Lugares comunes
Der sechzigjährige Fernando Robles ist Professor für Pädagogik an einer Universität in Buenos Aires. Er ist seit vielen Jahren mit Liliana Rovira verheiratet, einer Spanierin, die als Sozialarbeiterin in den ärmeren Quartieren Buenos Aires' tätig ist. Beide verspüren Liebe und Respekt füreinander, sind einander treu und könnten sich ein Leben ohne den jeweiligen Partner nicht mehr vorstellen. Ihr Sohn Pedro ist ebenfalls verheiratet und hat zwei Söhne. Sie leben im fernen Madrid, wo Pedro einen guten Job hat und zur gutsituierten Mittelschicht gehört. Fernandos Ruhe wird erschüttert, als er aus heiterem Himmel einen Brief erhält, der ihn über seine vorzeitige Pensionierung informiert. Ein Ereignis, welches das Leben des Paars vollständig verändert.
Der argentinische Altmeister betrachtet auf einfühlsame Art die Situation des Älterwerdens und den Moment, an dem ein Paar auf ein langes gemeinsames Leben zurückblickt, auf Erfahrenes, Geteiltes, Verpasstes. Sein Film greift den einschneidenden Moment einer vorzeitigen Pensionierung auf, in der ein Mensch aus seinem gewohnten Lebensgang geworfen wird und man ihm aus was für Gründen auch immer, bedeutet, dass er an seinem Arbeitsplatz nicht mehr gebraucht wird. Es ist eine zärtliche Annäherung an den Moment des Übergangs, an dem es um so verdrängte Dinge wie den Sinn und das Sinnliche geht und wo das zusammen Sein seine Bedeutung erfährt. Aristarain lässt seine Figuren angesichts der neuen Situation über das sinnieren, was das Leben ist und was es sein könnte. Ein im besten Sinn reifer Film.
Festivals & Auszeichnungen
Ciguapa de Oro for Best Actress, Muestra de cine de Santa Domingo 2003
Best Screenplay, Best Actress; Goya Awards 2003
Best Screenplay, Best Actress; San Sebastian International Film Festival 2002
Glauber Rocha Award, Habana Film Festival 2002
Credits
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Pressestimmen
"Im Mittelpunkt von Aristarains hochsensibler, brillianter Beziehungsstudie steht ein charismatischer Literaturprofessor, der aus Spargründen Knall auf Fall zwangspensioniert und mit einer erbärmlichen Rente abgespeist wird. Das Ganze spielt im heutigen Buenos Aires - auch am anderen Ende der Welt ist die Geschichte von der Ameise und der Grille nur Lug und Trug." Neue Zürcher Zeitung
"Gute Nachrichten für das argentinische Kino: Nach drei Jahren des Schweigens kehrt sein klassischster Erzähler zurück und er tut dies in Höchstform." Horacio Bernades, Fipresci Argentina
"A la manière d'un Woody Allen, Aristarain réalise 'Lugares comunes' comme s'il écrivait son propre manuel de sagesse élémentaire, fruit de rencontres amicales ou amoureuses, de déceptions, d'expériences, d'engagements, de changements et d'une vision de la vie qui ne se prive ni d'humour, ni d'une ironie mordante; avec en toile de fond une Argentine en déroute: 'Comment peux-tu parler du futur, quand tu sais que le futur est une illusion, que c'est un piège inventé par le système pour obliger les gens à travailler, à produire comme des esclaves par peur de ce putain de futur?'" Cinénews Bruxelles