Flowers of Shanghai
Das Shanghai des späten 19. Jahrhunderts ist in mehrere ausländische Konzessionen aufgeteilt. In der britischen Konzession gibt es mehrere «Blumenhäuser», wie die Luxushäuser genannt werden, die der männlichen Elite vorbehalten sind. Da Bordelle für chinesische Würdenträger verboten sind, sind diese Häuser die einzigen, die diese Männer besuchen können. Sie bilden eine geschlossene Welt, die ihre eigenen Riten, Gewohnheiten und sogar ihre eigene Sprache hat. Man kommt hierher, um zu essen, Opium zu rauchen, Mahjong zu spielen und sich zu amüsieren, aber auch, um die Kurtisanen zu treffen. Die Frauen, die dort arbeiten, werden «die Blumen von Shanghai» genannt.
Das asiatische Kino hat sich immer wieder mit Bordellen befasst, um über die Stellung der Frau in der Gesellschaft zu reden wie Kenji Mizoguchi oder die körperliche Liebe radikal zu denken wie Nagisa Oshima. Zwischen zwei Filmen über die taiwanesische Jugend, «Goodbye South, Goodbye» und «Millennium Mambo», inszenierte Hou Hsiao-hsien stil- und epochenbewusst dieses Gemälde mit dem Titel «Flowers of Shanghai». Plansequenzen mit fliessenden Kamerabewegungen zeigen in opiumgeschwängerter Atmosphäre das Schicksal von fünf Prostituierten. Die Frauen sind der männlichen Willkür schutzlos ausgeliefert und machen dennoch klar, dass die Gegenwelt der Bordelle für die Mannsbilder kein Ausweg, eher eine Sackgasse darstellt.
Festivals & Auszeichnungen
Asia-Pacific Film Festival
Best Art Direction
Best Director
Cahiers du Cinéma
Best Film 1998
Cannes Film Festival
Compétition
Golden Horse Film Festival
Jury Award
Best Art Direction
Kerala International Film Festival
Golden Crow Pheasant
Credits
Möchten Sie diesen Film zeigen?
Bitte füllen Sie unser Formular aus.
Kontaktieren Sie uns
Pressestimmen
«A distillation of the lost world.» Timeout
«Hou Hsiao-hsien ist eine singuläre Erscheinung im Kino der späten Moderne: ein Meister des elliptischen Erzählens, der Stille und Konzentration, dabei aber auch ein Nationalpoet und Chronist, in dessen Schaffen es oft um die blinden Flecken in der offiziellen Geschichtsschreibung seiner Heimat Taiwan geht.» Filmmuseum Wien
«Hou Hsiao-hsien faisait à coups de longs plans-séquences et de bouffées d’opium un nouvel accroc dans le tissu du temps, s’enfonçant dans la Chine de la fin du XIXe siècle jusqu’à l’univers clos, reclus, de ces maisons où des hommes, se faisant concurrence dans la sphère intime des sentiments, échappaient à leur mariage de convention, pour toucher au cœur les plus belles femmes de Shanghai.» JB, Festival des trois continents
«Hou Hsiao-Hsien's "Flowers of Shanghai" is an opium dream of a movie: visually and aurally there is no mistaking that this is the work of an artist with the imagination of a poet, and the precision of a clockmaker.» Moviedatabase
«After his masterful series of films about the history of Taiwan, in Flowers of Shanghai Hou Hsiao-hsien turns his gaze to a fascinating saga from Chinese history.» Festival Rotterdam