Después de la tormenta
Tristan Bauers «Después de la tormenta» (Nach dem Sturm) ist zunächst einmal ein städtischer Film, aussagekräftig für mehrere Länder des Kontinents in der geschilderten Entwicklung wie in den starken Bildern zur Situation. In Bauers Film kommt der Sohn eines entlassenen Fabrikarbeiters hinter Gitter, weil er sich mit Diebereien jenes Geld besorgen wollte, das ihm der arbeitslose Vater nicht geben kann. "Arbeiter sein ist ein Unglück", hat der Vater zu seinem Sohn gesagt. Wenig später werden Arbeitslose, die sich für einen Kurzjob anstellen, im Kampf um die vordersten Plätze erdrückt. Ein Sinnbild für die Situation, in der sie stecken. Bauer erzählt in wenigen Ellipsen. Er konzentriert sich auf das Schicksal einer einzelnen Familie, zeigt in metaphorisch wirkenden Alltags-Bildern die erdrückende Situation am breiten Rand einer Gesellschaft, der die Folgen der Militärherrschaft anzusehen sind. Die Familie, als Kern der Gesellschaft hochgehalten, zerbricht hier an den Auswirkungen wirtschaftlicher Vorgänge. Die Kinder nehmen ihren Vater als Versager wahr, können nicht erkennen, dass er unschuldig in den Abgrund gestossen wurde - und sie mit ihm. Kleinigkeiten machen die schleichende Entwicklung deutlich. Ein zurück aus dem Elend der Städte gibt es bei Tristan Bauer nicht mehr, weil auch die Landschaften ausgedörrt sind, die Besitzverhältnisse dem Bauern kein Auskommen sichern. In einer zentralen Sequenz in "Despues de la tormenta" will der alte Don Benigno sich an einem Baum erhängen. Er sagt, er gehe ins Paradies, wo schon seine beiden Töchter seien. Dem Buben putzt er noch mit einer Zeitung eine Wunde und schickt ihn fort. Doch nicht einmal der Strick, den Benigno sich aus ein paar Tüchern geflochten hat, hält: Er fällt nur einmal mehr auf den harten Boden, und die umstehenden Männer und Frauen wissen nicht, ob sie den Selbstmörder retten, wenn sie ihn von der Tat abhalten, oder ob sie ihm mehr helfen, wenn sie ihn lassen.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
San Sebastián
Opera prima
Chicago 1990
Lorenzo Quintero, meilleur acteur
Huelva 1990
Cloón de Oro.
Credits
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Pressestimmen
«Le cinéaste argentin se penche sur le destin d'une seule famille, illustrant par des images métaphoriques issues du quotidien sa dépendance, sa situation oppressante. La famille, célébrée en tant que «noyau de la société», succom- be sous le poids des mécanismes économiques.»
Walter Ruggle, Tages-Anzeiger
«Después de la tormenta» présage le destin de deux tiers de la population, à savoir ceux qui ne pourront plus suivre le marathon productif de l'offre et de la demande et qui finiront par être disqualifiés... Bauer est le chroniqueur de notre temps: il raconte l'histoire de ces êtres humains en les rejoignant au bord de l'abîme.»
La Opinión, Argentine
«Un film qui analyse avec clarté et précision l'existence humaine prisonnière de situations marginales.»
Jury international, festival du cinéma de San Sebastiàn
«Mon film n'est pas, en premier lieu, consacré à la vie dure de tous les jours, mais plutôt aux êtres humains, à leurs sensations et à leurs rapports mutuels.»
Tristán Bauer