L'enfant endormi
Im Nordosten Marokkos erlebt die hübsche Zeinab ihr Hochzeitsfest und muss zusehen, wie der Ehemann am Tag danach ins Ausland abreist, um in Europa irgendwo Arbeit zu suchen. Wann er wiederkehrt, ist unklar, klar ist einzig, dass Zeinab schwanger ist. Auf den Mann wartend macht die junge Frau, was in ihrer Heimat einer alten Tradition entspricht: Sie lässt das ungeborene Kind in ihrem Körper schlafen in der Hoffnung, dass der Vater eines Tages wieder kommen möge und sie dann gemeinsam das Kind zur Welt bringen können. Was ungewohnt scheinen mag, entspricht im Maghreb einem alten Brauch. Die Filmemacherin Yasmine Kassari, die mit ihrem letzten Film "Quand les hommes pleurent" Männer im spanischen Arbeitsexil porträtiert hat, stellte sich die Frage: Und was ist mit den zurückgelassenen Frauen? Sie hat sich nach dem Dokumentarfilm für den Spielfilm entschieden, um von diesem Brauch zu reden, der auch sinnbildlich stark ist für die Situation der Frauen.
«Ich habe effektiv einen Mythos genommen, der seit Urzeiten existiert, insbesondere im Maghreb», sagt Yasmine Kassari. «Dieser Mythos interessierte mich in dem Sinn, als er Sinnträger sein konnte für das, was ich erzählen möchte. Was mich interessiert, ist weniger die soziologische oder anthropologische Lektüre des Mythos, als vielmehr sein metaphorischer Gehalt.» Und genau dies schafft sie auch auf einfühlsame Weise mit ihrem Film, in dem wir eine sorgsame Annäherung ans Frauenleben im Marokko von heute zu sehen bekommen mit der vorzüglichen Kameraarbeit von Giorgos Arvanitis, der sich über die Filme des Griechen Theo Angelopoulos einen Namen gemacht hat. Seine Bilder sind von einer Diskretion getragen, die für den fragilen Stoff entscheidend sind. Denn letztlich geht es um etwas, was nicht wirklich sichtbar ist.
Die Gründe für das «Schlafenlassen des Fötus» (le raged) sind vielfältig. Es kann sein, dass eine werdende Mutter keine unverzügliche Geburt wünscht, weil sie schon zu viele Kinder hat und die Ankunft eines weiteren verzögern möchte. Es kann auch sein, dass sie Witwe ist oder eine abgewiesene Frau, die nicht wieder heiratet. Oder eben, wie im Fall von Zeinab, dass der Vater des Kindes im Ausland lebt und dort auf eine bessere Zukunft hofft, während die Frau seine Rückkehr abwarten möchte, um das Kind in die Welt zu setzen. Das Schlafenlassen geschieht in Kenntnis aller Betroffenen, betont Yasmine Kassari, es stelle für niemanden ein Problem dar und «die Männer tragen genausoviel dazu bei wie die Frauen». Die Regisseurin wollte am Beispiel des eingeschlafenen Fötus aber nicht von der Rolle der Frau im ländlichen Marokko reden. Sie meint: «Ich bin nie von einer Forderung ausgegangen. Da stecken weit tiefere Gründe dahinter. Dieser Film stellt die Frauenfiguren in den Vordergrund, aber bevor ich von diesen Frauen sprach, hatte ich einen Film über Männer gemacht: Quand les hommes pleurent. Ich glaube nicht, dass "L'enfant endormi" ein Film ist, der stärker auf die Frauen fokussiert ist als auf die Männer. Tatsächlich existieren die Männer hier kraft ihrer Absenz. Sie sind ständig ausserhalb des Bildes. Ich habe diesen Film gemacht, um über den Stand der Dinge zu reden, den Stand des Körperlichen, der die Männer genauso betrifft wie die Frauen.»
Die Region, in der diese Geschichte angesiedelt ist, kennt Yasmine Kassari bestens, da sie als Kind oft dort weilte und sogar viel Zeit in der Nähe des Flusses verbrachte, an dem sie drehte. Das war auch der Ort, an dem sie zum ersten Mal von diesem Mythos des schlafenden Kindes reden hörte. Heute noch fahre man in der Region mit dem «Einschlafen» fort, so, wie man das im Film sehen kann. Wobei man auch gleichzeitig anfügen darf, dass wohl nur eine Frau diese Geschichte mit dieser Sensibilität erzählen konnte und mit dem Gespür für die kleinen Details im marokkanischen Frauenalltag, die das Thema des Kinderhabens weit über diesen hinausheben und ihm Poesie und eine allgemeine Gültigkeit verleihen.
Walter Ruggle which is the second prize in GWANGJU International Film Festival (Corée du Sud -Sept 05)
- Le PRIX DU JURY pour le MEILLEUR FILM du Bos'Art Film Festival 2005 (Bologne, le 30 Août 05).
- Le PRIX SPECIAL pour la MEILLEURE REALISATRICE du 3ème Copenhagen International Film Festival (27 Août 05).
- Le PRIX SPECIAL DU JURY (ex æquo) du 1er Festival du Film Maghrébin d'Oujda - Maroc (Juillet 05).
- Le PRIX DU MEILLEUR FILM de la XIII Mostra Internacional de Films de Dones de Barcelona
- Le GRAND PRIX (Premio Vesuvio Award) du meilleur long métrage Europa Mediterraneo ainsi que le PRIX de la fondazione laboratorio mediterraneo au VII Napolifilmfestival (Italie).
- La SELECTION de l'ACID au Festival de CANNES 2005
- La SELECTION de « TOUS LES CINEMAS DU MONDE » du Festival de CANNES 2005
- Le PRIX DU MEILLEUR LONG-METRAGE décerné dans le cadre de la 21ème édition du festival VUES D'AFRIQUE de MONTREAL.
- Le PRIX DU MEILLEUR REALISATEUR Ă Yasmine KASSARI
(Silver Astor to the best Director) et le PRIX DE LA MEILLEURE IMAGE à Yorgos ARVANITIS au 20ème Festival International de MAR DEL PLATA en Argentine.
- Le PRIX PROVINCIA DI MILANO DU JURY du 15° Festival cinema Africano d'Asia e America Latina de Milan.
- Le PRIX SPECIAL DU JURY, le PRIX DU JURY FIPRESCI et la MENTION SPECIALE de la FICC au 19ème Festival International de Films de FRIBOURG en Suisse ;
- Le PRIX DU PUBLIC et le double PRIX D'INTERPRETATION décerné à Mounia Osfour et à Rachida Brakni, au 17ème Festival Premiers Plans d'ANGERS (France) 2005 ;
- Le GRAND PRIX « Great Amber 2004 » et le PRIX D'INTERPRETATION décerné à Rachida Brakni, du Festival de Film de KOSZALIN (en Pologne) ;
- La MENTION SPECIALE du Jury de la Compétition Internationale 2004 du 8ème Festival cinéma méditerranéen à Bruxelles ;
- Le PRIX DU PUBLIC du XIX Festival International du Film Francophone de Namur 2004 (FIFF) ;
- Le « TROPHEE DU MEILLEUR 1er SCENARIO, PROMESSE DE NOUVEAUX TALENTS » décerné par le Centre National Cinématographique (CNC. Paris 2003)
- Le Prix de la Bourse d'Aide au Développement du 22ème Festival de Montpellier Nov. 2000
- SĂ©lection aux Ateliers d'Equinoxes 1997 (Plan MĂ©dia).
- Le Prix du Meilleur scénario du Festival « Filmer à tout prix » Bruxelles -1992.
RESUME DU FILM :
Dans un village du nord-est du Maroc contemporain, le mariage de Zeinab ne ressemble guère à une fête, son époux ayant décidé, avec d'autres, de partir dès le lendemain matin pour l'Espagne dans la clandestinité. Pour eux, il n'y a plus rien à faire au village. Quelque temps plus tard, Zeinab comprend qu'elle est enceinte. Dans l'attente du retour de son mari et sous la pression de la mère de ce dernier, elle fait endormir son foetus. Le temps passe et les espoirs d'un retour s'amenuisent de jour en jour ...
Les Films de la Drève, Belgique
Le 18 Novembre 2006. / Tel : 00 32 (0) 87 78 35 95 - courriel : dreve@skynet.be
e Montpellier, novembre 2000
- SĂ©lection aux Ateliers d'Equinoxes 1997 (Plan MĂ©dia)
«Ich habe effektiv einen Mythos genommen, der seit Urzeiten existiert, insbesondere im Maghreb», sagt Yasmine Kassari. «Dieser Mythos interessierte mich in dem Sinn, als er Sinnträger sein konnte für das, was ich erzählen möchte. Was mich interessiert, ist weniger die soziologische oder anthropologische Lektüre des Mythos, als vielmehr sein metaphorischer Gehalt.» Und genau dies schafft sie auch auf einfühlsame Weise mit ihrem Film, in dem wir eine sorgsame Annäherung ans Frauenleben im Marokko von heute zu sehen bekommen mit der vorzüglichen Kameraarbeit von Giorgos Arvanitis, der sich über die Filme des Griechen Theo Angelopoulos einen Namen gemacht hat. Seine Bilder sind von einer Diskretion getragen, die für den fragilen Stoff entscheidend sind. Denn letztlich geht es um etwas, was nicht wirklich sichtbar ist.
Die Gründe für das «Schlafenlassen des Fötus» (le raged) sind vielfältig. Es kann sein, dass eine werdende Mutter keine unverzügliche Geburt wünscht, weil sie schon zu viele Kinder hat und die Ankunft eines weiteren verzögern möchte. Es kann auch sein, dass sie Witwe ist oder eine abgewiesene Frau, die nicht wieder heiratet. Oder eben, wie im Fall von Zeinab, dass der Vater des Kindes im Ausland lebt und dort auf eine bessere Zukunft hofft, während die Frau seine Rückkehr abwarten möchte, um das Kind in die Welt zu setzen. Das Schlafenlassen geschieht in Kenntnis aller Betroffenen, betont Yasmine Kassari, es stelle für niemanden ein Problem dar und «die Männer tragen genausoviel dazu bei wie die Frauen». Die Regisseurin wollte am Beispiel des eingeschlafenen Fötus aber nicht von der Rolle der Frau im ländlichen Marokko reden. Sie meint: «Ich bin nie von einer Forderung ausgegangen. Da stecken weit tiefere Gründe dahinter. Dieser Film stellt die Frauenfiguren in den Vordergrund, aber bevor ich von diesen Frauen sprach, hatte ich einen Film über Männer gemacht: Quand les hommes pleurent. Ich glaube nicht, dass "L'enfant endormi" ein Film ist, der stärker auf die Frauen fokussiert ist als auf die Männer. Tatsächlich existieren die Männer hier kraft ihrer Absenz. Sie sind ständig ausserhalb des Bildes. Ich habe diesen Film gemacht, um über den Stand der Dinge zu reden, den Stand des Körperlichen, der die Männer genauso betrifft wie die Frauen.»
Die Region, in der diese Geschichte angesiedelt ist, kennt Yasmine Kassari bestens, da sie als Kind oft dort weilte und sogar viel Zeit in der Nähe des Flusses verbrachte, an dem sie drehte. Das war auch der Ort, an dem sie zum ersten Mal von diesem Mythos des schlafenden Kindes reden hörte. Heute noch fahre man in der Region mit dem «Einschlafen» fort, so, wie man das im Film sehen kann. Wobei man auch gleichzeitig anfügen darf, dass wohl nur eine Frau diese Geschichte mit dieser Sensibilität erzählen konnte und mit dem Gespür für die kleinen Details im marokkanischen Frauenalltag, die das Thema des Kinderhabens weit über diesen hinausheben und ihm Poesie und eine allgemeine Gültigkeit verleihen.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
41 Preise an 31 Festival darunter: - Prix du public et d'interprétation au festival européen "Premiers Plans", Angers 2005 - Venise 2004: Mention "Meilleur film européen" décerné par la Confédération Internationale d'Art et d'Essai (CICAE). - Fribourg 2005: Grand prix du Jury und Preis der Internationalen Filmkritik - Namur 2004: Prix du public de la ville de Namur - Festival Débuts, Koszalin (Pologne), 2004: Grand Prix du festival et Prix d'interprétation décerné à Rachida Brakni - Trophée du meilleur 1er scénario, promesse de nouveaux talents, décerné par le Centre national cinématographique, Paris 2003 - Prix du scénario du Festival « Filmer à tout prix » de Bruxelles - Le PRIX DE LA CRITIQUE et le PRIX DE LA MEILLEURE ACTRICE attribué à Mounia Osfour, du Festival du film francophone de Safi (Maroc -17 Juillet 2006). - Le GRAND PRIX « Griot de Viento », du Meilleur long métrage de la 3ème Muestra de Cine Africano de Tarifa (Espagne - Mai 06) - Le PRIX JOSE RIVERO pour le Meilleur nouveau réalisateur au 7ème Festival international du cinéma de Las Palmas (Avril 06) - Le GRAND PRIX « HADRUMETE D'OR » du Meilleur long métrage pour Jeunes au 7ème Festival International du Film pour l'Enfance et la Jeunesse de Sousse (Tunisie - Mars 06) - La NOMINATION dans la catégorie du Meilleur Film belge pour le PRIX JOSEPH PLATEAUX (Gent -Janvier 06) - Le GRAND PRIX DU JURY pour le Meilleur Film du 4ème Festival du Film Châtenay-Malabry (France - Déc 05). - Le GRAND PRIX du 8ème Festival National du Film marocain à Tanger (10.12.05 et le PRIX DE LA MEILLEURE INTERPRETATION FEMININE à Rachida Brakni ainsi que le PRIX DU MEILLEUR SON au Belge Henri Morelle. - Le PRIX DE LA FEDERATION DE LA CRITIQUE DU CINEMA allemande au Festival International du Film de Tubingen (Allemagne - Nov 05) - Le 1er PRIX du 12th International Women's Film Festival de Torino, Italie (Oct 05) - Le PRIX PARAJANOV du Tbilisi International Film Festival (Georgie - Oct 05) - Le PRIX DU MEILLEUR FILM of the 12th Valdivia International Film Festival (Chili-Oct 05) - La MENTION SPECIALE attribuée par l'Agence Intergouvernementale de la Francophonie pour l'aide à la promotion 2005 (Namur-Sept 05) - Le PRIX
Credits
Originaltitel
L'enfant endormi
Titel
L'enfant endormi
Regie
Yasmine Kassari
Land
Marokko
Jahr
2005
Drehbuch
Yasmine Kassari
Montage
Susana Rossberg
Musik
Armand Amar, Koussan Achod
Kamera
Giorgos Arvanitis
Ton
Henri Morelle et Madone
Produktion
Les Films de la Drève
Formate
35mm, DVD
Länge
96 Min.
Sprache
Arabisch, Französisch, Berber/d/f oder i
Schauspieler:innen
Rachida Brakni (Halima), Mounia Osfour (Zeinab), AĂŻssa Abdessamie (Amziane)
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Pressestimmen
"Bei näherer Betrachtung kommt der Erfolg von Yasmine Kassaris Film allerdings nicht überraschend. Begleitet von einer schönen Kamera (Giorgos Arvanitis, der unter anderem für Theo Angelopoulos und Catherine Breillat arbeitet), wirft die Regisseurin einen differenzierten Blick auf eine Region, die durch die politische Aktualität unvermittelt wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt ist."
Tages-Anzeiger
"Wie Zeinab und Halima nun beginnen, an ihre Männer per Video-Brief zu appellieren, und sie bitten heimzukehren, so werden auch die Filmbilder in ihrem Wechsel zwischen bunter Sinnlichkeit und monotoner, karger Landschaft als Gefühlsbarometer der beiden Frauen lesbar."
Neue ZĂĽrcher Zeitung
"Yasmine Kassari beleuchtet in ihrem Spielfilm die Emigration aus der eher selten eingenommenen Perspektive der Zurückgelassenen. Sie porträtiert die zwei Frauen mit viel Geschick, ohne für die eine oder andere Partei zu ergreifen. Wegen dieser klugen moralischen Zurückhaltung und dank der subtilen Kamerarbeit von Giorgos Arvanitis ist ihre eine intime Milieustudie gelungen."
ZĂĽritipp
"Die Eigendynamik dieser geschlossenen Frauengesellschaft wird von Kassari unaufdringlich und doch berĂĽhrend geschildert."
Basler Zeitung
"L'enfant endormi ist ein Film, der weitgehend im Atmosphärischen bleibt und der in Bildern weit mehr zu erzählen weiss als so manche wortreiche Abhandlung über das Drama der Emigration, das gerade in diesen Tagen wieder erschreckende Aktualität erreicht hat."
St. Galler Tagblatt
"L'enfant endormi" est une vraie réussite qui témoigne à la fois d'une maîtrise formelle épatante pour un premier film et d'un discours à rebrousse-poil, propre à susciter la réflexion. En effet, la réalisatrice bouscule, en douceur mais avec détermination, les clichés sur le Maroc, le monde musulman et la perception que nous avons, pour nous offrir une histoire à hauteur d'hommes, de femmes surtout, même si les hommes, par leur absence, y jouent un rôle essentiel. Au travers de beaux portraits, elle propose une réflexion sur l'aspiration à la liberté, à la gestion de sa propre vie, mais aussi sur les ravages de la dérégulation d'une économie agraire jadis prospère. "L'enfant endormi" repose sur une grande épure formelle qui met en valeur toute la richesse de son discours.
Cinergie
Avec pudeur, sensibilité, intériorité, tout en dévoilant une variété de tempéraments, la réalisatrice marocaine formée en Belgique sonne le réveil de ces femmes endormies, un film poignant et dégraissé de tout sentimentalisme.
La Libre Culture
Taktvoll, einfühlend und mit intimem Blick nähert sich die marokkanische Regisseurin einer Vielfalt weiblicher Temperamente und rüttelt die Frauen aus ihrem Schlaf ? ein ergreifender Film, frei von jeglicher Gefühlsduselei.
La Libre Culture
Die verlassenen Frauen filmt Kassari schnörkellos und überwältigend. Wenn sich die Kamera zuweilen etwas zurücknimmt, so lässt sie damit nur Verzweiflung und Einsamkeit stärker hervortreten. Ein schöner Film, der mehr über Immigration aussagt, als viele Worte.
La Liberté
Yasmine Kassari gelingt das perfekte Gleichgewicht von Realismus und Darstellung. Ihr Werk strahlt eine ungeheure Lebenskraft aus.
Le Matin, Marokko
Sans fioriture, Kassari filme merveilleusement ces femmes abandonnées. Et si sa caméra prend par instant du recul, ce n'est que pour dire la désolation, la solitude. Un beau film qui en dit plus sur l'immigration que bien des discours.
La Liberté
Extraits d?une interview de Yasmine Kassari parue dans Cinergie N°89
D?où vient cette légende de l?enfant endormi ?
En fait, j?ai emprunté un mythe qui existe depuis la nuit des temps, notamment au Maghreb. Ce mythe m?intéressait dans la mesure où il est porteur de sens par rapport à ce que je voulais raconter. Ce qui m?intéresse ce n?est pas du tout une lecture sociologique ou anthropologique de ce mythe, mais son contenu métaphorique.
En quoi consiste ce mythe ?
L?endormissement du foetus (le raged) consiste à endormir, par voie de sorcellerie blanche, un enfant dont la mère ne souhaite pas la naissance immédiate. Soit parce qu?elle a trop d?enfants et veut retarder l?arrivée du suivant. Soit parce qu?elle est veuve ou répudiée et pas encore remariée. Soit parce que son mari a émigré à l?étranger et qu'elle veut attendre son retour pour mettre son enfant au monde, comme c?est le cas dans le film, etc. L'endormissement se fait à la connaissance de tous les gens concernés. Il ne pose de problème à personne. Les hommes y adhèrent autant que les femmes. On y croit.
As-tu fait ce film pour parler du statut de la femme dans les régions agraires du Maroc ?
Pas du tout . Je ne suis jamais partie d?une revendication pour écrire un scénario ou pour faire un film. Cela vient d?envies plus profondes. Ce film met en avant des personnages de femmes, mais, avant de parler de ces femmes, j?avais fait un film qui parle des hommes, Quand les hommes pleurent. Je ne crois pas que L?enfant endormi est un film plus centré sur les femmes que sur les hommes. En fait, les hommes existent ici par la force de leur absence. Ils sont en permanence dans le hors-champ. J?ai fait ce film pour parler d?états de choses, d?états de corps qui concerne autant l?homme que la femme.
Tu es attachée à cette région de l?Oriental, au Nord-Est du Maroc, où tu as situé l?action ?
C?est une région que je connais bien. J?ai été en vacances près de la rivière du film quand j?étais petite, jusqu?à l?âge de neuf ans. C?est là que j?ai entendu parler pour la première fois du mythe de l?enfant endormi. Aujourd?hui encore, dans la région, on continue à « endormir » comme on le montre dans le film. On y croit dur comme fer.
Yasmine Kassari