem in der Regenzeit zum Sumpf werdenden Gebiet das Salz aus dem Boden holen, wo tuckernde Dieselmotoren und vorzeitliche Hand- respektive Fußarbeit ineinander gehen und die Arbeit die Menschen ganz selbstverständlich restlos vereinnahmt. Und doch ziehen sich die Leute ihre besten Sachen an, weil nun die Kamera auf sie schaut, und man sieht mit Hoffnung, dass sie sich nicht abgeschrieben haben.»
Stuttgarter Zeitung

«Von ganz eigenem Zauber ist der Sonntagsausflug, der zeigt, dass diese Menschen bei aller Armut keineswegs Sklaven ihrer Arbeit sind. Sorgfältig machen sie sich schön, um dann auf einem abenteuerlichen Vehikel an einen Ort zu fahren, der halb Tempel, halb Jahrmarkt zu sein scheint und wo sie sich vergnügen, wo die Frauen Schmuck kaufen.» Neue Zürcher Zeitung, Christoph Egger

«Aus den grandios fotografierten Bildern wächst in einer sichtbar gemachten Zeit, ganz subtil, die Geschichte einer Familie, im Wachstumstempo eines Salzkorns. Wer demnächst zum Salzstreuer greift, wird diese Bilder im Kopf haben.» Tageswoche, Hansjoerg Bettschart


«A beautifully-crafted meditation on the grueling work of salt production.»
The Hollywood Reporter

«Die poetisch-meditative Betrachtung einer alten Salzgewinnungstradition zeigt die stoische Schönheit der Natur ebenso wie die bewundernswerte Ausdauer des Menschen, wenn er im elementaren Wettstreit mit ihr steht.» Schweizer Salinen, salz.ch

«A beautifully observed film that takes the viewer on an absorbing journey into a strange and striking world. Made with great observation and impressive style, My Name Is Salt begins with mystery and puzzles and unravels into a delicate and intimate story of how a family bonds together against the elements to create something that is fundamental to modern life. Made with intimacy and compassion, it answers every question the viewer might have and is never less than intriguing and gently fascinating.»
Jury IDFA, Amsterdam

Ein Raum, um Zeit zu haben In der Tradition von Filmen wie Die grosse Stille von Philip Gröning und El sol del membrillo von Víctor Erice stehend, ist My Name is Salt ein beobachtender Dokumentarfilm über Menschen, die nach Perfektion streben, über ihre Hingabe zur Arbeit. Das Spektrum ist begrenzt, das Universum beschränkt auf kleinere Vergnügungen, Probleme und Sorgen der Familie. Es geschehen keine grossen dramatischen Ereignisse, viel eher wird der
einfachst mögliche Plot auf acht Monate ausgedehnt, zeigt die geringstmögliche Handlung in immergleicher Landschaft. Und doch hängt absolut alles von diesen Handlungen und der Landschaft ab. In jedem Status des Salzgewinnungsprozesses muss die Familie mit Präzision arbeiten und genaustens auf Details achten – ein ungenügend gepfadetes Salzbett wird im Nu weich, ein Rechen mit einer einzigen Zacke, die nicht genau im Glied steht, kann ihre über Monate geleistete Arbeit zunichte machen. Gelingt es der Familie nicht, am Ende des Zyklus genügend Salz zu schöpfen, werden sie im nächsten Jahr in der Schuld des Salzhändlers stehen. Ihr Einkommen ist gering, doch sind sie stolz darauf, das beste und weisseste Salz der Erde zu produzieren. Der Film endet mit dem Monsun. Die Wüste wird mit Regenwasser überflutet und alle Salzfelder werden weggewaschen. Im nächsten Jahr muss die Familie wieder von vorne beginnen.
Auch wenn die Kamera eine gewisse Distanz zum gefilmten Subjekt einnimmt, vermag sie eine sensible Intimität herzustellen. Der Film verlässt den Raum der Wüste während seiner ganzen Dauer nie. Die Aussenwelt macht sich nur bemerkbar, wenn sie in die Gegenwart einfällt: der Besuch des Salzprüfers, der wöchentliche Anruf des Wassertankfahrers, ein zufälliger Fischverkäufer, Lastwagen, die am Ende der Saison das Salz einsammeln. Die Wüste ist das Herzstück des Films und das atemberaubende, unübliche Setting wird voll ausgeschöpft, so dass die Wüste zu einem Charakter wird: fremd, trügerisch, hypnotisierend, hart. Die Zeit fliesst langsam, wie in der Wüste. Als Zuschauende erhalten wir einen Raum, Zeit anders zu erfahren, Dinge zu erspüren, ein gesamtes visuelles und akustisches Universum wahrzunehmen. Es gelingt uns, von der natürlichen Welt in eine poetischere, abstraktere Ebene vorzudringen. Als Filmemacherin bin ich von Geschichten angezogen, die sich zum philosophischen Erkunden des menschlichen Daseins eignen. Wie eine Fata Morgana taucht in Sanabhais Geschichte die Reflektion über die mythologische Erzählung vom Stein rollenden Sisyphos auf, der das Leben so sehr liebte und alles tat, es zu verlängern, dass die Götter ihn schliesslich mit einer sinnlosen, schweren und unbezahlten Arbeit bestraften.
Farida Pacha

Lumineux, musical, tout simplement sublime ! Clap.ch