La muerte de un burocrata
In La Habana gibt es einen grossen Friedhof, den Cementerio del Colón. Er war bereits 1872 angelegt worden und hat die Ausmasse eines Stadtteils, mit pompösem Eingangstor und Verkehrsachsen. In ihm finden sich, je nach Klasse in mehr oder weniger feudal gestalteten Grabmälern, tote Zuckerbarone, altgediente Revolutionäre und herausragende Proletarier wie Francisco J. Pérez genannt Paco. Dieser hat als Bildhauer gewirkt und manch eine Büste und Engelsstatue erschaffen, wie sie den Friedhof prägen. So richtig verdient gemacht hatte sich Don Francisco aber mit einer Maschine, die es ermöglicht, Büsten des kubanischen Nationalhelden José Martí in Serie herzustellen. Damit hat der Kubaner die Produktivität in seinem Bereich spürbar gesteigert, und niemand wäre auf die Idee gekommen zu fragen, ob es überhaupt so viele Büsten brauchen würde. Eines Tages ist der Grabsteinmacher selber gestorben und mit überschwänglichen Worten der Erde des Zentralfriedhofs überlassen worden. Als seine Witwe kurz danach ihre Witwenrente beantragt, muss sie den Arbeitsausweis ihres Mannes vorlegen. Aber dieser wurde Paco ins Grab mitgegeben. Alles, was die Witwe und ihr Neffe Juan zur Wiederbeschaffung des Arbeitsausweises anstellen, gerät aufgrund der bürokratischen Verwaltung zur Groteske. Eine unsterbliche Komödie über die schwierige Logik der Bürokratien.
Festivals & Auszeichnungen
Karlovy Film Festival 1966: Special Jury prize