Gori Vatra - Fuse!
Der heimliche Sieger im Wettbewerb von Locarno, Publikumsliebling, der eine stehende Ovation erhielt bei seiner Premiere, eine irrwitzige Komödie über das Leben am Anfang des 21. Jahrhunderts. Tesanj ist eine kleine bosnische Stadt, deren düstere Realität die vordergründige Bilderbuchidylle Lügen straft: bescheidene, offene und warmherzige Bewohner, fröhliches Leben, ein Marktplatz, Traditionen, gute nachbarschaftliche Beziehungen.
So weit die Fassade. Hinter dieser glatten Oberfläche liegen allerdings ethnische Intoleranz, Kriminalität, Prostitution und Korruption. Die Ankündigung eines bevorstehenden Besuchs des US-Präsidenten Bill Clinton in Tesanj versetzt die kleine Gemeinde in Euphorie: sie erwartet, dass im Scheinwerferlicht der internationalen Gemeinschaft massiv ausländisches Kapital fliesst - man verspricht sich Wohlbefinden und Wohlstand. Hat der US-Präsident nicht akzeptiert, Pate dieses Fleckchens zu werden? Damit der Traum jedoch Realität wird, muss Tesanj sich seiner Schattenseiten entledigen.
Unter der Aufsicht und mit der Hilfe von internationalen Beobachtern unternimmt das bosnische Städtchen einen Wettlauf mit der Zeit, in dem ihm bloss sieben Tage bleiben, um die Demokratie umzusetzen und das friedliche Städtchen zu werden, das es mutmasslich ist! Je schneller die Zeit vergeht, umso mehr verfällt die Gemeinschaft dem Irrsinn: die Prostituierten verwandeln sich in Revuetänzerinnen, die den verschiedenen Religionen und Kulturen huldigen, die Feuerwehr gründet hastig ein Orchester, und man holt das Gemeindewappen hervor, das für diese Gelegenheit dem amerikanischen Geschmack angepasst wird.
Pjer Zalica schuf einen scharfsinnigen und poetischen Film, in dem die Ironie der liebevollen Beschreibung von Filz und Zynismus im Nachkriegs-Bosnien gegenübersteht. Tatsächlich hat der vom Regisseur gezeigte Horror etwas Amüsantes an sich. Der eigenwillige, bissige Ton entspricht der bittersüssen Melancholie, die den besten Tragikomödien eigen ist.
Etoile d'Or am Marrakesh Filmfestival
Grand prix am Festival de Sarajevo,
bester Film und Publikumspreis 2003
Toronto Filmfestival 2003
Zagreb Filmfest 2003
Special Jury Award
Best Actor at Amiens IFF (France)
Best Film and Best Actor at Marrakech IFF.
So weit die Fassade. Hinter dieser glatten Oberfläche liegen allerdings ethnische Intoleranz, Kriminalität, Prostitution und Korruption. Die Ankündigung eines bevorstehenden Besuchs des US-Präsidenten Bill Clinton in Tesanj versetzt die kleine Gemeinde in Euphorie: sie erwartet, dass im Scheinwerferlicht der internationalen Gemeinschaft massiv ausländisches Kapital fliesst - man verspricht sich Wohlbefinden und Wohlstand. Hat der US-Präsident nicht akzeptiert, Pate dieses Fleckchens zu werden? Damit der Traum jedoch Realität wird, muss Tesanj sich seiner Schattenseiten entledigen.
Unter der Aufsicht und mit der Hilfe von internationalen Beobachtern unternimmt das bosnische Städtchen einen Wettlauf mit der Zeit, in dem ihm bloss sieben Tage bleiben, um die Demokratie umzusetzen und das friedliche Städtchen zu werden, das es mutmasslich ist! Je schneller die Zeit vergeht, umso mehr verfällt die Gemeinschaft dem Irrsinn: die Prostituierten verwandeln sich in Revuetänzerinnen, die den verschiedenen Religionen und Kulturen huldigen, die Feuerwehr gründet hastig ein Orchester, und man holt das Gemeindewappen hervor, das für diese Gelegenheit dem amerikanischen Geschmack angepasst wird.
Pjer Zalica schuf einen scharfsinnigen und poetischen Film, in dem die Ironie der liebevollen Beschreibung von Filz und Zynismus im Nachkriegs-Bosnien gegenübersteht. Tatsächlich hat der vom Regisseur gezeigte Horror etwas Amüsantes an sich. Der eigenwillige, bissige Ton entspricht der bittersüssen Melancholie, die den besten Tragikomödien eigen ist.
Festivals & Auszeichnungen
Leopard d'argent Locarno 2003Etoile d'Or am Marrakesh Filmfestival
Grand prix am Festival de Sarajevo,
bester Film und Publikumspreis 2003
Toronto Filmfestival 2003
Zagreb Filmfest 2003
Special Jury Award
Best Actor at Amiens IFF (France)
Best Film and Best Actor at Marrakech IFF.
Credits
Originaltitel
Gori Vatra - Fuse!
Titel
Gori Vatra - Fuse!
Regie
Pjer Zalica
Land
Bosnien und Herzegowina
Jahr
2003
Drehbuch
Pjer Zalica
Montage
Almir Kenovic
Musik
Sasa Losic
Kamera
Mirsad Herovic
Ton
Marton Jankov
Kostüme
Amela Vilic
Ausstattung
Kemal Hrustanovic
Produktion
Refresh Production, Sarajevo
Formate
35mm, DVD
Länge
105 Min.
Sprache
Bosnisch/d/f
Schauspieler:innen
Enis Beslagic (Faruk), Bogdan Diklic (Zaim), Sasa Petrovic (Husnija), Izudin Bajrovic (Mugdim), Jasna Zalica (Hitka), Senad Basic (Velija)
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Pressestimmen
"Regisseur Zalica sorgt mit bizarrer Komik für Spannung. Zudem begeistern die Intelligenz der Dialoge und der Situationsbeschreibungen."
Tages-Anzeiger
"Die Geschichte eines kleinen bosnischen Dorfes, das versucht, anlässlich eines Besuchs von Präsident Clinton Korruption und Misstrauen, aber auch die Traumata des Krieges hinter sich zu lassen, bezaubert durch seine Mischung aus skurril-witziger Figurenzeichnung und abgrundtiefer Hoffnungslosigkeit."
NZZ
"Der schwarze Humor aus Bosnien hat die Festivaliers verzaubert. Auf den Ruinen des alten Jugoslawiens stimmt er zu einem Lied der Hoffnung an mit leichter Ironie, die zu enthusiastischen Stürmen führte in Locarno."
Le Temps
"Regisseur Pjer Zalica schlägt einen melancholischen Ton an, der immer wieder von satirischen Momenten gebrochen wird. Gerade die bizarre Komik sorgt für Spannung. Das macht die kleine Geschichte zu einer grossen Tragikomödie."
ORF Wien
"Gori Vatra" - Tragikomischer Optimismus nach dem Krieg.
LIVE
Warmherzig, brandaktuell und zündend.
NZZ Ticket
Der Film wird in seinen ganz unterschiedlichen, doch präzise gesetzten Tonlagen und glänzenden Dialogen in der Schwebe gehalten.
NZZ am Sonntag
Zalica erzählt vom Kleinen und vom Grossen, von Pampers, Krieg und Frieden. Für die tragikomische Realität seiner Heimat hat er die perfekte Form gefunden.
Der Bund
Eine mal heitere, mal traurige, aber stets zärtliche Geschichte über den Zustand, der "Frieden" genannt wird.
Sonntagszeitung
Director?s statement
I have shot a dozen films in Bosnia and all of them dealt with the war. Some of them were well-received and brought me praise and prizes. Everyone remarked on the courage and authenticity of what we had done. However, making films about the horror I saw around me made me ill: the dead, the blood and the interminable and futile arguments as to who was to blame and who was responsible. I would have liked to make films about peace... which finally arrived, and I continued to make films. I then discovered that peace can be worse than war. Now, I have understood, as have many before me, the tragi-comic optimism which gives the human spirit its inexplicable force and enables it to see the dreadful war and the bitter peace for what they are. The ability and courage to laugh and to find humour in the face of difficulties, even when life at its most painful refuses to improve, helps us to survive and to continue to have faith in the future.
Tages-Anzeiger
"Die Geschichte eines kleinen bosnischen Dorfes, das versucht, anlässlich eines Besuchs von Präsident Clinton Korruption und Misstrauen, aber auch die Traumata des Krieges hinter sich zu lassen, bezaubert durch seine Mischung aus skurril-witziger Figurenzeichnung und abgrundtiefer Hoffnungslosigkeit."
NZZ
"Der schwarze Humor aus Bosnien hat die Festivaliers verzaubert. Auf den Ruinen des alten Jugoslawiens stimmt er zu einem Lied der Hoffnung an mit leichter Ironie, die zu enthusiastischen Stürmen führte in Locarno."
Le Temps
"Regisseur Pjer Zalica schlägt einen melancholischen Ton an, der immer wieder von satirischen Momenten gebrochen wird. Gerade die bizarre Komik sorgt für Spannung. Das macht die kleine Geschichte zu einer grossen Tragikomödie."
ORF Wien
"Gori Vatra" - Tragikomischer Optimismus nach dem Krieg.
LIVE
Warmherzig, brandaktuell und zündend.
NZZ Ticket
Der Film wird in seinen ganz unterschiedlichen, doch präzise gesetzten Tonlagen und glänzenden Dialogen in der Schwebe gehalten.
NZZ am Sonntag
Zalica erzählt vom Kleinen und vom Grossen, von Pampers, Krieg und Frieden. Für die tragikomische Realität seiner Heimat hat er die perfekte Form gefunden.
Der Bund
Eine mal heitere, mal traurige, aber stets zärtliche Geschichte über den Zustand, der "Frieden" genannt wird.
Sonntagszeitung
Director?s statement
I have shot a dozen films in Bosnia and all of them dealt with the war. Some of them were well-received and brought me praise and prizes. Everyone remarked on the courage and authenticity of what we had done. However, making films about the horror I saw around me made me ill: the dead, the blood and the interminable and futile arguments as to who was to blame and who was responsible. I would have liked to make films about peace... which finally arrived, and I continued to make films. I then discovered that peace can be worse than war. Now, I have understood, as have many before me, the tragi-comic optimism which gives the human spirit its inexplicable force and enables it to see the dreadful war and the bitter peace for what they are. The ability and courage to laugh and to find humour in the face of difficulties, even when life at its most painful refuses to improve, helps us to survive and to continue to have faith in the future.