Kuba
Kubanisches Kino ist ein Kino, das in erster Linie Havanna und Umgebung entsteht. Hier existiert die Infrastruktur, da befindet sich das staatliche Filminstitut ICAIC, bei ihm sind die Filmschaffenden angestellt. Es produziert Filme, es exportiert Filme und hat mit dem «Chaplin» auch ein eigenes Kino, in dem auch Filme zu sehen sind, die sonst kaum aufgeführt werden. Als wichtigste Kinozeit im Jahr gilt der Dezember, denn dann findet das Internationale Filmfestival statt, und dieses öffnet das Leinwandfenster auf die Welt. Auf der Karibikinsel gibt es auch eine sehr gute Filmschule in San Antonio de los Baños, ausserhalb der Hauptstadt. Das kubanische Institut für Filmkunst und Filmindustrie (ICAIC) war anfangs der 1960er Jahre auf Grundlage eines der ersten Gesetze, die von der Revolutionsregierung erlassen wurden, gegründet worden. Lenins Idee von der Wichtigkeit des Kinos für das Volk wurde in ihm verwirklicht. (...)
Landrían vuelve al baile
Ernesto Daranas 2022The restoration of Nicolás Guillén Landrián’s documentaries unearths the lost legacy of Cuba’s first black filmmaker and the dark truths surrounding the censorship of his work by the Cuban Revolution. Weiter
Ultimos dias en La Habana
Fernando Pérez 2016Diego und Miguel leben mitten in Havanna, ohne jeglichen Komfort. Miguel verdient sein Geld als Tellerwäscher in einem privat geführten Restaurant und kümmert sich, mit Nachbarn und Familie, um den kranken Diego. Der Filmemacher Fernando Pérez erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft mit Blick auf ein Kuba im Umbruch. Eine nostalgische Liebeserklärung an die kubanische Hauptstadt Havanna und ihre BewohnerInnen. Weiter
Conducta
Ernesto Daranas 2014Kubanisches Kino, wie man es nicht mehr alle Tage zu sehen bekommt: Eine Wucht und auf der Karibikinsel ein Renner in den Kinos. In seinem Film «Conducta» setzt sich der kubanische Filmemacher Ernesto Daranas mit dem angeblich noch immer vorbildlichen Schulsystem und den unterschiedlichen Lernmethoden auf der Zuckerinsel auseinander. Er erzählt vom elfjährigen Chala, der allein von seiner Mutter aufgezogen wird. Chala und Carmela sind ein ungleiches Paar und halten in Conducta doch durch dick und dünn zusammen. Weiter
Una noche
Lucy Mulloy 2012Havanna heute. Lila und Zwillingsbruder Elio träumen von einem anderen Leben. Zwar ist da die karibische Stadt, die sie packt und fasziniert, gleichzeitig wissen sie, dass es andere Möglichkeiten gibt und dass ihr Leben oft genug am Rand steht. Raúl wird mit ihnen das Weite suchen. Ein Film voller Energie über eine Insel, auf der man bleiben möchte und doch abhaut. Weiter
Melaza
Carlos Lechuga 2012Aldo und Monica sind verheiratet und lieben einander wie am ersten Tag. Dies, obwohl die Umstände nicht ganz einfach sind. Er arbeitet als Lehrer, sie ist in einer stillgelegten Zuckerfabrik angestellt. Beide leben in Melaza, einem abgeschiedenen Flecken Kubas, der schon bessere Zeiten gesehen hat. Carlos Lechuga erzählt ihre Liebesgeschichte und betrachtet dabei mit leisem Humor die Tücken des Lebens und wie die Menschen in Kuba sie meistern. Weiter
José Martí: el ojo del canario
Fernando Pérez 2010Little is known of the childhood and youth of the great 19th-century Cuban liberator, José Martí. This robust biopic imagines his early years. The son of a magistrate, the precocious Martí — “Pepe” to family and friends — takes an early interest in justice. Gradually he enters the nascent independence movement and, not yet 18, is arrested for sedition. Respectful, yet not worshipful, this is a portrait of the revolutionary as a young man, and a stirring historical drama besides. Weiter
Madrigal
Fernando Pérez 2007Havanna, heute. Kubanisches Schweben zwischen den Wirklichkeiten. Luisita ist eine Theaterbesucherin, die sich als Zuschauerin masslos in den schönen Schauspieler Javier verliebt. Dieser glaubt nicht mehr an die grosse Liebe und folgt Luisita nur in der Absicht, ihre Wohnung übernehmen zu können. Der Beginn ihrer Abenteuer ist vom Misstrauen Luisitas geprägt und von den Täuschungen Javiers. Dann entdeckt er die innere Schönheit von Luisita, verliebt sich abgrundtief und idealisiert sie. Weiter
Suite Habana
Fernando Pérez 2003Mit dem Spielfilm "La vida es silbar" hatte der Kubaner Fernando Pérez vor vier Jahren die Herzen des Schweizer Kinopublikums erobert und uns das Pfeifen aufs Leben beigebracht. Jetzt kehrt er zurück mit SUITE HABANA, einem faszinierenden Filmgedicht von der Karibikinsel, einer Ode an die kubanische Hauptstadt und an Menschen, die er dort kennengelernt hat. In SUITE HABANA lässt uns Fernando Pérez teilhaben an 24 Stunden im Leben seiner geliebten Heimatstadt. Weiter
La vida es silbar
Fernando Pérez 1998Fernando Pérez erzählt in seinem Spielfilm «La vida es silbar» von Havanna und von drei Menschen, die hier auf der Suche nach dem persönlichen Glück sind. Mariana, eine junge Ballett-Tänzerin, würde liebend gerne die Rolle der Giselle tanzen und begehrt genauso enthusiastisch die Körper junger Männer. Der Musiker Elpidio wurde als kleiner Junge von seiner Mutter Cuba verlassen, weil er nicht nach deren Wünschen geraten war. Weiter
Tropicanita
Daniel Díaz Torres 1997Havanna in den 90er Jahren. In der Dunkelheit einer tropischen Sommernacht wird im Hinterhof eines grossen Hauses die Leiche eines deutschen Touristen vom Titisee im Schwarzwald gefunden, auf dem Rücken umgeschnallte Engelsflügel, in der Hand eine Flasche Schnaps. Für die lokale Polizei ist der Fall schnell klar: Betrunkener Ausländer stürzte bei einer wilden Party vom Dach. Einzig den Polizeileutnant Lorenzo lässt der Fall nicht los, und er beginnt gegen den Willen seines Chefs auf eigene Faust zu recherchieren. Weiter
Madagascar
Fernando Pérez 1994Kuba und La Habana bilden den Hintergrund im Spielfilm von Fernando Pérez. Die kubanische Hauptstadt hat bessere Tage gesehen. Dennoch haben die Menschen die Hoffnung und das Träumen noch nicht aufgegeben. Ausgehungert vom imperialistischen Gehabe der nördlichen kapitalistischen Besserwisser bleibt ihnen vor allem ein Lebenselexier: Die Illusion. Weiter
Quiéreme y verás
Daniel Díaz Torres 1994Mag sein, dass in Kuba das Geld für einen ausgewachsenen Spielfilm 1994 gefehlt hat, aber Einstünder vom Kaliber dieses Filmes, der allein oder zusammen mit «Madagascar» von Fernando Pérez ein mehr als ausgewachsenes Programm bildet, wägen das Manko spielend auf. Da planen also drei kleine Ganoven in Havanna den Banküberfall des Jahrhunderts. Die «Bank of America», vor deren gigantischem Portal einem das kalte Schaudern kommen kann, wollen sie sich vornehmen, um ein für alle Mal saniert zu sein. Weiter
Hello Hemingway
Fernando Pérez 1990Er gehört zu den Schlüsselwerken der modernen Literatur: Ernest Hemingways Kurzroman "Der alte Mann und das Meer". Der Kubaner Fernando Pérez hat das Buch filmisch gelesen, im besten Sinne des Wortes umgesetzt. Bereits 1936 hatte Ernest Hemingway in einem Prosastück, das er im "Esquire" veröffentlichte, vom Kampf eines alten Fischers mit einem immensen Fisch erzählt. 1952 dann erschien der atmosphärisch dichte Kurzroman "The Old Man And the Sea" als sein letztes vollendetes Werk. Weiter
Memorias del subdesarrollo
Tomás Gutiérrez Alea 1968Fidel Castros Revolution war 1959 für viele Kubanerinnen und Kubaner die Erlösung von einem tyrannischen Regime, einer jahrzehntelangen Ausbeutung durch die USA und der Beginn von wesentlich mehr Freiheit und sozialer Gerechtigkeit. Sergio ist im Land geblieben, nicht aus Überzeugung, sondern aus Bequemlichkeit und ein bisschen Neugier. Seine Frau hat ihn und Kuba verlassen. Weiter
Lucia
Humberto Solás 1968Ein Vorname für drei Frauen. Jede steht mit ihrer Geschichte für einen Schlüsselmoment in der Geschichte Kubas: 1895, 1932, 196. . Humberto Solás hat ausgesprochen stilbewusst ein fliessendes Triptychon gestaltet, in dem er die Entwicklung der Gesellschaft an den drei Lucías spiegelt. Es war sein erster Spielfilm und ein meisterliches Stück.Geschichte IDie erste Handlung spielt um 1895 zur Zeit des Kampfs gegen die spanischen Kolonialherren. Weiter
La muerte de un burocrata
Tomás Gutiérrez Alea 1966In La Habana gibt es einen grossen Friedhof, den Cementerio del Colón. Er war bereits 1872 angelegt worden und hat die Ausmasse eines Stadtteils, mit pompösem Eingangstor und Verkehrsachsen. In ihm finden sich, je nach Klasse in mehr oder weniger feudal gestalteten Grabmälern, tote Zuckerbarone, altgediente Revolutionäre und herausragende Proletarier wie Francisco J. Pérez genannt Paco. Dieser hat als Bildhauer gewirkt und manch eine Büste und Engelsstatue erschaffen, wie sie den Friedhof prägen. Weiter
Soy Cuba
Michail Kalatosow 1964Klassiker des Revolutionskinos In vier Episoden sang der legendäre russische Regisseur Mikhail Kalatozov, der mit «Wenn die Kraniche ziehen» Filmgeschichte schrieb, 1964 eine Hymne auf die kubanische Revolution. Während in den ersten beiden Episoden die soziale Ungerechtigkeit und die Schlechtigkeit der dafür verantwortlichen Yankees angeprangert werden, feiern die andern beiden Teile den Heroismus und die Opferbereitschaft der Revolutionäre. Ästhetisch steht der Film ganz in der Tradition des grossen sowjetischen Revolutionskinos eines Eisenstein oder Pudowkin. Weiter