All We Imagine as Light

von Payal Kapadia, Indien, 2024

Prabha und Anu arbeiten in einem Spital in Mumbai und teilen sich eine Wohnung. Prabha hat seit Jahren nichts von ihrem Mann gehört und verbietet sich jedes Liebesleben, die jüngere Anu ist frisch verliebt und trifft sich heimlich mit einem jungen Mann, den sie nicht lieben darf. Vor der schillernden Kulisse des nächtlichen Mumbais inszeniert Payal Kapadia einen verträumt-poetischen Film und schreibt damit Geschichte: In Cannes wurde sie als erste Inderin mit dem Grossen Preis der Jury ausgezeichnet.

In Indien strömen täglich 20 Millionen Zuschauer:innen in eines der 15 000 Kinos, das Land verfügt über die grösste Film-industrie der Welt. Trotzdem hat es dreissig Jahre gedauert, bis 2024 wieder ein indischer Film am Filmfestival von Cannes zusehen war. In All We Imagine as Light erzählt Payal Kapadia auf poetisch-sensible Weise von Prabha und Anu, zwei Krankenschwestern in einem Spital in Mumbai. Prabha ist vor vielen Jahren eine arrangierte Ehe eingegangen, doch ihr Mann ist kurz nach der Hochzeit nach Deutschland emigriert und lässt kaum mehr von sich hören. Daher wohnt die junge Anu bei ihr, die noch voller Träume für ihre Zukunft ist und eine heimliche Beziehung mit einem muslimischen Jungen führt. Als plötzlich ein Reiskocher per Post eintrifft – womöglich aus Deutschland – gerät die Welt der beiden Frauen aus den Fugen. Ein Ausflug ans Meer mit Prabhas Freundin Parvati verschafft ihnen Raum zur Selbstermächtigung.

Die Geschichte ist keineswegs aus der Luft gegriffen: Die Protagonistinnen leben das Leben der grossen Mehrheit der Frauen in Indien, die vom Land in die Stadt gekommen sind, aber trotz der vermeintlichen Autonomie noch immer unter der Fittiche der Familie stehen, die ihren Umgang kontrolliert und entscheidet, wen sie lieben und heiraten sollen. Mit wunderbaren Aufnahmen vom nächtlichen Mumbai und vor eindringlicher Geräuschkulisse schafft Payal Kapadia in ihrem ersten Spielfilm ein betörendes Werk für Augen und Ohren und erzählt eine herzerwärmende Geschichte voller Menschlichkeit.

Festivals & Auszeichnungen

Festival de Cannes 2024: Grand Prix
Sydney Film Festival: Official Competition
Shanghai International Film Festival: International Panorama
Durban International Film Festival: Best Feature Film

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Credits

Originaltitel
All We Imagine as Light
Titel
All We Imagine as Light
Regie
Payal Kapadia
Land
Indien
Jahr
2024
Drehbuch
Payal Kapadia
Montage
Clément Pinteaux
Musik
Dhritiman Das
Kamera
Ranabir Das
Ton
Benjamin Silvestre, Romain Ozanne, Olivier Voisin
KostĂĽme
Maxima Basu
Produktion
Petit Chaos
Formate
DCP, Blu-Ray
Länge
118 Min.
Sprache
Malayalam, Hindi, Marathi/d/f + i
Schauspieler:innen
Kani Kusruti (Prabha), Divya Prabha (Anu), Chhaya Kadam (Parvati), Hridhu Haroon (Shiaz), Azees Nedumangad (Dr Manoj)

Pro Material

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Pressestimmen

«Une chronique indienne intime et lumineuse.» Télérama

«Dieser berührende Film, ein wahrhaftiger Lichtblick, zeigt, was Kino sein kann: Alles, was wir uns als Licht vorstellen.» Katja Nicodemus, Die Zeit

«Un formidable film de sororité, à la fois épuré et sensuel.» Elle

«Ein glühendes Porträt urbaner Beziehungen und unerwarteter Schwesternschaft, das den Wettbewerb in Cannes erleuchtete.» Variety

«Une boucle parfaite qui sonde la capacité des êtres à sécher leurs larmes, à panser leurs plaies, sans oublier ni regretter pour qui et pour quoi battait leur cœur.» Les Inrocks

«Dreamlike and gentle modern Mumbai tale is a triumph.» The Guardian

«Payal Kapadia enveloppe la ville dans une prodigieuse palette de rouge et de bleu.» Le Monde