Bratan
Das kleine Brüderchen fährt mit seinem älteren Bruder in die Stadt, wo der der Vater der Kinder wohnt, die seit der Scheidung ihrer Eltern bei der Grossmutter aufwachsen. Der Grosse will, dass der Vater die Erziehung des Kleinen übernimmt, und er versucht, allen einzureden, dass die Zeit dafür reif ist. Allerdings hat der Titelheld Bratan - das Brüderchen eben - bereits seinen eigenen Kopf. Er sträubt sich heftig und kehrt schliesslich mit dem Bruder zur Grossmutter zurück. Eigentlich geht es in dem wundervoll beflügelten Filmdebüt von Bachtiar Chudojnasarow um nichts anderes als eine abenteuerliche Fahrt durch die tadschikische Steppe mit einem uralten bummeligen Güterzug. Der Film ist eines der schönsten Beispiele eines Rail-Road-Movies. Um leinwandfüllende Bilder von einmaliger Frische, in die die Wirklichkeit des einfachen Lebens gebettet ist. Er ist getragen von einem eigenwilligen Rhythmus und den Trommeln der Steppe, und es geht ein seltsamer Zauber von dieser lakonisch gestalteten Bilderreise aus, die den Filmemacher auszeichnete. - Restaurierte Fassung.
Festivals & Auszeichnungen
Mannheim 1991
Grosser Preis, best film
Fipresci Preis
Nantes 1991
Grand Prix du public
Turin 1992
Grand Prix
Berlinale 1992
Forum des Jungen Films
Credits
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Pressestimmen
«Bratan ist getragen von einer Leichtigkeit und tiefen Lebenslust.» Viennale
«Die Geschichte um einen siebenjährigen Jungen, der zu seinem fernen Vater abgeschoben werden soll, seine Reise in eine andere Welt mit dem leisen Happy End - der junge Regisseur hat sie mit ein paar Freunden vor und hinter der Kamera zum Film gemacht. So einfach ist das. Einfach wie das Drehbuch, gerade mal zehn Seiten dünn, der Rest ist Improvisation, Intuition» Tagesspiegel
«Drôle, belle, émouvante. On n’a pas envie qu’il arrive, ce train, on a envie de comprendre pourquoi ces gens dont on ne sait rien sont soudain si intéressants, si proches. Le beau noir et blanc sfumato n'a l'air ni d'une misère ni d’une coquetterie, juste l’idoine miroir des matières et des visages. » Le Monde
«Mit detailgenauen Alltagsbeobachtingen, trockenem Humor und menschlicher Wärme erzählt Bachtijar Chudojnasarow eine geradlinige, auf der Erzählebene einfache Geschichte in der Form eines Roadmovies. Nichts wirkt gekünstelt oder überhöht, doch gerade die unverstellte Intensität des Blicks aufs wirkliche Leben verleiht 'Bratan' ästhetische Kraft und zuweilen symbolhafte Dichte.» Filmdienst
«Es ist ja nicht wahr, dass die Welt sattsam bekannt sei. Unbekanntes Terrain mit neuem Blick zu erschliessen, das wäre die politik, die einen dunklen Kontinent kartografierte. Ein kleiner grosser Film aus Tadschikistan, 'Bratan', ist eine solche Erschliessung, die Hoffnung macht auf ein Kino der einfachen Gesten und selbstredenden Beobachtungen.» Frankfurter Rundschau
«Die Dialoge sind dem Alltag abgelauscht, wir haben sie notiert und so, wie sie waren, den Schauspielern in den Mund gelegt. Der kleine Junge hat sich viel selbst ausgedacht und auch improvisiert in seinem Text.» Bachtijar Chudjonasarow