Malaria - The Vibes of Tehran
Im Spielfilm Malaria haut die junge Hanna mit ihrem Freund ab und schlägt sich aus der Provinz in die Hauptstadt Teheran durch. Parviz Shahbazi erzählt ihre Geschichte in fiebrigen Aufnahmen, die er teils im Stil von Handy-Videos rekonstruiert, um der Jugend im Iran den Puls zu nehmen. Hanna verbringt ihre Zeit mit einer Gruppe von Musikern, die sich Malaria nennt.
Am Anfang liegt ein gefundenes Smartphone in den Händen eines Polizisten. Er versucht, es wieder in Gang zu setzen, und stöbert als erstes in den Videos, die sich darauf finden. Über sie steigen auch wir in die Geschichte einer jungen Frau mit Namen Hanna ein, die zusammen mit ihrem Freund Mori zuhause in der Proviz abgehauen ist und sich nach Teheran durchschlägt. Der Zufall bringt die beiden in den Kleintransporter des Strassenmusikers Azi, und der bemüht sich, dem Liebespaar zu helfen. Immer mehr gerät er dadurch selber in den Strudel der Suche nach der vermeintlich entführten Tochter, wird schliesslich gar als Kidnapper verhaftet.
Parviz Shahbazi, der das Buch geschrieben, die Szenen lebensnah inszeniert und atemlos montiert hat, taucht mit seinen Bruchstücken einer Flucht ein ins Leben Jugendlicher im Iran von heute, wo die rückwärts gewandte Politik jeder Bewegung dauernd im Wege steht und doch nicht verhindern kann, dass durch die Strassen und in den Häusern ein Vibe strömt. Das Spiel mit den Mobilaufnahmen verleiht dem Ganzen eine ungemeine Authentizität: Da ist eine junge Frau permanent ausgeschlossen durch absurde Gesetze, auf der Flucht vor Vater und Brüdern, um zu sich selber zu finden. Das ist direktes, unbeschönigendes, hautnahes und lebhaftes Kino aus dem Iran.
Walter Ruggle
Festivals & Auszeichnungen
Filmfestival Venedig: Orizzonti
Filmfestival Warschau: Winner Best Film
12th Festival du Film Oriental de Genève: Best Film
20th Shanghai International Film Festival, China
10th Iranian Film Festival - San Francisco: Winner Best Film, Best Director. Best Screenplay
Chicago International Film Festival
Taipei Golden Horse Film Festival
47th International Film Festival of India, Goa
10th Asia Pacific Screen Awards (APSA), Brisbane, Australia
15th Dhaka International Film Festival (DIFF), Bangladesh: Best Director
45th Belgrade International Film Festival
Filmfest Hamburg
Credits
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Pressestimmen
«Malaria ist ein lebhaftes Roadmovie, jugendlich, musikalisch und gegenwärtig. Originell ist besonders das Spiel mit der Kamera. Schräg, überraschend und menschlich!» Tobias Sedlmaier, NZZ
«Als Puzzle angelegt, das sich erst zusehends zu einem Bild verichtet, und dem formalen Spiel mit Handyfilmästhetik schafft der Film einen starken Eindruck von Unmittelbarkeit – und von Spannung.» Thierry Frouchaux, PS Zeitung
«Ein energisches und modernes Portrait der Jugend in Teheran.» Télérama
«Genial montiert aus Bildern, die auf einem verlorenen Handy gefunden wurden, malt Shahbazi ein zugleich fröhliches und düsteres Bild vom heutigen Teheran und der iranischen Jugend.» Screen International
«Wir sind durch die Form, die der Film gewählt hat, mittendrin im landesweiten Sog nach Freude, aber auch eingebunden in die Widersprüche, die den iranischen Alltag prägen.» Seniorweb
«Malaria ist das pulsierende Porträt zweier Jugendlicher auf den Strassen von Teheran und fängt den Vibe der iranischen Hauptstadt mit dokumentarischer Unmittelbarkeit ein.» Filmfest Hamburg
«Malaria contourne l'interdiction de filmer, mais donne surtout un rythme fiévreux et vibrant à ce portrait de jeunes tout sauf désabusés.» 20minutes
Parviz Shahbazi
«I believe that Iranian society has never had a greater need of joy. The street concert sequence was shot in the heart of Tehran. Passers-by stood for hours to hear the music, paying no heed to the film crew. When the storyline allowed it, I introduced scenes of popular joy into the film, such as the night when the nuclear agreement between Iran and the 5+1 group was finally signed. I would have liked the main characters of my film to have also been joyous, but the contradictions of a society constantly torn between modernity and tradition renders such a thing difficult.»