Theo Angelopoulos hat in seinen Filmen nie einfach Geschichten erzählt. Er weigerte sich, uns mit äusserlichen Handlungen etwas vorzumachen. Der Grieche liess Bilder sprechen, entwarf über eindringlich gestaltete Sequenzen ganze Seelenlandschaften und setzte sich mit seiner Filmsprache radikal vom verbreiteten gefilmten Theater ab. Seine Filme sind Marksteine im europäischen Kino. Natürlich gibt es auch bei ihm so etwas wie einen roten Faden, doch seine Filme leben von der Variation eines Themas im musikalischen Sinn: Im Fall von «Le pas suspendu de la cigogne» (Der schwebende Schritt des Storchs) ist es ein inzwischen noch aktuelleres: Jenes der Grenze. Ein Fernsehjournalist glaubt, in einer Flüchtlingsstadt einen Politiker ausgemacht zu haben, der vor einiger Zeit spurlos verschwunden war. Dieser (Marcello Mastroianni) hatte sich mit einer persönlichen Erklärung im Parlament verabschiedet und lediglich gesagt: «Es gab Zeiten, da herrschte Ruhe, und man konnte die Musik hören im Regen.» Seine Frau (Jeanne Moreau) sucht den Fremden auf, um zu sehen, ob er der Mann ist, mit dem sie verheiratet war. Der Film liess uns am Ende des 20. Jahrhunderts die Verfassung einer Welt wahrnehmen, in der viele unterwegs sind und nirgendwo ankommen können.
Wer im Sommer nicht in den Kinosaal möchte, der kann sich einige unserer Filme auch an diversen Open-Airs anschauen. Hier eine Übersicht.
WeiterOriginaltitel | Le pas suspendu de la cigogne | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutscher Titel | Der schwebende Schritt des Storchs - Der zögernde Schritt des Storchs | ||||||||||||||
Französischer Titel | Le pas suspendu de la cigogne - To Météoro vima tou pelargou | ||||||||||||||
Andere Titel | Il passo sospeso della cigogna - The Suspended Step of the Stork | ||||||||||||||
RegisseurIn | Theo Angelopoulos | ||||||||||||||
Land | Griechenland | ||||||||||||||
Kinoformate | 35mm, DVD | ||||||||||||||
Drehbuch | Theo Angelopoulos, Tonino Guerra, Petros Markaris, Thanassis Valtinos | ||||||||||||||
Montage | Yannis Tsitsopoulos | ||||||||||||||
Musik | Eleni Karaindrou | ||||||||||||||
Kamera | Giorgos Arvanitis, Andreas Sinanos | ||||||||||||||
Ton | Marinos Athanasopoulos | ||||||||||||||
Ausstattung | Mikes Karapiperis | ||||||||||||||
Kostüme | Giorgos Patsas, Rita Riggs | ||||||||||||||
Produktion | Theo Angelopoulos, Phoebe Economopoulos, Ruth Waldburger | ||||||||||||||
Länge | 143 Min. | ||||||||||||||
Sprache | Griechisch/d/f | ||||||||||||||
SchauspielerInnen |
|
Cannes Film Festival 1991
Texte sowie sämtliches Bild- und Tonmaterial auf der Homepage der Stiftung trigon-film sind für die Berichterstattung über den jeweiligen Film bzw. zur Bewerbung des entsprechenden Kinostarts bestimmt. Die Materialien stehen unentgeltlich nur für die Berichterstattung über den jeweiligen Film bzw. für dessen Bewerbung zur Verfügung. Jede davon getrennte Nutzung ist im Sinne des Urheberrechts untersagt bezw. muss rechtlich mit trigon-film geklärt werden. Die entgeltliche sowie unentgeltliche Weitergabe an Dritte ist untersagt. Der Copyright Hinweis © trigon-film.org ist obligatorisch. Durch die Nutzung unseres Materials erkennen Sie die Copyright-Bestimmungen an!